Bottrop. Rhenania Bottrop hat den Abstieg nur knapp verhindert. In der neuen Saison will Trainer Stefan Thiele einiges anders machen. Das Saisonzeugnis:
Die Saison 22/23 war kein Zuckerschlecken für Rhenania Bottrop. Das Selbstbewusstsein der Mannschaft war weg. So sehr, dass sich die Verantwortlichen bei Rhenania dazu entschieden, im laufenden Spielbetrieb der Hinrunde den Trainer zu wechseln. Stefan Thiele löste Stefan Lorenz ab und brachte die Spieler nach und nach wieder auf Kurs. Am Ende erreichte er mit seiner Mannschaft den immens wichtigen Klassenerhalt. Im WAZ-Saisonzeugnis verteilt er drei Zweien an sein Team, sieht in vielen Bereichen aber noch Verbesserungspotenzial.
Tor: Unsere Keeper haben die gesamte Saison wirklich alles gegeben, da kann ich im Rückblick nur Gutes sagen. Nicht nur in den Spielen waren die Leistungen top, sondern auch die Trainingsbeteiligung war 1A. Ich wünsche mir für die Zukunft, dass unsere Torhüter im Spiel lauter werden, die Kommunikation von hinten heraus verstärken und aufgrund ihrer guten Sicht auf das Spielfeld die Mannschaft von hinten mit dirigieren, so direkt Einfluss auf das Stellungsspiel der Abwehr nehmen können. Note: gut
Abstimmung zwischen Defensive und Offensive muss sich verbessern
Defensive: Wir fangen uns viel zu viele Gegentore. Aber das liegt nicht an der Abwehr, sondern am gesamten Defensivverhalten unserer Mannschaft. Wir müssen viel kompakter stehen und die offensiv ausgerichteten Spieler müssen viel mehr mit nach hinten arbeiten, damit in der Zukunft Überzahlsituationen des Gegners vermieden werden. Der Fokus im Training wird deshalb auf einer besseren Abstimmung zwischen Defensive und Offensive liegen, ebenso darauf, dass alle bei Ballverlust sofort mit nach hinten arbeiten. Note: ausreichend
Offensive: Unser Spiel nach vorne war oft zu langsam. Dadurch konnten wir freie Räume nicht nutzen und unsere torgefährlichen Spieler häufig nicht gut in Szene setzen. Unser Ziel ist es, mehr steil in freie Räume zu spielen, statt direkt in den Fuß zu passen. Das ist laufintensiv, ist aber genau das schnelle Spiel, was wir uns vorstellen. Auch möchte ich mehr einfache Dinge, die gut funktionieren, sehen: Doppelpässe, schnell in den Rücken der Abwehr kommen und aggressiv im Strafraum dort hingehen, wo es weh tut. Man muss nicht frei stehen, um ein Tor zu machen. Note: befriedigend
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Moral: Insgesamt stimmt die Moral in der Truppe, aber manchmal sind wir auf dem Platz da etwas zu sensibel. In der Rückrunde wurde das besser, da haben wir es auch geschafft, nach Rückständen zurück zu kommen oder auch bei Niederlagen gute Leistungen zu zeigen. Ohne intakte Moral wäre es im Abstiegskampf noch schwerer geworden, als es ohnehin schon war. Da fehlte manchmal die Leichtigkeit, aber das verstehe ich. Note: befriedigend+
Teamgeist: In der Mannschaft steckt ein guter Teamgeist. Die Spieler verstehen sich nicht nur im Spiel und Training, sondern auch außerhalb des Platzes. Das schweißt zusammen. Der gute Teamspirit hat uns im Abstiegskampf definitiv geholfen, da haben alle an einem Strang gezogen. Natürlich gibt es auf dem Platz mal Unstimmigkeiten, aber das hat nicht auf die Stimmung geschlagen. Note: gut
Taktik: Taktisch ist bei uns noch sehr viel Luft nach oben, aber ich will die gute Entwicklung in der zweiten Phase der Rückrunde nicht ausblenden. Unser Verhalten beim Verschieben ist schlecht, das ist eine ganz wichtige Baustelle für die Zukunft. Note: befriedigend-
Die jungen Spieler erweisen sich schnell als Bereicherung für Spiel und Training
Trainingsfleiß: Die Trainingsbeteiligung war in der Rückrunde sehr gut, insgesamt ist sie über die gesamte Saison immer besser geworden. Geholfen haben da unsere jungen Spieler aus der U23 und A-Jugend, die den etablierten Kickern mit starken Leistungen ordentlich Konkurrenz gemacht haben und eine rege Trainingsbeteiligung an den Tag gelegt haben. Note: gut
Disziplin: Da muss sich in der nächsten Saison einiges ändern! Die mangelnde Disziplin war einer der Gründe, warum wir in der letzten Saison erst in diese prekäre Situation gekommen sind. An dieser Baustelle arbeiten wir bereits, da wird viel gesprochen. Note: ausreichend
Personalie: Cem Sakiz wurde erfolgreich am Knie operiert
Auf einen Spieler wird der SV Rhenania Bottrop in den kommenden Monaten verzichten müssen. Cem Sakiz musste sich in der vergangenen Woche einer lange fälligen Operation am Knie unterziehen. Die hatte der Flügelflitzer für die entscheidenden Spiele am Saisonende verschoben.
Die Operation verlief erfolgreich. Sakiz ist optimistisch, bald wieder bei den Blau-Weißen mitmischen zu können: „Wenn alles gut läuft, kann ich vielleicht schon Ende des Jahres wieder ins Training einsteigen.“ Sakiz will in der neuen Saison aber nicht nur selbst spielen. Zusammen mit Stefan Thiele bildet er das Trainerteam der U15.
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