Oberhausen. Rhenania Bottrop lässt Verfolger Rot-Weiß Oberhausen eiskalt abblitzen und feiert nach dem 4:1-Erfolg überschwänglich Meisterschaft und Aufstieg.

Mit einem deutlichen und in allen Belangen überzeugenden 4:1-Sieg bei den direkten Konkurrentinnen von Rot-Weiß Oberhausen holte sich Rhenania Bottrop fünf Spieltage vor dem Saisonende den Meistertitel und steigt damit in die Niederrheinliga auf.

Schon vor dem Spiel war alles auf Siegesfeier ausgerichtet. Überall blau-weiße Schals, Rhenania-Gesänge und Vorfreude beim vielstimmigen Anhang. Bei all der Euphorie jedoch musste erst noch ein Match gespielt werden. Und das gegen den Tabellenzweiten Rot-Weiß Oberhausen, der unbedingt seine letzte Chance wahren wollte.

Sandra Erhardt erzielt die frühe Führung für Rhenania Bottrop

Die Rhenania-Girls begannen jedoch hochkonzentriert, drückten RWO in die eigene Hälfte und erspielten sich erste Torchancen. Und nach sieben Minuten war es so weit: Sandra Ehrhardt verwertete einen hohen Ball zum 1:0. Riesenjubel auf der Reservebank und beim mit angereisten Anhang. Der Anfang war gemacht.

Celine Baschek (r.) und Rhenania Bottrop ließen im Topspiel bei Rot-Weiß Oberhausen nichts anbrennen.
Celine Baschek (r.) und Rhenania Bottrop ließen im Topspiel bei Rot-Weiß Oberhausen nichts anbrennen. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Dem SV Rhenania war anzumerken, dass er die Entscheidung wollte. So dauerte es auch nicht lange, bis sich weitere Tormöglichkeiten ergaben. Zwei Hundertprozentige wurden vergeben, doch in der 31. Minute klingelte es erneut im Kasten der Gastgeberinnen. Laura Buczkowski erzielte das 2:0. Der Jubel neben dem Platz war ausgelassen: Gesänge, Konfetti-Kanonen und Ali Sakiz an der Trommel sorgten für brasilianische Fußballatmosphäre.

Rhenania Bottrop wirbelt Rot-Weiß Oberhausen regelrecht durcheinander

Diese Stimmung übertrug sich auch auf den Platz, die Rhenania-Girls wirbelten die Reihen der Oberhausenerinnen direkt wieder gehörig durcheinander und Neuzugang Daniela Liesem erhöhte mit ihrem ersten Saisontreffer auf 3:0. Mit diesem Vorsprung ging es in die Kabine.

Die Mannschaft soll heute feiern und Spaß haben, ich freue mich so sehr für meine Spielerinnen, das ist einfach nur toll, großartig.
Marcel Dietzek - Trainer des SV Rhenania Bottrop

Während neben dem Platz bereits alles in Feierstimmung war, hieß es für die Blau-Weißen, konzentriert zu bleiben und weitere 45 Minuten alles rein zu werfen. Und genau das passierte. Mit der beruhigenden Führung im Rücken spielten die Rhenania-Frauen jetzt geduldig und suchten Lücken.

Eine dieser Lücken nutzte das Team dann eiskalt und Sophia Röttges machte alles klar. 4:0 in der 57. Minute, hier würde heute nichts mehr anbrennen. In den letzten 20 Minuten plätscherte das Spiel dann nur noch vor sich hin, RWO versuchte alles, prallte jedoch meist an der gut organisierten Defensive der Bottroperinnen ab.

RW Oberhausen kommt per Strafstoß zum Ehrentreffer

Bis kurz vor Schluss, wo eine RWO-Spielerin nur noch mit Foul zu bremsen war. Schiedsrichter Udo Stahl zeigte auf den Punkt, den fälligen Elfmeter verwandelte Jolina Sophie Schmitz zum Ehrentreffer in der 87. Minute. Dann war Schluss und es gab kein Halten mehr.

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Sektduschen, Konfetti auf dem Platz, Rhenania-Gesänge. Minutenlang ging alles drunter und drüber und es dauerte eine Zeit, bis Trainer Marcel Dietzek vor das Mikro zu bekommen war. Der war überglücklich. „Ich bin echt überwätigt, was unsere Frauen in dieser Saison geleistet haben. Hier und heute im Spitzenspiel so deutlich zu gewinnen, das war schon beeindruckend. Wir hätten zur Halbzeit sogar noch höher führen können“, war der sichtlich bewegte Coach trotzdem noch zu einer Spielanalyse in der Lage.

„In der zweiten Halbzeit waren wir dann irgendwie schon mehr mit dem Kopf beim Feiern, aber das ist heute total egal. Die Mannschaft soll heute feiern und Spaß haben, ich freue mich so sehr für meine Spielerinnen, das ist einfach nur toll, großartig“, gab der freudestrahlende Trainer seiner Freude Ausdruck. Um kurz danach von der nächsten Selktdusche getroffen zu werden, von der weder Spielerinnen, Betreuerinnen und Betreuer, Fans und Vereinsverantwortliche verschont blieben. Die Feier hatte begonnen und die Feier ging noch lange weiter.

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