Grafenwald. Der VfL Grafenwald leitet die Amtszeit von Sebastian Stempel mit einem Kantersieg ein. Die Grün-Weißen ließen FSM Gladbeck keine Chance.

Die Fußballer des VfL Grafenwald nutzten nach den ersten beiden Trainingseinheiten am Donnerstag und Freitag auch die dritte Gelegenheit, sich ihrem neuen Trainer Sebastian Stempel von der besten Seite zu zeigen. Die Grün-Weißen lieferten gegen FSM Gladbeck eine überzeugende Vorstellung ab, setzten sich mit 11:0 (9:0) gegen den von großen Personalnöten geplagten Tabellenletzten durch.

Natürlich freute sich Sebastian Stempel über den klaren Auftakterfolg, durch den der VfL Grafenwald den Kontakt zur Spitzengruppe der Liga hält: „Ein gelungener Auftakt.“ Grafenwalds neuer Trainer hatte vor dem Spiel betont, dass man in einem solchen Spiel nicht viel gewinnen könne. Stempel musste das nach 90 Minuten ein wenig korrigieren, denn sein Team machte das, was möglich und gefordert war. Der VfL dominierte die Partie von der ersten bis zur letzten Minute, erzielte gut herausgespielte Tore und ließ sich auch sonst überhaupt nichts zu Schulden kommen.

Stempel durfte das Duell mit dem überforderten Gegner als Erfahrungsgewinn verbuchen. Dass er gleich in seinem ersten Spiel auf den verhinderten Top-Torjäger Dean Peters verzichten musste, der sein Team am vergangenen Sonntag noch mit drei Treffern zum 4:3-Sieg führte und Westfalia 04 Gelsenkirchen von der Tabellenspitze stieß, fiel überhaupt nicht ins Gewicht. Denn auch ohne ihn entwickelte der VfL schnell Torgefahr.

Matthias Frese bringt den VfL Grafenwald in Führung

Schon nach vier Minuten lagen die Grafenwälder mit 1:0 in Führung. Nach Vorlage von Tobias Knipping vollendete Matthias Frese. Es entwickelte sich eine einseitige Partie, in der sich der Gast aus Gladbeck klar darauf versteifte, den Ball irgendwie aus der Gefahrenzone heraus zu halten. Das aber gelang FSM nicht häufig genug. Der VfL ließ den Ball geschickt durch die Reihen laufen, entwickelte insbesondere über die Außenbahnen und bei Standardsituationen große Torgefahr.

Jens Bergforth köpfte einen von Gino Pöschl getretenen Eckball zum 2:0 ins Tor (13.). Nur fünf Minuten später war es eine Hereingabe von Kapitän Thiemo Keppke, die Knipping per Kopf zum dritten Treffer nutzte. Gladbeck war heillos überfordert, ließ sich aber trotz der Gegentorflut nicht unterkriegen. Ein Aspekt, den Stempel nach der Partie mit einem Lob würdigte: „Respekt vor FSM. Die Gladbecker haben sich mit großem Einsatz gewehrt und hatten immer den Kopf oben. Andere Mannschaften hätten eine solche Partie schon im Vorfeld abgesagt.“

Mitleid mit dem Gegner entwickelte der VfL aber nicht. Die Wöller schraubten das Ergebnis bis zur Halbzeit auf 9:0. Dabei zeichnete sich Gino Pöschl noch drei weitere Male als Vorlagengeber aus. Hendrik Bromkamp (2), Tobias Knipping (3) und Bergforth brachten das Spielgerät über die Torlinie.

Sebastian Stempel ist mit seiner ersten Woche beim VfL zufrieden

Dass es in der zweiten Halbzeit deutlich weniger spektakulär zuging, hatte mehrere Gründe. „Natürlich habe ich den Spielstand dazu genutzt, um möglichst viele Spieler einzuwechseln. Das hat natürlich auch ein wenig den Spielfluss gehemmt“, gab Sebastian Stempel zu. Dass in den zweiten 45 Minuten nur noch zwei Tore durch Tobias Knipping und Gino Pöschl (Strafstoß) gelangen, ordnete Stempel nicht als Makel ein.

„Die Jungs haben heute genau das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Klar, das war ein schwacher Gegner. Aber auch gegen eine solche Mannschaft muss man erst einmal elf Tore erzielen“, so Stempel, der noch einen zweiten Aspekt lobend hervorhob: „Unsere Defensive stand sicher, hat bei den wenigen Angriffen des Gegners nichts zugelassen.“

Mit Prognosen für den weiteren Saisonverlauf hielt sich Stempel am Sonntag nachvollziehbar noch zurück, erklärte aber: „Mit dieser Mannschaft ist einiges möglich. Die Jungs sind konzentriert und willig. Unser Ziel ist es jetzt, bis zur Winterpause so viele Punkte wie möglich zu holen. Dann schauen wir weiter. Ich habe ein wirklich gutes Gefühl.“

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