Bottrop. Trainer Michael Schrank nennt zwei Punkte, die dem VfB Bottrop Hoffnung machen. Und zwei, in denen sein Team noch einen großen Nachholbedarf hat:

Hinter dem VfB Bottrop liegen turbulente Monate: Nach Aufstieg und Trainerwechsel hatten die Schwarz-Weißen in der Landesliga mit erheblichem Verletzungspech und Anpassungsschwierigkeiten zu kämpfen. Der VfB erlebte den Jahreswechsel auf dem letzten Tabellenplatz, setzt im neuen Jahr aber alle Hebel in Bewegung, um den drohenden Abstieg zu verhindern. Das Team startet am Sonntag bei der SSV Buer in die Testspielphase.

„Drei Spieler mit Knochenbrüchen, zwei weitere mit gerissenen Bändern. So viel Pech kann man ja eigentlich gar nicht haben. Zum Glück liegt in der Liga trotzdem noch alles eng beieinander“, sagt Michael Schrank. Der Trainer des VfB Bottrop kann ein Seufzen nicht unterdrücken, wenn er über den bisherigen Saisonverlauf spricht. Schrank weiß, dass sein Team nun vor einem schwierigen Spagat steht: „Wir müssen zu jedem Zeitpunkt hochkonzentriert sein, dürfen dabei aber nicht die Lockerheit verlieren.“

VfB Bottrop kann sich in einem Punkt mit dem Spitzenreiter messen

Der VfB Bottrop hat aus den bisherigen 14 Saisonspielen nur zwölf Punkte geholt, belegt damit den letzten Platz der Landesliga. Doch Schrank hat Recht: das rettende Ufer ist immer noch in Sichtweite. Vier Punkte trennen die Bottroper vom zehnten Tabellenplatz, der am Ende zum Verbleib in der Liga berechtigt. Und rund um das Jahnstadion gibt es zwei Punkte, die Hoffnung zulassen.

Da ist zum einen die Erkenntnis, dass bei den acht Saisonniederlagen auch viel Pech im Spiel war. In einigen Bereichen braucht der VfB den Vergleich mit den Spitzenteams nicht zu scheuen. Beispielsweise bei den Defensivwerten. So haben die Bottroper bislang erst 25 Gegentore kassiert. Und damit sogar zwei weniger als Spitzenreiter SV Scherpenberg.

Auf der anderen Seite des Spielfeldes macht sich dann aber auch schon das größte Bottroper Manko bemerkbar: Nur einer der 13 Ligakonkurrenten hat noch weniger Tore erzielt als der VfB (20). Allerdings reichten der SGE Bedburg-Hau 15 Tore, um daraus 18 Punkte zu machen.

Vom Ligarivalen kommen zwei neue Spieler zum VfB Bottrop

Punkt zwei, der Hoffnung macht: Die Transferaktivitäten des VfB. Vom Ligarivalen SV Genc Osman Duisburg konnte der Klub gleich zwei Spieler holen. Mittelfeldspieler Gianluca Buhlmann und Defensiv-Allrounder Etinosa „Eti“ Igbionawmhia tragen ab sofort das schwarz-weiße Jersey. Von beiden konnte sich Michael Schrank schon ein Bild machen. Beide hinterließen am vergangenen Sonntag beim Trainingsauftakt im Jahnstadion einen guten Eindruck.

Schon am 18. Februar geht es wieder um Punkte

Viel Zeit, um an den notwendigen Stellschrauben zu drehen, bleiben Trainer Michael Schrank und dem VfB Bottrop nicht. Schon am Samstag, 18. Februar, steht die Nachholpartie gegen den TuS Fichte Lintfort an.

Die Schwarz-Weißen können mit einem bis in die Haarspitzen motivierten Gegner rechnen. Denn die Kamp-Lintforter liegen mit 25 Punkten auf dem vierten Tabellenplatz und wollen mit einem Sieg den Kontakt zu Spitzenreiter SV Scherpenberg unbedingt halten.

Der offizielle Jahresauftakt der Landesliga folgt am 26. Februar und serviert dem VfB Bottrop dann ausgerechnet den Ex-Klub der beiden Neuzugänge: SV Genc Osman Duisburg.

„Buhlmann und Igbionawmhia sind Spielertypen, die uns bisher gefehlt haben“, sagt Schrank: „Vor allem die Körperlichkeit, die sie mitbringen, wird der Mannschaft gut tun.“ Mit zwei weiteren Spielern ist der VfB Bottrop noch in Gesprächen. „Ich hoffe, dass wir mindestens einen von beiden verpflichten können“, sagt Schrank. Die Namen der umworbenen Akteure will der Trainer nicht nennen, sagt aber: „Das wären Jungs die auf vielen Positionen spielen könnten.“

„Wir haben in der Hinrunde nicht alles falsch gemacht“, sagt Schrank, erinnert mit Blick auf die Ziele der Vorbereitung aber auch: „Die vielen Verletzungen waren dafür verantwortlich, dass wir selten ausreichende Alternativen hatten. Auch der Fitness-Zustand der Mannschaft hat darunter gelitten.“

Schranks vorrangiges Ziel wird in den kommenden Wochen also darin liegen, die körperliche Verfassung seines Teams zu stärken. Das bekamen die 17 Spieler, die beim Auftakt am Sonntag dabei waren, auch gleich zu spüren. Einen Großteil der Arbeit absolvierten die Spieler auf der Laufbahn. Zehn Kilometer auf Zeit. „Wir brauchen eine bessere Basis. Dafür müssen sich jetzt alle ins Zeug legen“, so Schrank.

VfB Bottrops Trainer Michael Schrank: „Nicht alles in der Hinrunde war schlecht.“
VfB Bottrops Trainer Michael Schrank: „Nicht alles in der Hinrunde war schlecht.“ © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Fitness und Teamgeist sollen in der Vorbereitung gestärkt werden

Dem Coach ist noch ein zweiter Punkt wichtig: „Was den Teamgeist angeht, muss sich bei uns noch einiges tun. Ich werde meine Bemühungen in diesem Punkt intensivieren. Die Jungs müssen die Bereitschaft haben, sich fürs Team aufzuopfern. Wir müssen alle am selben Strang ziehen, wenn wir den Klassenerhalt schaffen wollen. Wir werden und müssen auch nicht jedes Spiel gewinnen. Aber eine Niederlage darf uns auch nicht gleich umhauen.“

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Die Fitness und den Teamgeist sollen die Spieler also in der Testspielphase stärken. Und die beginnt am Sonntag mit einem Spiel bei der SSV Buer (15 Uhr, Löchterheide). Die Gelsenkirchener spielen in der westfälischen Landesliga 3, stehen dort nach 17 Spielen mit nur einem Punkt Rückstand auf Tabellenführer Hombrucher SV in Lauerstellung auf Platz zwei.

„In Bottrop wird immer behauptet, die westfälischen Teams wären nicht so stark. Das sehe ich ganz anders. Die SSV Buer wird uns am Sonntag richtig fordern. Die Saison beginnt für die Gelsenkirchener viel früher. Entsprechend länger sind sie schon in der Vorbereitung“, sagt Schrank.

Das Testspielprogramm des VfB Bottrop hat noch weitere Herausforderungen zu bieten. So stehen Vergleiche mit dem Dorstener Westfalenligisten SV Rot-Weiß Deuten (29. Januar) und dem Oberligisten 1. FC Kleve auf dem Programm.

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