Bottrop. Zum Jahreswechsel äußert sich VfB-Vorsitzender Gündüz Tubay zum Fußballjahr 2023 und gibt einen Ausblick auf ein erhofftes erfolgreicheres 2024.

Das Fußballjahr 2023 ist nun Vergangenheit, beim Fußball-Bezirksligisten VfB Bottrop war es fast schon wie gewohnt ein Jahr mit wenigen Höhe- und einigen Tiefpunkten. Wir sprachen zum Jahreswechsel mit dem 1. Vorsitzenden Gündüz Tubay....

.....über Erfreuliches im abgelaufenen Fußballjahr:

„Dass wir eigentlich eine gute Truppe zusammen haben, unabhängig davon, ob wir Trainerwechsel hatten oder nicht. Dass wir als Gesamtverein, Jugendbereich und Senioren, sehr gut aufgestellt sind. Im Seniorenbereich haben wir eine gute Mischung bekommen zwischen Jung und Alt und erfahrenen Spielern.

.... über den negativen Höhepunkt:

Es war schon brutal, abzusteigen, das wollte keiner, ist aber alles sehr unglücklich gelaufen, weil halt die Personaldecke zu dünn war. Aber wir haben es eigentlich schnell hinter uns gebracht und gleich die Ziele für die neue Saison gesetzt, ohne direkt zu sagen, wir wollen aufsteigen. Aber insgeheim wollen wir schon, da bin ich ganz ehrlich, das ist immer noch unser Ziel. Wir sind auf einem sehr guten Weg, wir haben zusammen mit Philipp Drießen, unserem Sportlichen Leiter, eine tolle Mannschaft zusammen gestellt. Wir haben einen guten Trainer und noch einen sehr guten Trainer dazu bekommen, den wir nach der Hallen-Stadtmeisterschaft vorstellen wollen.

Optimistisch für die Rückrunde: Vorsitzender Gündüz Tubay und Torjäger Yusuf Allouche. 
Optimistisch für die Rückrunde: Vorsitzender Gündüz Tubay und Torjäger Yusuf Allouche.  © Fremdbild | Fremdbild

.... über den Verlauf der aktuellen Hinserie mit dem Start von fünf Siegen und 32 Toren:

Da lief es, das war schon das Optimale mit sehr schönem Fußball. In unserem Stadion schlägt uns keiner so schnell; auf dem Rasen, wir brauchen die Größe, die Breite, weil wir viel über die Flügel spielen.

....... über einige wegweisende Spiele wie das 0:2 im Derby bei Fortuna Bottrop:

Das war das unglücklichste Spiel der letzten Jahre, wir hätten noch drei Stunden spielen können, da wollte einfach kein Tor gelingen, wir waren klar dominierend. Sie hatten zwei Chancen, die haben sie reingemacht, danach hätten wir das Spiel drehen müssen, 4:2 oder 5:2.

...... oder die 1:2-Niederlage beim momentanen Tabellenführer Sterkrade 06/07:

Also, das Spiel ging gar nicht, das war der Höhepunkt. In diesem Spiel, das sag ich ganz ehrlich, hätte unser Trainer keine Experimente machen dürfen, das ist in die Hose gegangen, den Schuh musste er sich anziehen. Das Spiel hätten wir niemals verlieren dürfen, die beiden Tore haben wir uns selbst reingehauen.

.... aber auch über den Wendepunkt, das 1:1 in letzter Minute gegen Rheinland Hamborn:

Da hatten wir auch die klaren Dinger gehabt, wir hätten viel eher das 1:1 machen müssen. Zum Glück haben wir es in der Nachspielzeit noch gerade biegen können, das hat den Charakter der Mannschaft gezeigt. Seitdem sind wir wieder auf Kurs, danach haben wir starke Gegner gehabt, Alstaden war für mich stärkster Gegner bis jetzt. Die waren sehr unangenehm, sehr spielstark und haben richtig Powerfußball nach vorne gespielt. Da hat unsere Mannschaft auch noch mal Qualität gezeigt in der zweiten Halbzeit und das Spiel gedreht.

