Mülheim. Der 19-Jährige hängt seine Profilaufbahn an den Nagel und spielt jetzt für ein Amateurteam. Nicht aber für seinen Heimatklub SC Bottrop.
Der Bottroper Matthis Blum wird seine professionelle Handballkarriere mit nur 19 Jahren beenden. Zuletzt stand der als sehr talentiert geltende Mittelmann in den Diensten des Zweitligisten VfL Lübeck-Schwartau.
Hintergrund ist, dass sich Blum künftig mehr auf sein Studium der Elektromobilität konzentrieren und wieder in seine Heimatstadt Bottrop zurückkehren möchte. Deswegen hatte der Rückraumspieler den VfL Lübeck-Schwartau schon in der Winterpause gebeten, seinen eigentlich noch bis 2024 laufenden Vertrag vorzeitig zu beenden.
Blum: Studium und Profihandball lassen sich nicht miteinander verbinden
„Die Entscheidung ist mit wirklich sehr schwer gefallen, aber ich habe einfach festgestellt, dass ich neben dem Handball meinem Studium kaum nachkommen kann“, so Blum. Anstatt täglicher Trainingseinheiten in der Sporthalle will der Rechtshänder künftig vor allem seinen beruflichen Werdegang vorantreiben.
Ganz mit dem Handball aufhören wird Blum allerdings nicht. Er wird in der kommenden Saison für den Mülheimer Verbandsligisten HSV Dümpten auflaufen. Auch sein älterer Bruder Lennart (25) wird dort spielen. Er wechselt vom Oberligisten HSG Hiesfeld/Aldenrade zum HSV und soll vor allem den rechten Rückraum verstärken.
In Mülheim wollen die beiden Brüder nun erstmals gemeinsam auf der Platte stehen. „Ich freue mich natürlich sehr, mal mit meinem Bruder in einer Mannschaft spielen zu dürfen“, sagt Matthis Blum. Schon als Kinder haben die beiden natürlich zu Hause zusammen Handball gespielt, aber eben nur zum Spaß und nicht um Punkte.
Die ersten Schritte auf dem Handballplatz hat der 1,86 Meter große Rückraumspieler – ebenso wie sein Bruder - mit sechs Jahren beim SC Bottrop gemacht. Danach trennten sich allerdings die Wege, für Matthis ging es über weitere Stationen in der Jugend zu den bekannten Kaderschmieden, wie den Tusem Essen und den TSV Bayer Dormagen. Dort wurde er unter anderem westdeutscher Meister, bevor er anschließend zu den Rhein-Neckar-Löwen wechselte.
- Fußball: Bezirksliga 7: Verrückter Abstiegskampf - die Ausgangslage
- Fußball: 15 Fotos: VfL Grafenwald gewinnt das Ringen um Platz fünf
- Fußball: 15 Fotos: TSV Feldhausen geht nach der Pause die Luft aus
Bei den Löwen feierte der Bottroper nicht nur A-Jugendmeistertitel, sondern absolvierte auch 20 Spiele in der dritten Liga für das U23-Team der Löwen. Dabei machte Blum mit 80 Toren auf sich aufmerksam. Seinen nächsten Karriereschritt machte der Rückraumspieler dann in der zweiten Liga bei Lübeck, wo er gleich seine Einsatzzeiten bekam.
Sein ehemaliger Trainer beschrieb ihn als „klassischen Mittelmann, mit einem guten Spielverständnis und viel Ruhe am Ball“. Seine „außergewöhnlichen Anlagen“ waren auch anderen Vereinen aufgefallen, auch die ganz großen Namen des Handballsports sollen an ihm dran gewesen sein. Umso mehr freut sich der HSV Dümpten darüber, dass sich Blum bei der Wahl eines unterklassigen Vereins für die Mülheimer entschieden hat.
Weitere Berichte aus dem Bottroper Sport