Grafenwald. Neuer Tiefpunkt nach 3:6. Der VfL Grafenwald blickt auf eine deprimierende Bilanz: Aus den letzten vier Spielen holte das Team nur einen Punkt.
Die erhoffte Rückkehr in die Erfolgsspur gelang nicht: Der VfL Grafenwald unterlag einer starken Eintracht aus Erle mit 3:6 (2:2) und verspielte eine zwischenzeitliche 2:1-Führung. VfL-Coach Andre Nowak war entsprechend enttäuscht, nicht nur wegen des Ergebnisses, sondern auch von der Leistung seines Teams.
„Das hatte nicht viel mit Fußball zu tun, was wir hier geboten haben, es war mehr ein Gebolze. Derzeit fehlt das Selbstvertrauen, damit wir zu unserer spielerischen Linie finden. Erle hat es auch sehr gut gemacht und sehr verdient gewonnen“, erklärte Nowak im Anschluss.
In der Tat präsentierten sich die Gelsenkirchener am Sensenfeld als das fußballerisch bessere und auch als das entschlossenere Team. Sie überzeugten im Ballbesitz und zeigten von Beginn Zug auf das gegnerische Tor. Derweil hatten die Wöller Mühe, einen sicheren Spielaufbau zu gestalten, und setzten viel zu schnell und zu häufig auf lange Bälle. Damit hatten die gut postierten Erler allerdings kaum Probleme.
VfL Grafenwald macht frühen Gegentreffer wett
Eintrachts frühe Führung durch Joel Wypota (10.) nach einem schnellen Angriff über Linksaußen war durchaus verdient. Nur zwei Minuten später konnten die Gastgeber ihr erstes Highlight setzen. Gino Pöschl zirkelte einen direkten Freistoß über die Gästemauer ins Tor von Daniel Spielhoff. Der Ausgleich schien dem VfL den nötigen Schub zu geben.
In der 18. Minute nutzten sie einen weiteren Freistoß zum 2:1: Der Ball kam zu Haitham Mirza Khider, der sich sehenswert gegen seinen Gegenspieler durchsetzte und erfolgreich abschloss. Nur vier Minuten später hätte ein weiterer Standard fast für den nächsten Grafenwälder Erfolgsmoment gesorgt. Dean Peters verfehlte nach einem Eckball das Erler Tor aus kurzer Distanz.
Die Gelsenkirchener ließen sich von dieser guten Phase der Gastgeber nicht nachhaltig beeindrucken. In der 37. Minute zog Till Niewehrt von der Strafraumgrenze ab und überwand VfL-Keeper Henrik Friegel. Sie hatten zudem gute Möglichkeiten, noch vor dem Seitenwechsel erneut in Führung zu gehen; die Grafenwälder Defensive erwies sich mehrfach als zu passiv.
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Auch in der zweiten Halbzeit hatten die Gäste mehr vom Spiel. Beim 2:3 (55.) profitierten sie allerdings von einem eklatanten Missverständnis zwischen Friegel und seinen Vorderleuten - Nutznießer war Samuel Gehrmann. Auch beim 2:4 der Gäste zeigte sich die VfL-Abwehr zu unkonzentriert. Ein Eckball sprang vom zweiten Innenpfosten ins Grafenwälder Tor (70.).
Bromkamp trifft und Schnieder vergibt die Ausgleichschance
Noch waren die Gastgeber allerdings nicht geschlagen: Wieder brachte sie ein Standard heran. Tim Schnieder verlängerte einen Eckball auf Hendrik Bromkamp, der zum umjubelten Anschlusstreffer traf. (76.) Zwei Minuten später scheiterte Schnieder nach dem wohl schönsten Spielzug der Partie an Spielhoff, der den Ball in höchster Not zur Ecke abwehren konnte.
Doch diese starken Szenen der Wöller erwiesen sich als Strohfeuer, das von den lauffreudigen Gästen schnell erstickt wurde. In der 82. Minute erzielte Erle mit einem Distanzschuss das 5:3 - den Angriff hatte der VfL mit einem unnötigen Ballverlust selbst eingeleitet. Die Gastgeber versuchten zwar noch einmal, die Eintracht mit frühem Anlaufen unter Druck zu setzen - doch die nutzten die sich für sie ergebenden Räume in der 90. Minute zum 3:6.
„Nicht eines unserer Tore war herausgespielt“, bedauerte Nowak den Mangel an spielerischen Elementen im Spiel seiner Mannschaft. „Ich weiß gar nicht, wie die Jungs darauf kommen, mit diesen Mitteln zum Erfolg kommen zu können. Wenn es spielerisch nicht klappt, dann kann es nur über Grundtugenden gehen.“