Grafenwald. Gut gespielt, aber gescheitert: Grafenwald scheidet aus dem Kreispokal aus. Sensationeller Schuss hat das Elfmeterschießen zur Folge. 16 Fotos:

Mehr als 90 Minuten lang haben die Wöller um das Weiterkommen im westfälischen Kreispokal gekämpft. Gefehlt hat ihnen nicht viel, doch am Ende sollte es für den VfL Grafenwald nicht ganz reichen – ein Sonntagsschuss und eine vermeintliche Nervenschwäche vom Punkt haben den A-Kreisligisten am Einzug in die dritte Runde gehindert. Gegen die Spielvereinigung Middelich-Resse spielte der VfL am heimischen Sensenfeld in der regulären Spielzeit 2:2 (1:1), musste sich dem gleichklassigen Konkurrenten aus Gelsenkirchen im Elfmeterschießen dann aber mit 4:5 geschlagen geben.

Mit der spielerischen Leistung zeigten sich die Bottroper indes einmal mehr einverstanden, sodass ob der Niederlage die Zufriedenheit überwog.„Ich glaube, wir können mit dem, was wir auf dem Platz in 90 Minuten gezeigt haben, absolut zufrieden sein“, resümierte Ralf Lazar, der stellvertretend für den berufsbedingt abwesenden Andre Nowak die Regie an der Seitenlinie führte. „Wir haben wirklich guten Fußball gezeigt, erst in der Schlussviertelstunde haben wir meines Erachtens etwas zu ängstlich agiert, sonst wäre vielleicht noch mehr drin gewesen“, ergänzte der Co-Trainer der Wöller.

Fokus des VfL Grafenwald liegt auf der Meisterschaft

Dass die Gastgeber am Ende vom Punkt den Kürzeren zogen, spielte für Lazar derweil kaum eine Rolle. „Da stehen die Chancen nunmal 50 zu 50. Natürlich wären wir gerne weitergekommen, aber für uns liegt der Fokus auf der Meisterschaft. Daher ist das Ausscheiden für uns kein Beinbruch.“

Dass sich das Duell gegen Middelich-Resse für die Grafenwälder zu einem echten Pokalfight entwickeln sollte, belegte bereits die Anfangsphase, die auch von robust geführten Zweikämpfen geprägt war. „Beide Teams haben dagegen gehalten, es war ein sehr intensives Spiel“, beschrieb Lazar.

Dabei waren es zunächst die Gäste aus Gelsenkirchen, die nach knapp mehr als einer halben Stunde einen Fehler der VfL-Defensive ausnutzten und mit 1:0 in Führung gingen (32.). „Unsere Mannschaft hat auf den Rückstand aber sehr gut reagiert und mutig nach vorne gespielt“, beschrieb der VfL-Coach den Ausgleichstreffer, der keine vier Minuten auf sich warten lassen sollte: Über den linken Flügel wurde eine Flanke in den Resser Strafraum geschlagen, wo Tobias Knipping lauerte und den Ball zum 1:1 verwertete (36.).

Nico Landewee schießt den VfL Grafenwald 2:1 in Führung

So waren die Gastgeber schnell wieder im Spiel und suchten in der Folgezeit ihre Chance zum eigenen Führungstreffer. „Es waren einige gute Situationen dabei“, so Lazar, „leider haben wir aus manch einer Möglichkeit nicht genug gemacht.“ Ein Mal sollten die Wöller nach dem Seitenwechsel aber zur Stelle sein, als sich Nico Landewee bei einem Angriff der Gastgeber erfolgreich gegen die Gelsenkirchener Abwehrriege durchtankte und sich für den geleisteten Einsatz selbst mit dem 2:1 belohnte (56.).

Was dann folgte, war aus Sicht des VfL maximal unglücklich. „So einen Schuss siehst du im Jahr vielleicht ein Mal“, fasste Lazar den erneuten Ausgleich zum 2:2 (65.) zusammen, als sich ein traumhafter Schuss von Resse-Akteur Justin Wawoczny aus mehr als 30 Metern ins Eck senkte.

In der Schlussphase sollte am Sensenfeld nicht mehr viel passieren, da beide Mannschaften zunehmend vorsichtiger agierten und nicht mehr das ganz große Risiko eingegangen sind. Und da im westfälischen Kreispokal keine Verlängerung gespielt wird, ging es für den VfL gegen die Gelsenkirchener sogleich ins Elfmeterschießen. Dort hatten die Grafenwälder knapp das Nachsehen und schieden folglich aus dem diesjährigen Pokalwettbewerb aus. Lazar: „Wir nehmen aus dieser Partie aber viel Positives für uns mit. Der Auftritt bestätigt die guten Leistungen in der Meisterschaft, darauf wollen wir aufbauen.“

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