Bottrop. Fortuna braucht noch einen Punkt für den Klassenerhalt. Ein hartes Los, wenn der Gegner einem nicht den Dreck unter den Fingernägeln gönnt.
Fortuna Bottrop gegen Rhenania Bottrop - das hat unter allen Umständen einen besonderen Klang. An diesem Sonntag spielt die Fortuna aber auch um Punkte für den Klassenerhalt. „Ein Remis und wir hätten das Ziel erreicht”, lautet die Einschätzung des zweiten Vorsitzenden, Henning Ritter.
„Aber es geht gegen Rhenania. Wir könnten drei Ligen unter denen stehen, die könnten kommen, mit wem immer die wollen: Die sollen ja nicht glauben, dass wir dieses Spiel nicht gewinnen wollen. Natürlich sind auch die Spiele gegen den VfB etwas Besonderes, aber die waren über viele Jahre eben immer etwas weg.” Fortuna gegen Rhenania, Rot gegen Blau, das ist die Partie, die auf Rheinbaben unter #daswahrederby läuft.
Fortuna gegen Rhenania gehört immer zu den Höhepunkten einer Saison
Für Martin Jaeschke, seit der eigenen D-Jugendzeit bei der Fortuna engagiert, bestätigt das. „Fortuna gegen Rhenania, daran denke ich, wenn in Bottrop vom Derby die Rede ist.” Diese Wahrnehmung hat er über viele Jahre aus verschiedenen Blickwinkeln entwickelt.
Erst war Jaeschke Jugendspieler, Jahre später Betreuer für das Team, in dem der eigene Sohn kickte. Als Alt-Herren-Spieler wurde er Obmann dieser Mannschaft. „Dr. Ulrich Fleischer, unser Vorsitzender, sagte: Dann kannst du auch in den Vorstand kommen. Und da war es auch ganz normal, dass ich ihm irgendwann nachgefolgt bin.”
Für Jaeschke verschoben sich noch einmal die Prioritäten, als er vergangenes Jahr zweifacher Großvater wurde. Konsequenterweise gab er den Staffelstab an Rafael Brenci weiter. „Fortuna hat den Sprung in die nächste Generation geschafft, ohne die Alten zu verlieren.”
Jaeschke: Es herrscht eine gesunde Rivalität, man schätzt sich
So ist Jaeschke weiter als zweiter Geschäftsführer aktiv. „Leute wie Manfred Chrosch oder Wili Beckfeld und viele andere sind ebenfalls an Bord bei den vielen Dingen, die die jungen Leute anstoßen. Tradition ist uns wichtig, aber wir sind für alle Menschen und alle Dinge offen.”
In der gesamten Fortunahistorie gehören die Rot-Blau-Derbys zu den Höhepunkten. Eines ist ihm in besonderer Erinnerung. „Seltsamerweise weiß ich gar nicht mehr, wann genau es war, und bin nicht mal sicher, wer gewonnen hat. Der jüngste Wenderdel spielte noch bei uns. Nach Abpfiff gab es ein Handgemenge. Ich weiß noch, dass Christoph Rüdel am Boden lag und ich ihm aufgeholfen habe. Immer, wenn ich ihn jetzt treffe oder auch Jörg Koßek, Rhenanias Vorsitzenden, gibt es kein böses Blut”, betont Jaeschke. „Es herrscht eine gesunde Rivalität, man schätzt sich.”
Dieses Verhältnis zeige sich auch in den vielen personellen Verknüpfungen zwischen den Klubs. „Ich bin sicher, die Wenderdels oder Cem Sakiz, ja alle, die dahin gewechselt sind, erinnern sich gern an die Zeit bei Fortuna. Und die Rhenanen, die jetzt auf Rheinbaben sind, fühlen sich sehr wohl.”
Fortuna trifft sich am Dienstag zur Jahreshauptversammlung
Das jüngste Beispiel ist Dominik Wrobel, der nach langjähriger Vergangenheit bei der Rhenania nun in Fortunas sportlicher Leitung engagiert ist. „In der Vorstandssitzung am Dienstag haben wir besprochen, wie wir das Derby organisieren und alle einbinden, angefangen von den Kindern bis zu den Leuten im Catering. Mit Dominik erleben wir ein super angenehmes Arbeiten. Es steht für das Verhältnis, das zwischen der Fortuna und Rhenania herrscht: Es passt einfach.”
Nur wenige Tage nach dem sportlichen Highlight steht der Fortuna ein weiterer wichtiger Termin ins Haus. Alle Mitglieder sind zur Jahreshauptversammlung eingeladen, die am 14. Mai 2024 um 19 Uhr im Vereinsheim der Fortuna beginnt. Auf der Tagesordnung stehen die Genehmigung der Neufassung der Vereinssatzung und die Wahl des Vorstandes.
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