Bottrop. Der VfB Bottrop kann doch noch gewinnen – das hat im Abstiegskampf aber nur wenig geholfen. Erneut musste ein Krankenwagen ins Jahnstadion kommen.

Die Landesliga spielt weiter verrückt und entpuppt sich als immer erstaunlicher. So hat am 22. Spieltag der aktuellen Saison der VfB Bottrop seine Hausaufgaben zwar gemacht und gegen Blau-Weiß Dingden durch ein 1:0 (1:0) endlich den Sieglos-Bann gebrochen.

Mit dem Abpfiff hat sich im Rund des Jahnstadions aber umgehend die Nachricht verbreitet, dass die gesamte Konkurrenz aus dem Tabellenkeller erfolgreich war. Damit haben die Bottroper zwar einen wichtigen Sieg für die Moral eingefahren – in der Gesamtkonstellation hat sich für den VfB aber auf bittere Weise nichts geändert.

VfB Bottrop: Necip Eren verletzt sich in der Nachspielzeit

Und auch ein Feuerwehreinsatz wurde bei den Bottropern in dieser Spielzeit beinahe schon zur traurigen Tradition. Denn wie bereits im vorigen Heimspiel, als Etinosa Igbionawmhia infolge eines Zweikampfes unglücklich zu Boden ging und sich dabei an der Schulter verletzte, erwischte es diesmal Necip Eren, der in der Nachspielzeit eingewechselt wurde und nach einem Zweikampf an der gegnerischen Eckfahne nur wenig später benommen liegen blieb.

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Als das Duell gegen Dingden längst abgepfiffen war, wurde der VfB-Stürmer im Krankenwagen abtransportiert. Mit einer ebenfalls erlittenen Schulterverletzung dürfte Eren dem VfB einige Wochen fehlen.

VfB Bottrop: Trainer richtet den Blick auf das Positive

Dennoch bemühte sich Bottrops Trainer Can Ucar darum, den Fokus nach dem dringend ersehnten Erfolgserlebnis auf das Positive zu richten: „Wir haben endlich mal wieder gewonnen, die Jungs haben sich die Punkte absolut verdient. Dabei hatten wir es sicherlich nicht leicht und waren in manch einer Situation auch im Glück. Aber wir haben zu null gespielt, den Sieg geholt und dürfen weiterhin hoffen.“

Denn obwohl dem VfB nur noch vier Spiele in der Meisterschaft bleiben, um den Rückstand von weiterhin acht Punkten aufzuholen, gibt sich der VfB-Coach nicht geschlagen. „Es spielen noch viele Teams in direkten Duellen gegeneinander. Klar ist aber auch, dass wir unsere Hausaufgaben machen müssen, um überhaupt eine Chance zu haben.“

VfB Bottrop entscheidet das Spiel vom Punkt

Zumindest an diesem Sonntag sind die Bottroper ihrer Pflicht nachgekommen und haben sich durch einen wahren Kraftakt vor heimischem Publikum sportlich am Leben gehalten. Dabei sollte sich ein verwandelter Elfmeter durch Gianluca Buhlmann als Tor des Tages entpuppen: Der Winterzugang wurde nach 22 Minuten im Strafraum der Gäste aus Hamminkeln von den Beinen geholt, den fälligen Strafstoß verwertete der Mittelfeldstratege selbst zur VfB-Führung.

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Danach konzentrierten sich die Hausherren vor allem darauf, auf Fehler des Gegners zu lauern. So wurde Dingden ab der Mittellinie konsequent unter Druck gesetzt, Chancen für den Tabellendritten blieben dadurch in den ersten 45 Minuten absolute Mangelware.

Bottrop mehr als eine halbe Stunde in Unterzahl

Nach dem Seitenwechsel hätten die Schwarz-Weißen schließlich um Haaresbreite perfekt in den zweiten Durchgang finden können, als Buhlmann nach einem Abpraller aus 17 Metern unbedrängt zum Abschluss kam, sein Schuss aber noch entschärft wurde (52.).

Lange Zeit war es ein umkämpftes Spiel zwischen dem VfB Bottrop und Blau-Weiß Dingden.
Lange Zeit war es ein umkämpftes Spiel zwischen dem VfB Bottrop und Blau-Weiß Dingden. © FUNKE Foto Services | Franz Naskrent

Zwei Zeigerumdrehungen später war der VfB dann im Pech, als Innenverteidiger Hussein Solh nach einem Foulspiel mit Gelb-Rot bedacht wurde und die Bottroper fortan in Unterzahl agieren mussten. Den Freistoß der Gäste verwandelte der VfB aber in einen brandgefährlichen Konter, erst der Querbalken rettete für Dingden nach einer Hereingabe von Danny Steinmetz.

VfB Bottrop verteidigt den dünnen Vorsprung

Erst in der letzten halben Stunde erarbeitete sich Dingden ein spielerisches Übergewicht und brachte ein ums andere Mal Gefahr in den Bottroper Strafraum. Allerdings wehrten sich die Hausherren mit Händen und Füßen gegen einen drohenden Punktverlust und hatten damit Erfolg.

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Erst warf sich Devin Müller in einen Schuss (70.), dann kratzte David Gajda den Ball von der Linie (75.). In der Nachspielzeit glänzte Keeper Joel Frenzel mit einer starken Parade auf der Linie und hielt so die für den VfB überlebenswichtige null. Ucar: „Der gesamte Fokus gilt nun dem kommenden Spiel. Da wollen wir erneut alles reinwerfen.“