Bottrop. Fortuna Bottrop verlangte dem Favoriten alles ab und machte ein gutes Spiel. Auf dem Weg ins Finale ließ sich Rhenania Bottrop aber nicht bremsen

Die Fußballerinnen von Rhenania Bottrop haben erwartungsgemäß das Finale des Kreispokals erreicht. Der Landesligist setzte sich am Mittwoch mit 4:0 (0:0) bei Fortuna Bottrop durch. Fortuna stellte dem Favoriten viel Mut und Einsatz entgegen, der Underdog wusste sich lange Zeit erfolgreich zu wehren.

So dicht, wie sich die Temperaturen am Mittwochabend am Gefrierpunkt aufhielten, so dicht drängelten sich in den ersten Spielminuten auch die Spielerinnen in der Hälfte von Fortuna Bottrop. Der Bezirksligist war mit der klaren Vorgabe in die Partie gestartet, den klassenhöheren Nachbarn am Toreschießen zu hindern. Und das gelang überraschend gut. Die Fortunen standen dicht bei ihren Gegenspielerinnen, investierten enorme Laufarbeit. Das half gegen die Kälte und das half auch, um das Spiel offen zu gestalten.

Gemessen an den unterschiedlichen Herangehensweisen gab es in den ersten 45 Minuten keine großen Leistungsunterschiede. Rhenania bemühte alle Mittel, um die gegnerische Abwehr zu knacken und Fortuna tat alles, um das zu verhindern. Die Trainer beider Mannschaften hatten auf dem Weg in die Halbzeitpause wenig zu Meckern, beide Teams hatten gute Leistungen gezeigt.

Fortuna Bottrop verstellt dem Nachbarn erfolgreich den Weg

Klar, Rhenania war von der ersten Minute an das spielbestimmende Team. Die Blau-Weißen kombinierten sicher und mit viel Geduld, oft über die Außenbahnen, weil Fortuna die Mitte gleichermaßen geschickt und konsequent zustellte. In der 7. Minute fand Rhenania ein erstes Mal den Weg durch den Abwehrriegel. Gözde Senyüz legte sich den Ball aber zu weit vor, Fortunas Torhüterin Sabrina Boy fischte ihr den Ball von den Füßen.

Es war die erste von ganz wenigen Torchancen, die zweite sollte eine gute halbe Stunde auf sich warten lassen. Auch, weil die Spielerinnen von Fortuna die anfängliche Scheu schnell ablegten, den Ball nicht plump aus der eigenen Hälfte schlugen, sondern darum bemüht waren, das Spielgerät möglichst lange in den eigenen Reihen zu halten. Vertändelte Rhenania in der Vorwärtsbewegung einmal den Ball, dann legte Fortuna auch direkt den Vorwärtsgang ein. Zwingende Chancen sprangen dabei zwar nicht heraus, dafür aber entwickelte der Gegner Respekt.

In der 35. Minute tat sich Rhenania die große Möglichkeit zum 1:0 auf. Nach einem Steilpass stand Gözde Senyüz frei vor dem Fortunen-Tor, fand in Sabrina Boy aber erneut ihre Meisterin. Eine Minute später vergab Leyla Kirmizi. Ihr Kopfball rauschte nach einer Flanke von Celina Buczkowski knapp über die Querlatte.

Sophia Röttges sorgt mit Distanzschuss für Rhenanias Führung

Rhenania konnte dem Spiel erst in der zweiten Halbzeit den Stempel aufdrücken. Die Blau-Weißen blieben geduldig und profitierten mit zunehmender Spielzeit von ihren Fitness-Vorteilen. Das 1:0 war eine Frage der Zeit und wurde in der 62. Minute dann auch Realität. Für den Dosenöffner sorgte Sophia Röttges mit einem strammen Schuss aus der zweiten Reihe, der unhaltbar im Fortunen-Tor einschlug.

Mit dem 1:0 im Rücken wurde es für den Landesligisten leichter. Rhenania erspielte sich nun reihenweise gute Torchancen. Das 2:0 fiel nach 76 Minuten durch Laura Buczkowski. Gözde Senyüz (82.) und Laura Buczkowski (85.) komplettierten mit ihren Treffern das Ergebnis.

Gözde Senyüz hatte in der 7. Minute die Führung auf dem Fuß. Aber Sabrina Boy - eigentlich Feldspielerin - wusste das gekonnt zu verhindern. Fortunas Aushilfs-Keeperin machte ein gutes Spiel.
Gözde Senyüz hatte in der 7. Minute die Führung auf dem Fuß. Aber Sabrina Boy - eigentlich Feldspielerin - wusste das gekonnt zu verhindern. Fortunas Aushilfs-Keeperin machte ein gutes Spiel. © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann

Und mit dem konnten beide Trainer gut leben. Fabian Baschista wertete das Spiel als gelungene Generalprobe für Sonntag. Denn dann müssen die Fortunen beim ähnlich spielstarken Bezirksliga-Tabellenführer SV Wanheim antreten: „Wir haben das Spiel genau so gestaltet, wie ich es mir gewünscht hatte. Wir haben unseren Plan 90 Minuten lang durchgehalten, auch wenn uns nach 70 Minuten zunehmend die Kraft ausging.“

Respekt für die Leistung zollte auch Rhenanias Trainer Marcel Dietzek: „Das war ein gutes Spiel von Fortuna. Wir mussten in einem fairen Derby viel Geduld aufbringen.“ Auch seiner eigenen Mannschaft bescheinigte Dietzek eine überzeugende Vorstellung: „Manchmal bekommt man einfach nicht die Gelegenheit zu glänzen, dann zählen andere Tugenden. Wir haben unsere Aufgabe am Ende gut gelöst.“

Im Finale des Kreispokals bekommen es die Rhenanen mit den Sportfreundinnen Königshardt zu tun. Der Bezirksligist hatte sich bereits in der vergangenen Woche überraschend deutlich mit 5:0 gegen Rhenanias Ligakonkurrenten Arminia Klosterhardt durchgesetzt.

Statistik: So lief das Kreispokal-Halbfinale

Fortuna Bottrop - Rhenania Bottrop 0:4 (0:0)
Tore: 0:1 (62.) Sophia Röttges, 0:2 (77.) Laura Buczkowski, 0:3 (82.) Gözde Senyüz, 0:4 (85.) Laura Buczkowski. Fortuna: Sabrina Boy; Natja Potocnik, Lara Fernges, Laura Brauner, Asli Acar, Anna Kledtke (46. Carina Preusche), Juline Fries, Christina Dierkes, Meike Joswig, Semra Schneider (79. Sarah Baschista), Sarah Stefanski. Rhenania: Enya Dominiak; Louisa Strunk (46. Hannah Herrler), Lea Siemes, Sophia Röttges (74. Aleksandra Kocjan), Adisa Mehic (87. Rabea Nagel), Celina Buczkowski, Laura Buczkowski, Gözde Senyüz, Marie-Sophie Gallwitz, Leyla Kirmizi (74. Jillien Munzel), Celine Baschek (46. Sandra Ehrhardt). Schiedsrichter: Niklas Menrath. Zuschauer: 120.

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