Bottrop. Der VfB Bottrop hat mit dem 1:1 im Nachholspiel gegen den TuS Lintfort einen wichtigen Punkt eingefahren und gleich ein Ausrufezeichen gesetzt.
Mit Spannung wurde der Auftakt des VfB Bottrop am Samstagnachmittag erwartet. Mit einem Nachholspiel gegen den TuS Fichte Lintfort ist der Traditionsklub bereits eine Woche früher in die zweite Saisonphase gestartet.
Und der Landesligist, der tief im Abstiegskampf steckt und bis zum Ende der Spielzeit voll gefordert sein wird, ließ mit einem ersten Achtungserfolg aufhorchen. Denn das 1:1 (1:1) gegen den Tabellenvierten brachte den Schwarz-Weißen einen ersten Zähler ein. Und das Team von VfB-Trainer Can Ucar brachte viel Positives aufs Spielfeld – gleichwohl zeigte Lintfort den Bottropern auch auf, woran es noch mangelt.
Can Ucar kann bei seinem Trainerdebüt aus dem Vollen schöpfen
Im Vorfeld sollte sich vor allem die Personalsituation beim VfB merklich entspannen, weshalb Ucar in seinem ersten Pflichtspiel als Cheftrainer nahezu aus dem Vollen schöpfen konnten. In die Startelf schafften es auch die beiden Winterneuzugänge Gianluca Buhlmann und Etinosa Igbionawmhia.
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Während Buhlmann als Ballverteiler im Mittelfeld gute Szenen hatte, überzeugte Igbionawmhia auf dem linken Flügel mit seiner Zweikampfstärke. „Sie bringen uns definitiv weiter“, fand der Coach lobende Worte für seine neuen Kräfte.
Und wenngleich die Lintforter als Viertplatzierter mit der Favoritenrolle im Gepäck angereist waren und sich im Verlauf der Partie als erwartet schwerer Gegner erweisen sollten, nahmen die gastgebenden Bottroper den Kampf ab der ersten Spielminute an und boten dem TuS mehr als 70 Minuten lang Paroli.
„Die Mannschaft hat leidenschaftlich gekämpft“, beurteilte Ucar den Auftritt des VfB, „man hat gemerkt, dass hier wieder Leben in der Bude ist. Diesen Einsatz und Willen wollen wir auch in den kommenden Spielen auf den Rasen bringen. Dann habe ich keine Zweifel daran, dass wir die nötigen Punkte holen werden.“
Tatsächlich erwies sich das Tabellenschlusslicht sofort als ebenbürtiger Gegner, setzte in den ersten Minuten insbesondere auf eine geordnete Defensive und Stabilität. Dieses Vorhaben setzten die Schwarz-Weißen weitestgehend erfolgreich um, sodass Lintfort kaum zu wirklich gefährlichen Offensivaktionen kam.
Der VfB muss jetzt zum Tabellensiebten
Der erste kleine Schritt ist gemacht. Der VfB Bottrop gab die Rote Laterne der Landesliga durch das 1:1 gegen den TuS Fichte Lintfort an den TSV Wachtendonk-Wankum weiter.
Das rettende Ufer ist nur noch drei Punkte entfernt. Mit einer vermeintlich leichteren Aufgabe geht es für die Bottroper am kommenden Sonntag weiter. Dann geht es zum Tabellensiebten SV Genc Osman Duisburg.
An das Hinspiel erinnert sich der VfB gerne. Im September gelang dank eines Dreierpacks von Rene Biskup ein 5:2. Damals kletterte der VfB auf Platz vier, kam aber bis heute nur noch zu einem weiteren Sieg.
Immer wieder gewannen die Bottroper die entscheidenden Zweikämpfe und holten sich dadurch zusätzliche Sicherheit, auch wenn eigene Torchancen zunächst ebenfalls Mangelware blieben. Einen Schockmoment mussten die Bottroper nach rund 20 Minuten aber dennoch durchstehen, als sich Abwehrrecke Tugay Tekin bei einer Aktion ohne Fremdeinwirkung verletzte.
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„Es hat deutlich geknackt“, deutete Ucar eine mögliche Sehnenverletzung bei Tekin an. Der Spieler wurde umgehend ins Krankenhaus gebracht. „Wir können nur hoffen, dass es nichts Schlimmes ist. Für uns ist sein Ausfall ein herber Verlust.“
Doch auch ohne Tekin im Abwehrzentrum gaben die Bottroper eine gute Figur ab – und belohnten sich nach 29 Minuten gar mit dem 1:0. Denn nach einem gewonnenen Zweikampf von Igbionawmhia ging es plötzlich schnell.
Während Lintfort ein Foulspiel forderte, steckte der VfB-Neuzugang auf Frederick Ansah durch, der einen Schlenker nach rechts machte und das Spielgerät dann im langen Eck versenkte. Die Freude der Hausherren sollte aber nur von kurzer Dauer sein. Die Abseitsfalle schnappte nicht zu und Lintforts Gabriel Derikx markierte in der 33. Minute den Ausgleich.
In der Schlussphase geht dem VfB Bottrop die Kraft aus
In der Folge hielten die Schwarz-Weißen das Duell lange offen und erwischten nach dem Seitenwechsel 20 starke Minuten, in denen sie den Druck noch einmal erhöhten. Einen Eckball köpfte Devin Müller knapp am rechten Pfosten vorbei (57.), zudem grätschte Fatih Candan den Ball nach einem schnellen Ballgewinn ins Tor, jedoch entschied der Unparteiische auf Foul (67.).
Mit zunehmender Spieldauer setzte der Kräfteverschleiß ein. Ucar: „Da müssen wir definitiv noch ansetzen. Uns hat am Ende die Luft gefehlt, um den Druck hoch zu halten.“ So boten sich den Gästen immer mehr Räume, die jedoch ungenutzt blieben. Zwei Mal war VfB-Keeper Joel Frenzel mit starken Paraden zur Stelle. Ucar: „Das Ergebnis geht in Ordnung, mit etwas Glück wäre vielleicht sogar mehr drin gewesen.“
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