Kamp-Lintfort. Der Aufsteiger holt beim 1. FC Lintfort den zweiten Sieg im zweiten Saisonspiel. Luca Bosnjak und Raphael Steinmetz sorgen für die Entscheidung.
Der VfB Bottrop hat den zweiten Sieg in der Landesliga eingefahren. Der Aufsteiger setzte sich am Sonntag hochverdient mit 2:0 beim 1. FC Lintfort durch. Eine anfängliche Nervosität wich schnell der Abgeklärtheit, die schon vor acht Tagen den Erfolg gegen Arminia Klosterhardt möglich gemacht hatte.
Noch bevor Dusan Trebaljevac nach dem Spiel ein Wort an seine Mannschaft richten konnte, hatte sich Gündüz Tubay den Weg auf das Spielfeld in Kamp-Lintfort gebahnt. Der Vorsitzende des VfB Bottrop ließ das Team wissen, dass die Getränke jetzt auf seine Kosten gehen würden. Tubay war hochzufrieden mit dem Verlauf des zweiten Saisonspiels. Der Vereinsboss wechselte innerhalb der 90 Minuten nur einmal seinen Platz an der Seitenlinie. Denn er wollte auch im zweiten Durchgang einen guten Blick auf das gegnerische Tor haben. Und er bekam einiges zu sehen.
Dusan Trebaljevac muss sich auf dem Weg in die Pause ärgern lassen
Der VfB Bottrop ließ auch in seinem zweiten Spiel nichts anbrennen. Der Aufsteiger agierte aus einer sicheren Abwehr heraus, trug seinen Spielaufbau mit Bedacht vor und setzte den Gegner phasenweise unter enormen Druck. Dass seinem Team im Gegensatz zum Spiel gegen Klosterhardt diesmal auch eine ganze Reihe an Stockfehlern unterlief, wollte Trebaljevac nicht überbewerten. Das sei vor allem Folge nachvollziehbarer Auswärtsspiel-Nervosität gewesen.
Eher ärgerte sich Trebaljevac über die Tatsache, dass es sein Team unnötig spannend machte. Denn der VfB Bottrop hatte schon in der ersten Halbzeit gute Möglichkeiten, die Gegenwehr des 1. FC Lintfort zu brechen: „Da müssen wir konsequenter und galliger sein. Da müssen wir einfach die Tore machen.“
Enes Bilgin schießt den VfB Bottrop zur verdienten Führung
Aber der Reihe nach: Nach kurzer Abtastphase war der VfB das aktivere Team. Die Schwarz-Weißen hatten viel Ballbesitz, ließen das Spielgerät geduldig durch die Reihen laufen. Bis zur ersten Torgelegenheit dauerte es nur elf Minuten. Raphael Steinmetz nahm aus 20 Metern Maß und zwang Filip Curcic zu einer Glanzparade. Lintforts Keeper lenkte den Schuss knapp am Pfosten vorbei.
Die verdiente Führung ließ bis zur 32. Minute auf sich warten. Ausgerechnet als direkte Reaktion auf eine der wenigen Lintforter Offensivaktionen. Der VfB spielte den Ball zielstrebig ins Sturmzentrum. Ahmet Jemaiel tanzte einen Gegenspieler aus und legte den Ball im Strafraum auf den freistehenden Enes Bilgin. Der Angreifer hatte keine Mühe und vollstreckte zum 1:0.
Die Führung war gleichzeitig der Beginn einer Bottroper Druckphase. Die Schwarz-Weißen erspielten sich bis zum Halbzeitpfiff eine ganze Reihe an Möglichkeiten. Etwa in der 40. Minute, als Raphael Steinmetz nach Vorlage von Gino Pöschl mit einem Schuss aus 14 Metern scheiterte. Nur Sekunden später ein ähnliches Bild. Diesmal legte Steinmetz auf Pöschl ab, doch der schoss aus bester Lage deutlich über das Tor.
