Bottrop. Bezirksligist VfB Bottrop ist trotz der 0:8-Pleite gegen den Drittligisten RWE zufrieden. Das hat VfB-Trainer Can Ucar besonders gut gefallen.
Das erste Testspiel in der Saisonvorbereitung mit 0:8 verloren - na und? Der VfB Bottrop wirkte keineswegs niedergeschlagen nach der Packung, die er gerade vom Drittligisten Rot-Weiss Essen kassiert hatte. Während die Profis aus der Nachbarschaft im Jahnstadion nach Schlusspfiff noch ein paar zusätzliche Sprints absolvierten, formte der Bezirksligist einen Kreis und schwor sich erst einmal ein auf die kommenden Aufgaben.
„Wir konnten heute sehr viel lernen“, sagte VfB-Trainer Can Ucar aufgeräumt. So naiv war niemand beim Gastgeber, um zu glauben, dass man eine realistische Chance haben könnte gegen die höherklassigen Rot-Weisen. Aber der Ehrgeiz war natürlich da, besser abzuschneiden als vor drei Jahren beim 0:11. Und das ist dem VfB gelungen.
VfB Bottrop zeigt gegen Rot-Weiss Essen eine gute erste Halbzeit
In der ersten Halbzeit sogar sehr gut. „Da haben wir richtig stark gespielt“, fand Ucar. Die Essener hatten zwar zu 90 Prozent Ballbesitz, aber sie fanden in der dichten Abwehrkette des Gegners nur ganz selten eine Schwachstelle. Und wie das so ist, wenn man ständig anrennt, irgendwann schleicht sich hinten eine Unachtsamkeit ein.
Nach einer halben Stunde war’s so weit. Nach einem herrlichen Diagonalpass von Bottrops Kapitän Kadret Kanoglu sprintete plötzlich Ahmed Jemaiel allein aufs Essener Tor zu, scheiterte aber beim Abschluss an RWE-Keeper Ole Springer.
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Es wäre das 1:0 für den Außenseiter gewesen. Und im zweiten Durchgang hatte Jamal Kropf (71.) beim Stand von 0:5 ebenfalls den Ehrentreffer auf dem Fuß (71.). „Das ist eine engagierte Truppe“, meinte später RWE-Trainer Christoph Dabrowski, „leider haben sie sich nicht mit einem Tor belohnt.“ Erst kurz vor der Pause kam der Favorit zur 1:0-Führung, verbaselte noch einen Elfmeter, sodass sich der VfB zur Halbzeit ein mehr als respektables Ergebnis erkämpft hatte. „Wir haben das sehr gut gelöst und konsequent versucht, auch unter Druck von hinten herauszuspielen“, lobte Trainer Ucar. „Das war hervorragend.“ Und so will er es auch später in der Liga sehen.
Doch dass es nicht so bleiben würde, war zu erwarten. RWE wechselte komplett durch, Ucar nur punktuell. „Wenn RWE das Tempo anzieht, kommt man nur schwer mit“, räumte der VfB- Coach ein, erst recht, wenn auch noch die Kraft nachlässt. Also endete die Partie schließlich standesgemäß.
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Dennoch saß der VfB-Vorsitzende Gündüz Tubay anschließend zufrieden im Getränkebüdchen: „Alles ist super gelaufen, wir sind sehr zufrieden.“ Der Gastgeber hatte sich sportlich teuer verkauft, gut 1800 Zuschauer sorgten für eine beachtliche Einnahme. Und die Fans kamen auch noch nach Schlusspfiff auf ihre Kosten, weil sich der Drittligist sehr volksnah gab. Eifrig kritzelten die Spieler Autogramme auf Hemden und Trikots, lächelten geduldig fürs gemeinsame Selfie. Ein gelungener Auftakt.
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