Bottrop. Spielerin Marie Gallwitz schildert das Verhalten von Schiedsrichter Thomas Kempkes: „Ich muss mich auf dem Platz nicht beleidigen lassen.“
Der Start in die Niederrheinliga lief für die Frauen von Rhenania Bottrop alles anderes als glücklich. Und wenn du kein Glück hast, kommt auch noch Pech dazu. Trotz eines fulminanten Auftritts beim Regionalliga-Absteiger SV 1913 Walbeck standen die Rhenanen am Ende mit leeren Händen und einer 1:2-Niederlage da. Mehr noch als die fehlenden Punkte ärgerte die Blau-Weißen die Vorstellung von Schiedsrichter Thomas Kempkes.
Auch eine Woche nach dem Spiel haben sich die Gemüter noch nicht beruhigt. Rhenania will den offiziellen Beschwerdeweg gehen, Trainer Marcel Dietzek telefonierte bereits am Montag mit Staffelleiterin Stefanie Weide. Schiedsrichter Thomas Kempkes hat sich bislang nicht zu den Vorwürfen eingelassen. Es geht um strittige Entscheidungen in der Nachspielzeit, eine Gelb-Rote Karte gegen Bottrops Lea Siemes, einen fragwürdigen Strafstoß, den Walbeck zum Siegtreffer nutzte und um eine Schiedsrichteräußerung, die Dietzek als „unmöglich“ beschreibt.
Unübersichtliche Situation in der Nachspielzeit sorgt für großen Ärger
Marie Gallwitz ist nur dann Kapitänin, wenn Sophia Röttges nicht auf dem Feld steht. Bei Röttges Auswechslung in der 74. Minute streifte sich Gallwitz am Freitagabend die Kapitänsbinde um, gut 20 Minuten später erlebte sie einen Moment, auf den sie gern verzichtet hätte.
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Auslöser der Situation war eine unübersichtliche Situation in der Nachspielzeit, Rhenania Bottrop hatte nur wenige Sekunden zuvor den Treffer zum 1:1 erzielt. Marie Gallwitz erinnert sich: „Die gegnerische Spielerin ist in der Nähe des Elfmeterpunkts weg gerutscht und Lea Siemes ist über sie gestolpert.“ Der Ball sei zu diesem Zeitpunkt nicht einmal in der Nähe gewesen. „Der kullerte Richtung Seitenaus“, schildert Marcel Dietzek.
„Ein solches Verhalten hat auf dem Platz nichts zu suchen. Wir wollen Fußball spielen. Ich muss mich auf dem Feld nicht beleidigen lassen.“
Zur Überraschung aller entschied Schiedsrichter Thomas Kempkes auf Elfmeter und zückte zusätzlich die zweite Gelbe Karte gegen Lea Siemes, die damit vom Feld musste. Abgesehen von der Strittigkeit der Entscheidung an sich, erklärte Gallwitz später: „Ich weiß gar nicht, wie der Schiedsrichter das alles so genau gesehen haben will, denn er stand ziemlich weit weg vom Ort des Geschehens.“
Marie Gallwitz: Der Schiedsrichter war dann sehr aufbrausend
Als Spielführerin nahm Marie Gallwitz ihre Aufgabe wahr, und forderte von Kempkes eine Erklärung. „Der Schiedsrichter war dann sehr aufbrausend mir gegenüber und hat so einiges gesagt, an das ich mich nicht mehr so genau erinnere, es war ja eine stressige Situation. Aber am Ende hat er mir vor den Kopf geworfen, ich sei ein Klugscheißer, daran erinnere ich mich genau.“ Während sich die Bottroperinnen noch ärgerten, legte sich Walbecks Lisanne Grusa den Ball zurecht und erzielte vom Elfmeterpunkt den Siegtreffer (90+6).
Der Ärger über die Situation in der Nachspielzeit ist noch nicht abgeklungen. Gallwitz sagt: „Fußball ist für alle im Team wichtig. Ein großes Hobby und eine große Leidenschaft. Ein solches Verhalten hat auf dem Platz nichts zu suchen. Wir wollen Fußball spielen. Ich muss mich auf dem Feld nicht beleidigen lassen.“
Parallel schaut Gallwitz aber auch nach vorne und erhofft sich eine Reaktion des Teams am Sonntag, denn da treffen die Verbandsliga-Aufsteigerinnen zu Hause auf SSVg Velbert. „Ich hoffe, dass wir an unsere starke Leistung beim letzten Spiel gegen den SV Walbeck anknüpfen und dann unsere ersten Punkte in der neuen Saison einfahren,“ blickt die Bottroperin nach vorne. Anstoß gegen die SSVg Velbert am Sonntag auf der Sportanlage im Blankenfeld ist um 15.30 Uhr.
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