Bottrop. VfL Grafenwald zeigt Charakter und feiert einen Kantersieg über den SC Hassel II. Ein Lob des Trainers wiegt danach sehr schwer.
Der Konkurrent im Kampf um die Vizemeisterschaft hatte vorgelegt: Westfalia Gelsenkirchen gab sich bei der Reserve von YEG Hassel keine Blöße und siegte mit 5:1. Der VfL Grafenwald ließ sich dadurch aber nicht aus der Ruhe bringen – und schon gar nicht aus der Erfolgsspur. Die Wöller machten ihre Partie gegen SC Hassel II zu einem Schützenfest und gewannen das bemerkenswert faire Spiel mit 9:1 (3:0).
Sebastian Stempel lobte sein Team, nicht nur für die Leistung in diesem Spiel. „Im Grunde geht es ja um nichts mehr und auch der dritte Platz wäre am Ende ein Erfolg. Aber die Jungs hängen sich von Woche zu Woche rein, auch beim Training. Wenn Westfalia gegen Kirchhellen verliert, würde uns aufgrund des Torverhältnisses sogar ein Punkt reichen. Aber das wird gegen Beckhausen trotzdem schwer genug.”
VfL Grafenwald dreht in der ersten Hälfte gegen den SC Hassel II auf
Ausgerechnet der Dorfrivale könnte also für das noch bestmögliche Saisonergebnis der Wöller sorgen. Die Westfalia liegt einen Punkt vor dem VfL und hat am letzten Spieltag den seit Wochen feststehenden Meister der Kreisliga A1 zu Gast. Die Grafenwälder verfügen schon jetzt über das bessere Torverhältnis. Die Chancen stehen demnach nicht schlecht, dass „das Dorf” letztlich die beiden ersten Ligaplätze belegt.
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Gegen die Reserve des SC Hassel machten die Wöller über 90 Minuten deutlich, dass genau das ihr Ziel ist. Sie überzeugten mit engagierter Laufarbeit und konzentriertem Passspiel, erspielten sich reihenweise gute und sehr gute Möglichkeiten.
Vor allem mit Angriffen über die Außenbahnen brachten sie die Hasseler Abwehr in Verlegenheit. Gästekeeper Safeen Kamil Sulaim Sulaiman bekam ausreichend Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Nach knapp einer Viertelstunde konnte er zwar den Abschluss von Tobias Knipping, der über rechts seinen Gegnern entlaufen war, parieren, doch Gino Pöschl war zur Stelle und markierte das 1:0. Auch den beiden Treffer von Fabrizio Nowack gingen sehenswerte Spielzüge voraus. Die Gäste waren mit dem Pausenstand noch gut bedient.
Der SC Hassel II konzentriert sich auf die Defensive
In den ersten Minuten zeigten sie dann, dass sie nicht nur zum Sensenfeld gekommen waren, um sich vom Favoriten abschießen zu lassen. Als die Wöller in der 54. Minute allzu lässig in der Defensive agierten, stand Oguzhan Duygun plötzlich völlig frei und durfte den Ball einmal quer durch den Strafraum ins Toreck zirkeln – unhaltbar für VfL-Schlussmann Tristan Tögemann.
Ein paar Minuten später hatten die Grafenwälder das Tempo im eigenen Spiel wieder angezogen. Tim Schnieder stellte den alten Abstand wieder her (60.), spätestens nach Knippings Doppelpack in der 64. und 66. Minute waren die letzten Zweifel an einem souveränen VfL-Sieg ad acta gelegt. Pöschl, Nowack und der eingewechselte Henrik Friegel lieferten die weiteren Tore der Gastgeber.
„Wir haben genau das gespielt, was ich sehen will und was wir auch spielen können”, sprach Stempel seine Anerkennung aus. „Das sah fußballerisch sehr gut aus und wir haben noch viele Chancen liegengelassen. Dabei sieht es personell gerade sehr eng aus, wie man an unseren Wechseln sieht. Tim Friedek und Maxi Spickenbaum kommen aus langen Verletzungen, Henrik Friegel ist Torwart. Aber alle sind viele und lange Wege gegangen. Die Mannschaft hat eben Charakter.”
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