Bottrop. Für Sebastian Stempel endet am Freitagabend in Katernberg die Zeit beim SV Fortuna Bottrop. Der Coach geht mit vielen positiven Erinnerungen.
Mit dem Auswärtsspiel bei der DJK SF Katernberg endet für den SV Fortuna Bottrop am Freitagabend nicht nur eine Saison, sondern auch die Ära unter Sebastian Stempel. Fünf Jahre lang leitete der Übungsleiter die Geschicke des Bezirksligateams auf Rheinbaben.
„Klar habe ich mich damit auseinandergesetzt, dass es zu Ende geht“, meinte er, angesprochen auf sein Befinden kurz vor dem „letzten Mal“ an der Seitenlinie. „Man merkt eben, dass die Luft etwas raus ist, seitdem feststand, dass der Verein nicht mehr mit mir plant, und angesichts der Tatsache, dass wir schon seit Wochen gesichert sind. In dieser Hinsicht bin ich froh, dass wir jetzt das letzte Saisonspiel haben.“
Fortuna Bottrop lässt die letzten Trainingseinheiten schleifen
In der zurückliegenden Trainingswoche war denn auch zu spüren, dass es für Trainer und Team keine Tage wie alle anderen waren. „Das Donnerstagstraining haben wir ausfallen lassen, das hätte keinen Einfluss darauf gehabt, wie wir uns in Katernberg präsentieren.“ Und auch am Dienstagabend gab es keine knallharte Einheit mehr.
„Wir haben viel mit dem Ball gemacht, viel gespielt und nach dem Training noch bei einer Pizza zusammengesessen.“ Wenige Tage vor Saisonende - ohne Druck und in dem Wissen, eine insgesamt erfolgreiche Spielzeit abgeliefert zu haben - steht das Stimmungsbarometer bei den Fortunen klar auf „Hoch“.
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Im Freitagabendspiel beim Tabellenfünften wollen die Bottroper noch einmal ihre Affinität für Spiele unter der Woche unter Beweis stellen. „Diese Spiele waren meist sehr gut. Vor allem der Sieg in Schönebeck war ein toller Erfolg.“ Auch das Derby in der Rückrunde bei der Rhenania endete mit einem Sieg für die Fortuna. Mit Katernberg erwartet sie noch einmal eine anspruchsvolle Aufgabe.
„Im Hinspiel war es eine recht klare Angelegenheit. Sie waren effektiv, haben leichte Fehler sofort bestraft. Und sie haben eine beeindruckende Offensive.“ Goalgetter Kevin Zamkievicz grüßt mit 30 Treffern von Platz eins der Torjägerliste. „Und das trotz einer Verletzungspause. Auch Philipp Hollweg ist immer für ein Tor gut“, warnt Stempel vor der Essener Angriffsqualität. „Und ich bin sicher, dass sie sich im letzten Heimspiel gut präsentieren wollen.“
Die Fortuna kann durch einen Sieg Platz sieben sichern. Selbst im Falle einer Niederlage hat sie ein weiteres Erfolgskapitel geschrieben. „Die fünf Jahre waren eine schöne Zeit“, erklärt der Übungsleiter. „Wir haben den Kreispokal geholt, die Stadtmeisterschaften in der Halle, Turniersiege und Finalteilnahmen. In der Liga hatten wir immer gute bis sehr gute Platzierungen.“
Für Sebastian Stempel bleibt Fortuna Bottrop ein Stück Heimat
Angesichts dessen verwundert es immer noch, dass sein Vertrag nicht verlängert wurde. „Viele haben spekuliert, dass etwas vorgefallen sein muss. Aber auch Zwischenmenschlich lief alles gut. Der Vorstand hat eben entschieden, dass er einen anderen Weg einschlagen will.“ Für Stempel ist und bleibt die Fortuna ein Stück Heimat. „Ich komme aus der Jugend, jetzt spielt mein Sohn Felix hier und ich trainiere seine Mannschaft. Felix fühlt sich wohl, spielt mit den Jungs zusammen, mit denen er auch zur Schule geht.“
Aber auch im Seniorenfußball wird das Katernbergspiel nicht das letzte für Sebastian Stempel sein. „Ich sehe mich auch in Zukunft als Trainer. Aber es muss für mich passen. Als Spieler habe ich auf viel verzichtet für den Sport, als Familienvater werde ich das nicht mehr tun.“
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