Bottrop. 39 Fotos: Rhenania Bottrop krallt sich am zweiten Spieltag die Landesliga-Tabellenführung. Gegen GW Lankern II klingelt es rekordverdächtig.

Mit 9:0 gewinnt Rhenania Bottrop gegen GW Lankern II und setzt nach dem klaren 6:1 Auswärtssieg in der vergangenen Woche beim FC Kray ein deutliches Ausrufezeichen. Die Bottroperinnen zeigten sich in allen Belangen überlegen und hätten mit etwas mehr Schussglück auch zweistellig gewinnen können. Nebeneffekt: Die Bottroperinnen haben die Tabellenspitze erobert.

Aber auch so hatten Zuschauer und Aktive viel Spaß am regen Treiben auf dem Platz. Von der ersten Minute an übernahmen die Gastgeberinnen das Kommando und versuchten das Bollwerk, das die Grün-Weißen aus Lankern vor ihrem Tor aufgebaut hatten, zu überwinden. Es dauerte bis zur 14. Minute, dann war es so weit: Sandra Ehrhardt überwand die gegnerische Torfrau, der Bann war gebrochen.

Die Blau-Weißen zogen jetzt ihr Kombinationsspiel auf, der Ball lief flüssig durch die Reihen, mit geschickten Seitenwechseln schufen sich die Rhenania-Frauen Räume, in die sie dann immer wieder gefährlich vorstießen. GW Lankern lauerte auf Konter. Und fast hätte es geklappt. Doch Rhenania-Torfrau Enya Dominiak war auf der Hut, parierte großartig den Konter der Gäste und leitete mit einem gezielten Abschlag auf Laura Buczkowski, die sich fantastisch durchsetze, das 2:0 ein. Eine Szene, die deutlich die Klasse beider beteiligten Spielerinnen zeigte.

Hier würde nichts mehr anbrennen, zu groß die Dominanz der Bottroper Spielerinnen. Und sie blieben dran, setzten weiter voll auf Offensive. Und belohnten sich. In der 32. Minute klingelte es erneut im Tor der Grün-Weißen. 3:0 durch Sophia Röttges. Das war auch das Halbzeit-Resultat.

Rhenania Bottrop spielt sich in einen Torrausch

Trotz des klaren Vorsprungs schärfte Rhenania-Coach Marcel Dietzek seinen Spielerinnen ein, weiter konsequent den Ballbesitz zu nutzen und die Gegnerinnen müde zu spielen, die Lücken für Torchancen würden sich dann auftun. Und das Team setzte die Vorgaben des Trainers um. Angriff um Angriff rollte auf das Tor von Lankern II, die Gäste kamen nur noch dann zum Luftholen, wenn sie den Ball aus den Maschen holen mussten.

Dem 4:0 in der 49. Minute durch Laura Buczkowski folgte ab der 58. Minute die stärkste Phase der Gastgeberinnen. Erst traf Sarah Lagodzinski zum 5:0, direkt danach war zwei Mal Marie-Sophie Gallwitz (60., 61.) erfolgreich. Dem Ganzen die Krone setzte dann Celine Baschek mit dem 8:0 in der 62. Minute auf. Vier Tore in vier Minuten, das hatte Guinnessbuch-Qualitäten.

Von der Bank brachte Dietzek in der 65. Minute Lotte Heßling und Jillien Kim Munzel ins Spiel, die sich nahtlos einfügten und direkt Impulse setzen konnten. Ein Segen, wer auf solche Spielerinnen von der Bank zurückgreifen kann.

Marie-Sophie Gallwitz mit Dreierpack in der zweiten Halbzeit

In der Schlussphase stemmten sich die Spielerinnen aus Lankern mit aller Kraft gegen die drohende Niederlage in zweistelliger Höhe. Die Torhüterin der Gäste vereitelte Großchance um Großchance, dazu kam noch ein Lattentreffer und Schüsse knapp neben oder über das Tor. Doch in der Schlussminute war die Gäste-Keeperin dann machtlos.

Marie-Sophie Gallwitz war zur Stelle und erzielte ihren dritten Treffer. Rhenania warf in der Nachspielzeit noch mal alles nach vorn, doch ein zehnter Treffer gelang nicht mehr. Dann war Schluss und nicht nur die Rhenania-Frauen feierten ihren Sieg, sondern auch die gegnerischen Spielerinnen schienen nicht unglücklich, dass es vorbei war.

Bottrops Matchplan ging voll auf

Trainer Marcel Dietzek zeigte sich nach Spielschluss entsprechend zufrieden und gelöst. Sein Matchplan war voll aufgegangen. „Wir mussten den Defensivriegel von Lankern knacken und nach dem uns das gelungen war, lief es hervorragend.“ so der Coach, der in der Halbzeitpause etwaige Unzufriedenheiten herunter kochte und dem Team einschärfte, genau so weiter zu spielen.

Dietzeks Analyse der zweiten Hälfte: „Es war klar, dass die Chancen kommen würden. Wir hatten ca. 80 Prozent Ballbesitz und haben den Gegner laufen lassen, die Chancen kamen zwangsläufig und dann haben wir die Tore gemacht. Ich bin echt stolz auf das Team. Alle haben sich heute reingehangen, das war richtig stark.“

Jetzt gilt es für die Bottroperinnen, diese Form zu konservieren und beim kommenden Auswärtsspiel bei Eintracht Emmerich (Sonntag, 10. September, 13 Uhr) wieder abzurufen. „Wir haben urlaubsbedingt da ein paar Ausfälle. Aber wie wir heute gesehen haben, ist in unserem Kader so viel Gesamtqualität, dass ich auch da optimistisch in die Zukunft blicke“, freut sich Dietzek schon auf Spieltag Nummer drei.

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