Bottrop. 12 Spiele, 11 Siege: Rhenania Bottrop spielt, trotz der ersten Niederlage am Sonntag, eine Top-Saison. Beginnen Vorbereitungen für die Landesliga?
Der SV Rhenania Bottrop spielt bislang eine Saison, wie sie exemplarisch im Bilderbuch stehen könnte. Nahezu gänzlich ungeschlagen ist das Team von Stefan Thiele in den bisherigen Pflichtspielen geblieben: In der Meisterschaft steht der Klub aus dem Blankenfeld mit elf Siegen aus zwölf Spielen an der Tabellenspitze, im Kreispokal ist der SVR ebenfalls bis ins Viertelfinale marschiert und konnte jüngst mit Arminia Klosterhardt gar einen der größten Titelkonkurrenten ausschalten.
Im Niederrheinpokal mussten die Bottroper zwar das Erstrunden-Aus hinnehmen, und auch in der Meisterschaft gab es am vergangenen Sonntag mit dem 1:3 gegen den VfL Rhede die erste Niederlaga, aber insgesamt läuft es in dieser Spielzeit beim Bezirksligisten mehr als rund.
Rhenania Bottrop: Verantwortliche treten etwas auf die Bremse
So hätten die Verantwortlichen aus dem Blankenfeld allen Grund dazu, im Schatten des Tetraeders bereits Pläne zu schmieden und von einer vielversprechenden sportlichen Zukunft zu träumen. Doch die Rhenanen treten bewusst auf die Euphoriebremse und besinnen sich vielmehr auf die Realität und auf das, was die nackten Zahlen ausweisen.
„Es ist gerade mal ein Drittel der Spielzeit absolviert“, rechnet etwa der Trainer des Bezirksligisten vor, „es sind noch genügend Punkte zu vergeben. Und gerade im Amateurfußball kann es sich ganz schnell auch in eine andere Richtung entwickeln. Fallen ein paar Spieler aus oder läuft es mal zwei, drei Partien am Stück nicht ganz rund, könnte es plötzlich schwer werden, wieder in Tritt zu kommen. Daher besitzt der aktuelle Stand kaum eine Aussagekraft.“
Rhenania Bottrop erinnert sich noch gut an Zeiten in der Kreisliga B
Allerdings haben die Rhenanen für knifflige Zeiten vorgesorgt und qualitativ wie auch quantitativ über einen Zeitraum, der weit über die letzte Sommerperiode hinausreicht, eine Mannschaft mit Entwicklungspotenzial heranreifen lassen. Diese ist gespickt von erfahrenen und routinierten Spielern, aber auch von jungen Nachwuchskräften, die schon jetzt die Gesichter des SVR sind.
„Und genau das war unsere Zielsetzung“, äußert sich Rhenanias Vorsitzender Jörg Koßek, „wir wollen den Erfolg nicht erzwingen. Deshalb war es uns wichtig, mit Nachhaltigkeit den Weg zu ebnen.“ Auf einen Lerneffekt – auch aus der eigenen Vergangenheit – setzen die Macher des Klubs, die sich auch an Zeiten in der Kreisliga B zurückerinnern, die noch gar nicht allzu weit zurück liegt.
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Deshalb, so der Vereinsvorsitzende weiter, werde in den Reihen der Blau-Weißen auch jetzt nicht auf die tabellarische Platzierung geachtet, sondern einzig auf das eigentliche Geschehen auf dem Spielfeld.
„Die Entwicklung steht für uns weiterhin ganz klar im Vordergrund. Mit allem anderen wollen wir uns zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht beschäftigen, wir wollen uns nicht unnötig unter Druck setzen. Wozu auch? Unser primäres Ziel war es, frühzeitig nichts mehr mit dem Abstiegskampf zu tun zu haben. Nach elf Siegen dürfte dies wohl der Fall sein“, so Koßek. Und weiter: „Wir werden jetzt schon die Gespräche mit unseren Spielern suchen, um Planungssicherheit für die Zukunft zu haben.“
Über den Landesliga-Aufstieg will bei Rhenania Bottrop noch niemand reden
Und das unabhängig von der Ligazugehörigkeit, da sind sich alle einig. So führt der Vorsitzende des SVR aus, dass „wir aus sportlicher Sicht sehr zufrieden sein können. Das wollen wir so gerne beibehalten. Wir haben einen tollen Kader mit guten Jungs, die zu einer Einheit gereift sind. Das ist auch in den Köpfen der Spieler fest verankert. Denn sie haben gemerkt, dass es ihnen gemeinsam auch gelingen kann, Rückstände zu drehen und Partien umzubiegen. Das wäre vor ein, zwei Jahren vielleicht noch nicht der Fall gewesen. Aber natürlich verleiht sowas zusätzliches Selbstvertrauen.“
Und das A-Wort? Das wollen die Verantwortlichen im Blankenfeld vorerst nicht in den eigenen Wortgebrauch integrieren. Sollten die Rhenanen im Frühjahr noch immer ganz oben auf Rang eins der Tabelle thronen, dann könne das Thema aufgegriffen werden, da sind sich Trainer und Vorstand einig.
„Mit der aktuellen Situation sind wir zufrieden und natürlich stimmt es uns auch ein Stück weit stolz, aber wir wissen, dass es nicht ewig so weitergehen wird“, so Thiele.
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