Bottrop. Mit 0:1 unterliegt der VfB Bottrop gegen Sterkrade-Nord. Zwei Spieler verletzen sich und drohen auszufallen, einer sieht die Rote Karte.
Es gibt Tage, an denen will einfach nichts gelingen. Einen solchen erwischte am Sonntagnachmittag auf äußerst bittere Weise der VfB Bottrop. Doch damit noch nicht genug - für den Landesligisten sollte sich der 17. Spieltag als geradezu schaurig darstellen.
Zwei Verletzte, ein Rotgesperrter und eine empfindliche 0:1-Niederlage stehen für die Schwarz-Weißen nach dem Duell mit der Spielvereinigung Sterkrade-Nord unter dem Strich. Während die Gäste aus der Nachbarstadt somit im Abstiegskampf einen wertvollen Sieg einfuhren, war der VfB nach dem Abpfiff mit Wunden lecken beschäftigt.
VfB Bottrop: Trainer erkennt gleich mehrere Baustellen
So erkannte Bottrops Trainer Can Ucar gleich mehrere Baustellen, die das umkämpfte „Sechs-Punkte-Spiel“ gegen Sterkrade beim Klub aus dem Jahnstadion hinterlassen hat. „Spielerisch war das wirklich nicht gut von uns“, äußerste sich der Coach selbstkritisch, „was mich aber eigentlich noch viel mehr besorgt, ist die Tatsache, dass wir personell erneut geschwächt werden.“ Dies mache die kommenden Aufgaben für den VfB, der im Tabellenkeller eigentlich so dringend auf Punkte angewiesen ist, nicht leichter.
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Schon während der Partie verletzte sich Flügelspieler Frederick Ansah und musste nach rund einer Stunde ausgewechselt werden, nach Spielende wurde Necip Eren per Rettungswagen dem Krankenhaus zugeführt. „Womöglich hat er sich eine Rippe gebrochen“, so Ucar. Obendrein sah Ahmed Jemaiel infolge einer Rudelbildung in der 90. Minute die Rote Karte. Ucar: „Er wurde hart angegangen und hat sich dazu hinreißen lassen, den Gegner zu schubsen. Das darf er natürlich nicht machen.“
VfB Bottrop fasst sich an eigene Nase
Weitere Kommentare zum Schiedsrichtergespann, das sich mit teils strittigen Entscheidungen ein ums andere Mal den Unmut nicht nur des Bottroper Publikums zugezogen hatte, wollte der VfB-Trainer jedoch nicht verlieren. „Es wäre nach so einem Spiel vermessen, alles auf den Unparteiischen abzuwälzen. Wir müssen uns an die eigene Nase fassen und es besser machen“, so Ucar.
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Denn klar war aus VfB-Sicht: Das, was der Wackelkandidat von der Parkstraße gegen Sterkrade-Nord abgeliefert hat, war nicht gut. Ucar: „Die Jungs zeigten sich nach dem Spielende sehr selbstkritisch und wissen, woran es gehapert hat.“ Dies, so deutete der VfB-Trainer an, sei sogar als positives Signal zu werten. „Das Team lebt, daran ändert auch diese Niederlage nichts. Deshalb verspüre ich gar nicht unbedingt das Gefühl, dass wir es womöglich nicht schaffen könnten. Ich bin nach wie vor fest vom Klassenerhalt überzeugt.“
VfB Bottrop muss sich wieder steigern
Um diesen zu realisieren, muss sich der VfB in den kommenden Meisterschaftspartien aber wieder steigern. Denn gegen Sterkrade hatten die Bottroper auf dem tiefen Rasenplatz von Beginn an einen schweren Stand und ließen sich zu einigen Unsauberkeiten im eigenen Aufbauspiel hinreißen. Währenddessen beschränkte sich der Gast aus Oberhausen spielerisch auf das Nötigste, übte frühzeitig Druck auf die Bottroper aus und hielt den VfB damit von der gefährlichen Zone weg.
Zu allem Überfluss leisteten sich die Hausherren bereits nach acht Minuten den entscheidenden Fehler, der nach Ballverlust im Vorwärtsgang im 1:0 für Sterkrade durch David Forbeck endete. Ucar: „Das hat unserem Gegner sicherlich in die Karten gespielt, wir dagegen mussten frühzeitig einem Rückstand hinterherrennen.“
VfB Bottrop tut sich offensiv schwer
In der Folge blieben echte Torchancen auf Seiten des VfB Mangelware. Zwar verbuchten die Gastgeber ein leichtes Plus an Spielanteilen, gefährlich wurde es aber nur bei einem letztlich zu deplatzierten Abschluss von Leon Stöhr (25.) und einem Schuss von Etinosa Igbionawmhia, der durch Sterkrades Kapitän Nico Kuipers noch von der Linie gekratzt wurde (40.).
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Nach dem Seitenwechsel wirkten die Bottroper angesichts der drohenden Niederlage zunehmend nervöser, der Spielfluss wurde durch viele Nickeligkeiten und Fouls auf beiden Seiten beeinträchtigt. Zumindest blieben die Gastgeber aber bis zum Schluss in der Partie, auch da Sterkrade allzu fahrlässig mit einigen Kontermöglichkeiten umging. Nach einer Stunde scheiterte Damian Vergara Schlootz am Außenpfosten, in der 72. Minute jagte Yukiya Numakura das Leder über den Querbalken.
VfB Bottrop hat noch die Chance auf das 1:1
In der Schlussphase hatte der VfB dann aber doch noch den Ausgleich auf dem Fuß, als Danny Steinmetz erst am Pfosten scheiterte, die Situation im Strafraum aber noch gefährlich blieb und der Ball bereits zum möglichen 1:1 auf dem Fuß lag. Dann entschied der Unparteiische jedoch auf Abseits – eine vermeintliche Fehlentscheidung, die dem VfB sichtlich weh tat.
In den letzten Minuten wurde es dann noch einmal ruppig, sodass Jemaiel durch eine geahndete Tätlichkeit den Platz verlassen musste. Ucar: „An diesem Tag hätten wir einen Sieg nicht verdient gehabt. Trotzdem richten wir den Fokus nun wieder nach vorne und werden unser Bestes geben. Wir haben noch neun Spiele vor der Brust, sodass noch lange nichts entschieden ist.“