An der Seitenlinie fühlte sich Dusan Trebaljevac bei diesem Chancenwucher an die Vorsaison erinnert. Auf dem Weg in die Halbzeitkabine gab ihm Lintforts Trainer Meik Bodden noch einen mit: „Danke, dass ihr uns am Leben gelassen habt.“
Dankbarkeit durfte der VfB dafür aber nicht erwarten. Im Gegenteil. Der Gastgeber machte nach dem Seitenwechsel deutlich, dass er das Spiel noch nicht abgeschrieben hatte. Lintfort versuchte, Tempo aufzunehmen, die Bottroper unter Druck zu setzten. Das klappte aber mehr schlecht als recht. Bottrop blieb Herr der Lage, auch wenn Lintfort mittlerweile auch rustikalere Lösungsansätze versuchte.
Aldin Kljajic muss verletzt ausgewechselt werden
Für Aldin Kljajic war das Spiel nach 56 Minuten gelaufen. Der Innenverteidiger zog sich Anfang der zweiten Halbzeit eine Zerrung zu, versuchte es noch einmal, musste dann aber doch ausgewechselt werden. Apropos Wechsel: Trebaljevac brachte während des zweiten Durchgangs fünf frische Spieler. Einen Bruch hatte das aber nicht zur Folge.
Im Gegenteil, denn der eingewechselte Luca Bosnjak, aber auch Vitalij Nazarov, Seyit Ersoy, Chukwu Ifeanyi und Kaan Semiz konnten für Belebung sorgen. Bosnjak war auch an der Vorentscheidung in der 65. Minute beteiligt. Er schob einen von Raphael Steinmetz scharf vor das Lintforter Tor geschossenen Freistoß in die Maschen.
Der Blick auf die Tabelle versüßt dem VfB Bottrop nicht nur das Wochenende. Er steigert auch die Vorfreude auf das kommende Heimspiel. Der Tabellendritte empfängt am Sonntag den noch punktlosen FC Blau-Gelb Überruhr im Jahnstadion (15.15 Uhr). Die Essener verloren am Sonntag ihr Heimspiel gegen den GSV Moers mit 4:7.
Der Liveticker zum Nachlesen
1. FC Lintfort - VfB Bottrop 0:2 (0:1)
16.52 Uhr: Das Spiel ist aus. Der VfB gewinnt 2:0
16.49 Uhr: Steinmetz wird in der Nachspielzeit ausgewechselt. Von der Tribüne gibt es Applaus.
16.23 Uhr: 2:0 für den VfB. Steinmetz schlägt einen Freistoß in den Strafraum. Luca Bosnjak vollendet.
16.14 Uhr: Aldin Kljajic muss angeschlagen vom Feld. Trebaljevac bringt Luca Bosnjak.
16.02 Uhr: die zweite Halbzeit läuft
15.57 Uhr: Halbzeitfazit. VfB Bottrop führt verdient mit 1:0, hätte sich aber in der Druckphase kurz vor der Halbzeitpause mit dem 2:0 belohnen müssen. Von Lintfort kommt kaum etwas. Auffällig: die Bottroper leisten sich deutlich mehr Stockfehler als noch am Samstag vor acht Tagen gegen Königstadt.
15.46 Uhr: Schiedsrichter Kalinowski pfeift zur Halbzeitpause.
15.43 Uhr: Jetzt ungekehrt. Steinmetz auf Pöschl. Der hält aus acht Metern drauf. Drüber. Das hätte das 2:0 sein müssen.
15.41 Uhr: Fast das 2:0. Gino Pöschl legt auf Steinmetz auf. Dessen Schuss wird geblockt
15.33 Uhr: Da ist das 1:0 für den VfB Bottrop. Ahmet Jemaiel legt auf Enes Bilgin quer. Und der vollstreckt, eiskalt.
15.25 Uhr: Lange Bälle aus der Defensive sind für Notlagen reserviert. Dazu ist es aber noch nicht gekommen. Der VfB hat den Gegner im Griff und baut mit Bedacht auf. Einige Stockfehler verwässern ein wenig den guten Gesamteindruck des Aufsteigers.
