Bottrop. Seit Sebastian Stempels Amtsantritt holten die Wöller die maximal mögliche Punktzahl und kletterten auf den dritten Tabellenrang.

Sebastian Stempels Analyse zur Winterpause fällt etwas ungewöhnlich aus, der Übungsleiter ist erst seit dem 1. November als Trainer der ersten Mannschaft beim VfL Grafenwald im Amt. In seinem „Vier-Spiele“-Fazit stellt er seinem neuen Team ein sehr gutes Zeugnis aus. „Die Auszeit hat mir gut getan. Aber die Spieler haben mich mit ihrer Begeisterung sofort mitgerissen. Ein neuer Trainer bringt immer frischen Wind mit und die Jungs haben von an Beginn gezeigt, dass sie das spüren. Die Beteiligung am Training ist großartig, unser recht breiter Kader ist komplett und engagiert bei der Sache.“ Seit seiner Amtsübernahme habe er den Luxus gehabt, drei oder vier Spieler zur Reserve abstellen zu können und trotzdem mehr als genug Spieler auf der Bank zu haben.

Trainer ist noch in der Phase, alle kennen zu lernen

Dies bringt ihn zu einem Punkt, der ihm hörbar nicht behagt, aber den er der Situation geschuldet akzeptieren muss: Er kann nicht allen Spielern gerecht werden. „Viele der Jungs sind noch nicht zum Zug gekommen, da ich bisher fast immer mit demselben Kader gespielt habe. Ich bin ja noch in der Phase, alle kennenzulernen.“ Informationen holte er sich von Co-Trainer Ralf Lazar und dem sportlichen Leiter Sven Koutcky. „Es ging darum, möglichst viel Boden zur Spitze gut zu machen. Das ist uns bestens gelungen. Ich habe aber auch viele Einzelgespräche geführt. Auch die, die zu kurz gekommen sind, haben Verständnis für die Lage.“

Das Experimentieren soll in der Winterpause umfänglich nachgeholt werden. „In den vier Spielen haben wir mit viel Spielfreude und Tempo agiert, ich hoffe, das bleibt so.“ Stempel plant, in den Testspielwochen auch ein anderes System als 4-2-3-1 auszuprobieren. „Wir werden es mit der Dreierkette versuchen, es bietet uns mehr Variabilität, um auf Spielverläufe zu reagieren. Wir haben die Leute dafür.“

Ein weitere Fokus wird auf dem Trainieren von Standardsituationen liegen. „Wir haben große Spieler im Team, Standards sind da eine zusätzliche Waffe. Jens Bergforth hat zuletzt drei Kopfballtore gemacht.“ Durch das richtige Positionsspiel wollen die Grafenwälder in dieser Kategorie aber nicht nur Treffer erzielen, sondern auch Gegentore vermeiden.

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Der Kader der ersten Mannschaft hat zudem Zuwachs erhalten - mit Sebastian Blume und Nico Haufe aus der eigenen Reserve. „Sie wollten etwas kürzer treten, haben aber wieder Blut geleckt“, freut sich der VfL-Coach über erfahrene Spieler mit Bezirksligabackground. Nico Pasdag kam vom FC Sterkrade zum VfL. „Aber ich freue mich darauf, alle Spieler gut kennenzulernen und endlich allen ihre Chancen geben zu können.“

Lieber Zweiter als Vierter werden

Ziel sei es, noch so gut wie möglich abzuschneiden. „Kirchhellen ist weit weg und sie sind stabil. Aber ich werde lieber Zweiter als Vierter. Vor allen Dingen wollen wir die gute Grundstimmung mitnehmen und uns weiterentwickeln.“ Vorbildlich weit findet er seine Spieler in vielen kleinen Dingen. „Es zollt von Respekt, wenn die Spieler pünktlich zum Training kommen, oder sich darum kümmern, dass die Materialien auf dem Platz sind, ohne dass man sie immer ermahnt. Von erwachsenen Menschen soll man das erwarten können, aber selbstverständlich ist es nicht. Es sind Kleinigkeiten, aber die summieren sich und machen dann eine Menge aus.“

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