Bottrop. In einer spannenden Begegnung setzte sich BW Mintard knapp mit 1:0 bei Rhenania Bottrop durch und steht jetzt im Finale des Niederrheinpokals.

Die Fußballerinnen von Blau-Weiß Mintard setzen sich am Montag in einem spannenden Pokalfight bei den Landesliga-Tabellenführerinnen von Rhenania Bottrop denkbar knapp mit 1:0 durch. Während Mintard jetzt im Finale des Niederrheinpokals steht und weiter von der Teilnahme am DFB-Pokal träumen darf, fokussiert sich bei Rhenania jetzt alles auf den Aufstiegskampf in den nächsten Wochen.

Besser hätte es sich der Fußballgott nicht ausdenken können. Die großen Konkurrentinnen der vergangenen Landesliga-Saison trafen im Halbfinale des Niederrheinpokals aufeinander. Der Respekt voreinander bei beiden Teams war groß, bemerkbar machte sich dies in den ersten 45 Minuten vor allem beim Landesligisten. BW Mintard, aktuell Vierter der Verbandsliga, übernahm vom Anpfiff an die Initiative und versuchte die Spielkontrolle zu übernehmen.

Rhenania hielt dagegen, hatte aber in den Zweikämpfen immer wieder das Nachsehen und so bestimmten vor allem die Gäste in der ersten Halbzeit das Spielgeschehen. Trotzdem gab es aus dem Spiel heraus nur wenige Torchancen, da beide Defensivreihen mit Argusaugen darauf bedacht waren, wenig bis nichts zuzulassen.

Doch das gelang nicht immer. Bei einem schnell und konsequent vorgetragenen Angriff von Mintard setzte sich schlussendlich Lara Masloch durch und ließ mit einem platzierten Schuss Rhenania-Keeperin Enya Dominiak keine Chance. Die Favoritinnen lagen vorn, daran sollte sich bis zum Halbzeitpfiff nichts ändern. Mit Beifall verabschiedeten 250 Zuschauer beide Teams in die Halbzeitpause.

Rhenania Bottrop erspielt sich nach der Pause gute Ausgleichschancen

Ohne Wechsel schickten beide Trainer ihre Teams zur zweiten Halbzeit auf das Feld. Rhenania agierte nun aggressiver und spritziger, nahm die Zweikämpfe an, während Blau-Weiß Mintard mit einem kompakten Mittelfeld dagegen hielt und bei Vorstößen immer wieder gefährlich blieb.

Jetzt war es der erhoffte Pokalfight, beide Vertretungen schenkten sich nichts. In der 60. Minute dann die große Chance für die Gäste, die Vorentscheidung zu erzielen: wildes Getümmel erst im Strafraum, dann im Fünfmeter-Raum. Mehrere Abschlussversuche scheiterten nur knapp vor der Torlinie, bis Rhenania letztlich mit einem Befreiungsschlag die heikle Situation klären konnte.

Und schon ging es wieder in die andere Richtung, das Spiel nahm nun an Tempo, aber auch an Härte zu. In der 68. Minute dann fast der Ausgleich, doch der Ball segelte knapp über das leere Tor, nach dem dieser von Celine Baschek von der Grundlinie schön hereingespielt worden war.

Bottrops Adisa Mehic muss nach grobem Foulspiel ausgewechselt werden

Unschön wurde es dann in Minute 72. Völlig übermotiviert rauschte Maren Dietz in die flinke Adisa Mehic an der Außenlinie hinein, die dort liegenblieb, lange behandelt wurde und durch Aleksandra Kocjam ersetzt werden musste. Zur Verwunderung vieler blieb jedoch eine Strafe aus, da hatte Schiedsrichterin Amelie Lainka vorher schon für weniger die Gelbe Karte gezückt.

Rhenania versuchte jetzt alles, Mintard verteidigte energisch und setzte weiter auf Konter. Zwei Großchancen verbuchten die Bottroperinnen noch, zwei strittige Szenen sorgten für Diskussionen. Einmal reklamierte Rhenania auf Handspiel, ein weiteres Mal darauf, dass bei einer Großchance der Ball hinter der Linie gewesen sei. Beide Situationen entschied die Unparteiische zu Ungunsten des Landesligisten.

Rhenania Bottrops Marcel Dietzek übt Kritik an der Schiedsrichterin

Dann war Schluss und der Jubel bei Blau-Weiß Mintard groß. BW-Trainer Torsten Eichholz zeigte sich nach dem Match erleichtert: „In der ersten Halbzeit waren wir schon die bessere Mannschaft, haben gut kombiniert und das Tor gemacht. In der zweiten Hälfte wurde der Druck dann größer und zum Ende wurde es noch mal richtig knapp, auch wenn wir auch die Chance auf das 2:0 hatten. Es war ein ausgeglichenes Spiel und es hätte auch anders ausgehen können, aber wir haben es geschafft und freuen uns sehr.“

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Anders die Stimmung bei Rhenania-Coach Marcel Dietzek: „In der ersten Halbzeit war der Respekt wohl zu groß. Wir hatten uns viel vorgenommen, haben aber viel zu zurückhaltend gespielt und kaum Zweikämpfe gewonnen, viele Fehlpässe gehabt. In der zweiten Halbzeit haben wir dann eine andere Mannschaft gesehen und es ist schon ärgerlich, dass wir uns da nicht belohnen konnten. Ich werde noch mal in der Aufzeichnung schauen, ob der Ball nicht doch hinter der Linie war. Für mich hat es da ein, zwei Szenen im Strafraum gegeben, wo die Schiedsrichterin hätte reagieren müssen, das ärgert mich natürlich.“

Für Blau-Weiß Mintard geht der Traum vom DFB-Pokal weiter, Rhenania wird jetzt alle Kräfte für das Meisterschaftsrennen mobilisieren.

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