Bottrop. Rhenanen wuchern gegen Suderwick mit ihren Chancen. Kevin Wenderdel sorgt nach 69 Minuten mit einem Kracher aus der Distanz für den Dosenöffner.
Der Höhenflug des SV Rhenania Bottrop hält an. Der Bezirksligist kam am Samstag zum fünften Sieg in Folge (22:6 Tore) und festigte damit den zweiten Tabellenplatz. Beim 5:0 (0:0) im Heimspiel gegen den Tabellenzwölften GSV Suderwick spannten die Blau-Weißen ihre Fangemeinde aber lange auf die Folter.
„Es wäre mir lieber gewesen, mein Team hätte meine Nerven ein wenig geschont“, gestand Stefan Thiele nach 90 Minuten. Rhenanias Trainer wollte seiner Mannschaft aber auch keinen Vorwurf machen. Er hatte einen überzeugenden Auftritt gesehen. Die Blau-Weißen waren über die komplette Spielzeit die klar dominierende Mannschaft, hatten viel Ballbesitz, kombinierten Gut und ließen den Gegner nie zur Entfaltung kommen.
Aber: Die Chancenverwertung musste Thiele als mangelhaft einstufen: „Wir hätten schon zur Halbzeit mit 4:0, 5:0, vielleicht sogar 6:0 führen können. Wir haben uns viele hochkarätige Chancen herausgespielt, daraus aber viel zu wenig gemacht. Das war schon fast fahrlässig.“ Die beiden dicksten Gelegenheiten einer torlosen ersten Halbzeit hatten Niklas Wenderdel und Alkan Celik. Wenderdel setzte den Ball aus aussichtsreicher Lage über den Kasten, Celik traf nur den Pfosten.
Rhenania Bottrop muss Geduld beweisen
Auf der anderen Seite lief so gut wie nichts zusammen. Suderwick mühte sich zwar darum, dem Tempo der Hausherren zu folgen, tat sich aber sichtbar schwer. Der Tabellenzwölfte verzeichnete keine einzige herausgespielte Torchance. Nur eine verunglückte Flanke brachte die Rhenanen einmal in Gefahr.
Thiele fühlte sich an den ersten Spieltag erinnert, als seine Mannschaft beim SV Friedrichsfeld trotz klarer Überlegenheit mit 1:2 unterlag. Sorgen machen musste sich der Trainer jedoch nicht, denn seine Mannschaft blieb trotz des Chancenwuchers auch nach dem Seitenwechsel konzentriert.
Für den Dosenöffner war ausgerechnet ein Defensivspieler verantwortlich. Kevin Wenderdel nahm in der 69. Minute aus der Distanz Maß. Sein Schuss landete unhaltbar im Winkel des Suderwicker Tores. Mit der Führung in der Hand hatten die Bottroper jetzt leichtes Spiel, denn Suderwick wehrte sich jetzt lange nicht mehr so engagiert.
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Nur drei Minuten später fiel das 2:0 durch Niklas Wenderdel, der von der Vorarbeit von Alkan Celik profitierte. Celik hatte sich bis auf die Grundlinie durchgesetzt, Wenderdel brauchte den Querpass nur noch über die Torlinie zu drücken. Der Vorlagengeber erhöhte in der 80. Minute auf 3:0. Nach einem Pass in die Tiefe überwand Celik den herauseilenden Keeper Yannik Wenzel mit einem gefühlvollen Chip.
Am Freitag geht es zum VfL Rhede
Jetzt ging es Schlag auf Schlag. Und auch wenn Rhenania weiterhin viele Torgelegenheiten ausließ, klingelte es noch zweimal im Suderwicker Kasten. Ben Jansen markierte in der 82. Minute das 4:0, den Schlusspunkt setzte Alkan Celik, der auf dem Weg in den Strafraum zwei Gegenspieler ausdribbelte und überlegt zum 5:0 abschloss.
Stefan Thiele wird die Trainingsgestaltung für die kommenden Wochen ändern müssen, weil die kommenden Spiele jeweils an einem Freitag ausgetragen werden. Weiter geht es am 27. November mit dem Auswärtsspiel beim Tabellenachten VfL Rhede (20 Uhr, Sportpark-Stadion). „Da müssen wir uns auf eine lange Anfahrt und auf einen großen Naturrasen einstellen. Aber natürlich wollen wir auch dort selbstbewusst auftreten und eine gute Leistung zeigen“, sagt Thiele.
Das Spiel in Rhede hat mit Blick auf den Spielplan eine besondere Bedeutung. Denn es ist die Generalprobe für das Spitzenspiel, das sieben Tage später im Blankenfeld ausgetragen wird. Am 3. November empfangen die Blau-Weißen den bislang alles überstrahlenden Spitzenreiter VfB Bottrop.
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