Bottrop. Samet Kanoglu verpasste das Top-Spiel gegen Sterkrade gelbgesperrt. Er war auf andere Weise mittendrin – bis der Schiedsrichter kam.

So ein Gefühl habe er schon lange nicht mehr gehabt, sagt Samet Kanoglu. Dass er bei Fußballspielen ab und an zuschauen muss, das kennt der 29-jährige Stürmer des VfB Bottrop zur Genüge. Dass es aber ein absolutes Top-Spiel ist, machte seinen Ausfall durch eine Gelbsperre für die Partie am vergangenen Sonntag gegen Sterkrade 06/07 dann doch besonders bitter.

„Ich war schon nervös und auch angespannt. Nicht, weil ich kein Vertrauen in die Jungs hatte, sondern weil ich nicht mitspielen durfte“, sagt Samet Kanoglu ein paar Tage nach dem 3:0-Erfolg des VfB, durch den die Bottroper die Rückkehr in die Landesliga zwei Spieltage vor Schluss nun wieder in der eigenen Hand haben.

VfB Bottrops Samet Kanoglu sah gegen den SuS Dinslaken unglücklich die fünfte gelbe Karte

Der Situation, die dazu führte, dass Kanoglu die Partie von der Seitenlinie beobachten musste, lief nicht minder ärgerlich ab. Beim 3:0-Sieg gegen SuS Dinslaken sah er die fünfte gelbe Karte. „Es war ein Foulspiel und dann lag der Ball da“, erinnert sich Kanoglu. Der Dinslakener habe gefordert, dass der Bottroper ihm den Ball zurückspielt.

„Ich habe mich aber umgedreht und wollte gehen. Dann hat er mich abgeschossen und wir haben beide Gelb bekommen. Der Schiedsrichter sagte, es sei ein Unsportlichkeit gewesen, weil ich vor dem Ball stand. Dabei habe ich doch die ganze Zeit vorher aufgepasst“, so Kanoglu, der lieber die Partie am 26. Mai gegen Rheinland Hamborn verpasst hätte.

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Am vergangenen Sonntag gegen Sterkrade 06/07 fieberte Kanoglu dann neben der Spielerbank mit. „Man hat direkt gesehen, dass Sterkrade nur das 0:0 verteidigen wollte. Wir sind aber nur nach vorne gegangen und hätten noch viel höher gewinnen können.“ Kurios: auch in diesem Spiel hatte Samet Kanoglu Kontakt mit dem Unparteiischen. „Der Betreuer von 06/07 ist zum Linienrichter hin und hat gesagt, dass ich gesperrt bin und warum ich neben der Bank stehen würde. Daraufhin hat mich der Schiedsrichter gefragt und mich weggeschickt“, so Kanoglu schmunzelnd.

Zwei Spiele noch, dann wäre der Aufstieg des VfB Bottrop in die Landesliga perfekt

Sein Team brachte den Erfolg auch ohne seine verbale Unterstützung über die Zeit. Gewinnt der VfB Bottrop am 26. Mai bei Rheinland Hamborn und am 02. Juni im Jahnstadion gegen den SC Oberhausen, ist die Landesliga perfekt – damit hätten im Winter wohl nur noch die wenigsten gerechnet.

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Kanoglu: „Vor der Saison kamen viele junge Spieler oder es waren sehr späte Transfers. Nachdem wir gegen SuS Oberhausen verloren haben, haben uns viele schon abgeschrieben. Im Winter war viel Unruhe drin. Aber wir haben eine so geile Stimmung, jede andere Mannschaft wäre verloren gegangen. Wir haben uns gesagt: jetzt erst recht“

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