Bottrop. Beim Hallenmasters können die Schiedsrichter des Fußballverbandes Niederrhein am Samstag zeigen, dass sie nicht nur an der Pfeife gut sind.
Zwei Jahre Pause sind genug: Die Unparteiischen des Kreises Oberhausen/Bottrop legen nun wieder für zwei Tage ihre Pfeife zur Seite und kicken selbst gegen den Ball. Das traditionelle Mastersturnier vom Fußballverband Niederrhein (FVN) steht am Samstag und Sonntag, 21. und 22. Januar, auf dem Programm. Das Besondere: Der hiesige Kreis ist dieses Mal der Ausrichter. Gespielt wird in der Bottroper Dieter-Renz-Halle an der Hans-Böckler-Straße.
Eigentlich war das Turnier im Kreis schon für 2021 geplant, doch die Corona-Pandemie verhinderte zwei Mal eine Zusammenkunft der 13 Mannschaften, um den Sieger auszuspielen. Doch nun steht alles bereit für einen erfolgreichen Wettkampf.
Schiedsrichter sind schon seit Monaten mit Planung befasst
Die Organisation ist dabei nicht zu vernachlässigen. Die Halle, Technik, Verpflegung, Unterkünfte plus Shuttles für mehr als 300 Spieler, Betreuer und Unterstützer, helfende Hände – all das und noch viel mehr muss sorgfältig geplant werden. Daher befindet sich der Kreisschiedsrichterausschuss um Obmann Carlos Prada und Lehrwart Karsten Horstmann seit Monaten in den Planungen.
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Seit einigen Wochen ist es besonders intensiv, dazu wurden auch immer wieder die aktiven, aber auch passiven Referees miteinbezogen. In gemeinsamen Sitzungen wurden Pläne entwickelt, wer wann wo und wie mithelfen kann.
„Ich bin momentan ziemlich unter Strom, weil ich an so vieles denken muss. Ich bin froh, wenn wir am Sonntagnachmittag nach der Siegerehrung mit einem Getränk anstoßen können, wenn alles gut gelaufen ist“, sagt Prada und schließt zuversichtlich an: „Es wird schon gut werden, davon gehe ich aus.“
Das letzte Mal war der Kreis Oberhausen/Bottrop 2007 der Ausrichter – damals wurde auch in der Dieter-Renz-Halle gespielt. Die traditionelle Feier am Samstagabend gab es in der Aula der Oberhausener Heinrich-Böll-Gesamtschule, bei der allerdings der Service für Essen und Getränke in Eigenregie umgesetzt wurde. Das wurde nun mit einer Eventhalle in Profihände abgegeben, damit alle Besucher Zeit für Gespräche und einen entspannten Abend haben.
2019 gewannen die Schiedsrichter aus Oberhausen und Bottrop
Apropos Zeit haben: Dass sie bis zum Turnier immer knapper wird, merkt auch Karsten Horstmann. „Die Zeit für die Organisation muss ich mir nehmen, daher ist meine Familie in den vergangenen Wochen etwas hinten dran. Allerdings können wir unsere Erfahrungen aus der Veranstaltung von damals noch verwenden, das hilft.“
Allerdings bemängelt er die geringe Unterstützung von einem Teil der Unparteiischen. „Wir brauchen mehr Manpower und wir haben viele Videokonferenzen gehabt, da hätte ich mir eine höhere Anzahl der Teilnehmer gewünscht“, sagt der Lehrwart.
Die Kollegen aus Westfalen werden die Spiele leiten
Nicht alles klappte so wie von Anfang an gewollt, auch bei den vorgeschlagenen Mengen der Bestellungen und Einkäufe für Würstchen, Frikadellen und Co. wurde teilweise lange hin und her diskutiert, bis eine Einigung bestand. Bei der Vielzahl an Themen, die beachtet werden müssen, fiel einem manches auch erst mal später ein.
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Klar ist auch: Die Schiris des Kreises werden an diesem Wochenende keine Spiele auf den Plätzen leiten, niemand wird angesetzt. Gleiches gilt für die Halle: Bei der Endrunde der Oberhausener Hallenstadtmeisterschaft kommen Unparteiische aus dem Fußballverband Westfalen zum Einsatz.
So kurz vorm Turnier steht nun aber der Ablauf für das Mastersturnier. Die Freiwilligen, die sich gemeldet haben, sind in verschiedene Arbeitsbereiche eingeteilt worden. „Ich freue mich darauf, nach zwei Jahren Pause endlich wieder verschiedene Gesichter aus den 13 Kreisen wiederzusehen“, gibt Horstmann zu Protokoll.
Das sieht Carlos Prada ähnlich. Mit einem Augenzwinkern sagt er: „Wie Fifa-Präsident Gianni Infantino die beste WM in Katar sehen wollte, wollen wir nun das beste Schiedsrichtermasters erleben. Wir hoffen auf ein gutes Turnier.“ Das sportliche Abschneiden der Mannschaft ist ihm dabei wie gewohnt nicht so wichtig.
2020 gewann übrigens der Kreis Remscheid, Oberhausen/Bottrop wurde Zehnter. Ein Jahr zuvor krönte sich die Truppe von Trainer Jürgen Skoda noch zum strahlender Sieger. Vielleicht bleibt der Pokal nun beim Gastgeber – dann gäbe es umso mehr zum Feiern und Anstoßen.
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