..... über die Trainerwechsel im abgelaufenen Jahr:

Michael Schrank hat von sich aus sein Amt niedergelegt, wir wollten Can Ucar aber nicht gehen lassen, er wollte selber nicht mehr. Es ist so: Er hat sich die Kritik anhören müssen, das da halt ein paar Experimente waren und das war nicht sein Ding. In der sportlichen Ausrichtung waren wir schließlich unterschiedlicher Meinung. Aus diesem Grund haben wir uns halt getrennt. Nun wird zu Volker Hohmann noch ein Lizenztrainer hinzukommen, der gleichberechtigt mit ihm arbeiten wird. Und wir werden dafür sorgen, dass es klappt. Wir haben offen geredet und ich denke, dass wir da auf einem sehr guten Weg sind. Wir wollen das auf jeden Fall im Doppelpack machen lassen. Der Can Ucar hat auch Pech gehabt, er hat keinen richtigen Co-Trainer gehabt.

Wieder vereint: Winter-Neuzugang Samet Kanoglu (links) und sein Bruder Kudret.
Wieder vereint: Winter-Neuzugang Samet Kanoglu (links) und sein Bruder Kudret. © Bottrop | Felix Hoffmann

...... über die Verstärkungen für die Rückrunde:

Wir brauchten eigentlich keine Verstärkung, aber Samet Kanoglu ist für jede Mannschaft ein Gewinn. Wenn ich an das Derby denke, bei Rhenania, der hat sie alleine abgeschossen vor zwei Jahren. Das war unser Königstransfer. Dann haben wir noch einen jungen Mann, Berkan Turp, von der SSV Buer. Auch ein Guter, der hatte nur Pech mit zwei OPs, wenn der wieder mal richtig fit wird, ist er auch eine Verstärkung für uns, ein schneller Flügelspieler. Aber wir haben auch drei Abgänge: Murat Berbero (Sterkrade 72), Jan Steinkusch (Fortuna) und Baris Erdogan (Dostlukspor). Die Jungs wollten mehr Spielzeit, wir haben uns im Frieden getrennt. Aber es gibt immer einen Weg zurück.

... über die bevorstehende Hallen-Stadtmeisterschaft am kommenden Wochenende:

Die nehmen wir ernst. Im letzten Jahr haben wir eine gemischte Mannschaft gemacht, aus zweiter und dritter, aber diesmal werden wir volle Kanne spielen. Das ist für uns eine Prestige-Angelegenheit. Und Ende des Monats haben wir ein kleines Mixed-Turnier mit PSV Wesel-Lackhausen und SG Schönebeck, auf unserer Anlage, normalerweise macht man das im Sommer, aber die Trainer sind davon ganz begeistert, wir haben einen Kader über 20 Mann.

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..... über die bevorstehende Rückrunde und das große Ziel Wiederaufstieg:

Im März geht es wieder los, und dann laden wir die Gegner alle ins Stadion ein - und dann geht da die Post ab.

...... über die größte Konkurrenz im Aufstiegsrennen:

Wenn ich ehrlich bin, müssten wir mit sechs, sieben Punkten Vorsprung Erster werden, aber das hätten wir auch jetzt schon zur Winterpause erreichen können. Ich habe mit den anderen überhaupt nicht gerechnet, wenn wir keine Experimente gemacht hätten, wären wir mindestens mit fünf Punkten Vorsprung vorne. Das Schöne ist: Im Mai ist der Monat der Entscheidung, da spielen wir, die oben sind, alle gegeneinander. Da haben wir in Hamborn ein Auswärtsspiel, die anderen, die mit oben sind, haben wir alle zu Hause im Stadion, wir haben es selber in der Hand. Alstaden war der stärkste Gegner, da bin ich froh, dass wir uns abgesetzt haben. Rheinland Hamborn seh ich als größten Konkurrenten, die sind hartnäckig, haben zu Hause ihren Ascheplatz, da holen sie ihre Punkte. Sterkrade ist in ihrer Kompaktheit gut, die sind ganz leise an uns vorbei. Wir wollen - ob es am Ende reicht oder nicht, wird man sehen. Mit dem Kader gehören wir einfach auch in die Landesliga, das ist einfach so.

..... über das Fernziel Oberliga:

Das Ziel haben wir noch nicht aufgegeben, Träume muss man haben.“

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