Bottrop. Zum großen Sprung reichte es in den letzten Jahren nicht. Auch, weil in wichtigen Phasen das Personal ausging. Fortuna hat diesmal vorgesorgt.

Die Fußballerinnen von Fortuna Bottrop sind bereit für die anstehende Bezirksliga-Saison. „Wir haben die Vorbereitung inhaltlich abgeschlossen“, sagt Coach Fabian Baschista, im zweiten Jahr der hauptverantwortliche Trainer der Frauenmannschaft auf Rheinbaben. Für die Bottroperinnen geht es am Sonntag um die ersten Punkte. Sie empfangen um 17 Uhr den SV Wanheim.

Fitness ist ein wichtiger Aspekt im Hinblick auf die neue Saison. Neben den taktischen und spielerischen Elementen nahmen in der Vorbereitung die Laufeinheiten einen breiten Raum im Programm des SV Fortuna ein. „Das ist bei vielen Fußballerinnen und Fußballern nicht gerade sehr beliebt. Wir haben versucht, möglichst viel Abwechslung in unsere Läufe zu bringen, waren in Wittringen oder am Kirchhellener Heidesee. Die Mannschaft hat hervorragend mitgezogen“, lobte Baschista.

„Das war alles schon sehr anspruchsvoll und zeitintensiv. Wir waren in der Zeit sehr oft zusammen, die Spiele eingerechnet vier Mal die Woche.“ Das Ziel dieses Aufwands liegt auf der Hand. Die Bottroperinnen wollen in der Lage sein, auf Strecke stark zu sein, in jedem einzelnen Spiel, aber auch im Verlauf der bevorstehenden Saison. „Dass unsere Spielerinnen technisch sehr gut sind, ist ja nichts Neues. Aber gerade weil berufsbedingt nicht alle immer im Training sein können und sie auch bei den Spielen selbst nicht immer Zeit haben, wollten wir die Grundlage für eine gute Kondition schaffen.“

Baschista ist optimistisch, dass sein Team über die nötigen Körner verfügen wird, um Begegnungen durch eine starke Schlussphase zu drehen oder zu entscheiden - wie der Spielverlauf es eben verlangt. „Wir wollen in der Lage sein, die Konzentration bis zum Schluss hochzuhalten.“

Fortuna Bottrop gehörte in den letzten Jahren zu den Spitzenteams

In den beiden zurückliegenden Spielzeiten gehörte der SV Fortuna zu der Spitzengruppe in der Bezirksliga. 2021/2022 schloss die Mannschaft auf Rang drei ab, in der vergangenen Saison konnte sich Wanheim im „Finale um Platz drei“ gegen die Fortuna durchsetzen. Auch in dieser Meisterschaft wollen die Bottroperinnen oben mitspielen.

Die Fußballerinenn von Fortuna Bottrop steigen am Sonntag gut vorbereitet in die neue Bezirksligasaison ein.
Die Fußballerinenn von Fortuna Bottrop steigen am Sonntag gut vorbereitet in die neue Bezirksligasaison ein. © FUNKE Foto Services | Heinrich Jung

Die vergleichsweise schwache Hinrunde im vergangenen Jahr - nach Spieltag 15 stand die Fortuna noch auf Tabellenplatz sechs - hat verhindert, dass sie in diesem Frühjahr um den Titel haben mitspielen können. „Wenn wir es schaffen, Hin- und Rückrunde auf unserem guten Niveau abzuliefern, ist für uns mehr drin“, resümierte Baschista Anfang Juni.

Neben der in der Vorbereitung geschaffenen Basis sind es die Neuzugänge, die mithelfen sollen, dieses Ziel zu verwirklichen. Gleich drei Spielerinnen wechselten von A-Kreisligist DJK Frintrop nach Rheinbaben. Die 21-jährige Muriel Hegh ist Keeperin, Pia Ristow (ebenfalls Jahrgang 2002) und die 20-jährige Lara Fernges spielen in der Offensive.

„Lara ist mir schon vor längerer Zeit aufgefallen“, verriet Baschista. „Für diese Saison hat sie dann gefragt, ob sie zu uns kommen und zwei Freundinnen mitbringen kann. Sie haben sich sofort gut eingelebt und die komplette Vorbereitung mitgemacht“, ist Fortunas Coach überaus angetan von der Einstellung - und von der Qualität. „Lara hat zum Beispiel in der letzten Saison 41 Tore geschossen, das ist ein sehr beeindruckender Wert. Aber vor allem ist wichtig, dass es menschlich passt - und mit Muriel, Pia und Lara passt es.“

Fortuna geht mit deutlich breiterem Kader in die neue Saison

Mit dem auf fast 30 Spielerinnen angewachsenen Kader will die Fortuna in puncto Personal entspannter durch die Saison gehen. Es gab mitunter Spiele, bei denen Baschista Spielerinnen reaktivieren oder gar angeschlagen auf den Platz schicken musste, um dem Gegner nicht absagen zu müssen. „Trotz allem hat die Mannschaft immer alles gegeben, hat mit diesen letzten Aufgeboten auch unerwartete Punkte geholt. Umso mehr freuen wir uns, dass wir jetzt breiter aufgestellt sind.“

So ist es keine Überraschung, dass die Fortuna optimistisch und mit Vorfreude in die Saison geht; den Druck, aufsteigen zu müssen, gibt es nicht - auch nicht vom Vorstand. „Im Verein fühlen wir uns großartig unterstützt. Zum Beispiel wurden unsere Tests aufgezeichnet, das hilft enorm bei der Analyse.“ Das Fazit der Testphase ist rundum positiv: „Die Mannschaft hat meinen Plan für die Vorbereitung toll umgesetzt. Wir müssen sehen, wo wir damit in der Liga stehen. Fast alle Teams haben sich verstärkt, die Konstellation ist eine ganz andere als die vor einem Jahr. Die Karten wurden neu gemischt. Aber ich bin sicher, dass wir gute Karten haben.“

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Die Fortuna-Neuzugänge Lara Fernges (l.) und Muriel Hegh.
Die Fortuna-Neuzugänge Lara Fernges (l.) und Muriel Hegh. © FUNKE Foto Services | Heinrich Jung