15.16 Uhr: Jetzt versucht es Jemaiel aus 16 Metern. Knapp drüber. Der VfB wird stärker.
15.12 Uhr: Erste dicke Chance für den VfB: Raphael Steinmetz zieht aus 20 Metern ab und zwingt Keeper Kurcic zu einer Glanzparade. Die anschließende Ecke bringt nichts ein.
15.01 Uhr: Schiedsrichter Kalinowski hat die Partie angepfiffen.
14.53 Uhr: Die Aufstellung ist da. Der VfB spielt mit: Frenzel; Aydin, Köksal, Bilgin, Pöschl, Jemaiel, Matthes, Kljajic, Aksu, Ansah, Steinmetz. Lintfort: Kurcic; Ortstadt, Sezen, Cengiz, Sprenger, Schons, Rume, Nowicki, Ehis, Völkel, Baydar. Schiedsrichter: Malte Kalinowski.
Am Sonntag finden Sie hier ab 14.45 Uhr den Liveticker zum Spiel zwischen dem 1. FC Lintfort und dem VfB Bottrop.
Gündüz Tubay fühlte sich am vergangenen Samstag in seiner Vorfreude bestätigt. Der Vereinsvorsitzende des VfB Bottrop hatte Spaß am Saisonauftakt seiner Mannschaft. Die Schwarz-Weißen setzten sich im Jahnstadion vor knapp 700 Zuschauern mit 1:0 (0:0) gegen Arminia Klosterhardt durch. „Ein verdienter Sieg“, stellte er nach Schlusspfiff fest und vertrat damit nicht mehr als die Mehrheitsmeinung.
Beeindruckend waren die ersten 90 Spielminuten der Saison aus mehreren Gründen. So scheint der personelle Umbruch, der im Anschluss an den Aufstieg vollzogen wurde, das Team spielerisch deutlich nach vorne gebracht zu haben. In jedem Mannschaftsteil ist gestiegene fußballerische Qualität zu spüren. Nur im Tor hat sich personell nichts getan. Aber dort waren die Bottroper mit Joel Frenzel ja ohnehin schon vorzüglich aufgestellt.
Neue Spieler steigern die fußballerische Qualität des VfB Bottrop deutlich
In der Innenverteidigung hat Abwehrboss Emre Köksal mit Aldin Kljajic jetzt einen Spieler an der Seite, der sich durch nichts und niemanden aus der Ruhe bringen lässt. Eine Reihe davor räumt Mick Matthes. Der 20-Jährige, der im letzten Jahr zu den festen Größen des Oberligisten TVD Velbert zählte, hatte gegen Klosterhardt aber nicht nur viele gute Defensivaktionen. Schon nach fünf Spielminuten war er Vorlagengeber der ersten großen Torchance.
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Dass die Rückkehr von Gino Pöschl der Mannschaft gut tut, dass Raphael Steinmetz ein Unterschiedspieler ist und dass es fast schon unverschämt komfortabel für einen Trainer ist, Spieler wie Seyit Ersoy, Luka Bosnjak oder den pfeilschnellen Vitalij Nazarov von der Bank bringen zu können: All das konnten die Fans des VfB Bottrop am Samstag ebenfalls sehen.
Und all das steigert auch die Vorfreude auf das erste Auswärtsspiel am Sonntag beim 1. FC Lintfort. Trainer Dusan Trebaljevac freut sich über die gute Stimmung, bremst aber auch entschieden: „Das war ein gutes Spiel. Aber wir haben noch viel zu tun. Was mich gegen Klosterhardt geärgert hat, ist, dass wir unsere Kontermöglichkeiten nicht besser ausgespielt haben. Das geht besser.“
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