Grafenwald. Die jüngsten Fußballer des VfL Grafenwald kommen nicht nur zum Spielen und Trainieren ans Sensenfeld. 20 Trainerinnen und Trainer gehen neue Wege

Der VfL Grafenwald definiert sich lange schon nicht mehr allein über den sportlichen Erfolg seines Seniorenteams. Der Verein pflegt das Miteinander, hat sein Umfeld als Ort gemeinsamen Erlebens erkannt und füllt das ganze auch mit ganz viel Leben. Von neuem Schwung erfasst ist auch die Jugendfußball-Abteilung des Klubs.

Ein rappelvolles Jugend- und Vereinsheim, begeisternd durch den Schnee tobende Kinder, gut gelaunte Eltern, die sich bei lecker Gegrilltem sichtlich wohl fühlen: Die Nikolausfeier der Grafenwälder Fußballjugend sorgte vor wenigen Wochen für beste Stimmung bei den Feiernden und bei den Organisatoren.

Spürbare Aufbruchstimmung beim VfL Grafenwald

Und für fast schon nostalgische Gefühle in einem Verein, der eine weihnachtliche Tradition erfolgreich wiederaufleben ließ. Dies verdeutlicht die Aufbruchstimmung im Nachwuchsbereich der VfL-Fußballer. Abteilungsleiter Uwe Bromkamp bezeichnete die Feier als eine Landmarke 2022.

Ebenso wichtig für den Abteilungsvorstand: die Neuwahlen in der Fußballjugend. Mit Jugendleiter Jörg Sievers, Stellvertreter Fabio Stolte und Kassiererin Christiane Frese kümmern sich nach Jens Stolte, Christian Boos und Nicole Bernhart weiterhin erfahrene und engagierte Menschen um die Nachwuchskicker am Sensenfeld.

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„Wir haben eine breite Unterstützung in der Fußballjugend“, betont Jörg Sievers die entscheidende Stärke des Umfelds. „Wir haben etwa 20 Trainer und Betreuer im Jugendbereich. Frauen und Männer, denen es eben nicht nur um Training und Spiele geht. Genauso wichtig ist es uns, gemeinsame Aktivitäten zu planen und durchzuführen.“

Verein will dem Mitgliederschwund entgegentreten

Wie zum Beispiel die Nikolausfeier, bei der rund 100 Mädchen, Jungs und Geschwisterkinder ihren Spaß hatten. Die Zahl ist nicht überraschend. Neun Nachwuchsteams sind in der laufenden Saison gemeldet, drei davon - in den Jahrgängen der C-Jugend - in Kooperation und als Spielgemeinschaft mit dem Dorfnachbarn VfB Kirchhellen.

Die F-Jugend des VfL Grafenwald war zuletzt beim Baku-Cup des FC Bottrop am Ball.
Die F-Jugend des VfL Grafenwald war zuletzt beim Baku-Cup des FC Bottrop am Ball. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Die gibt es seit der Spielzeit 2019/2020, als Maßnahme, den Mitgliederschwund in den oberen Jahrgängen zu stoppen. Seit dem Sommer 2017 konnte der VfL keine B-Jugend mehr stellen, 2020 gab es zuletzt eine A-Jugend bei den Wöllern.

Die Kooperation mit dem VfB Kirchhellen zahlt sich aus

Sportliches Aushängeschild der Jugendfußball-Abteilung des VfL Grafenwald ist die C-Jugend, die in einer Spielgemeinschaft zusammen mit Nachbar VfB Kirchhellen auftritt. Das Team spielt in der Bezirksliga. Und auch wenn die Konkurrenz dort stark ist, hat sich das zusammengewürfelte Team dort bislang gut geschlagen. Nach zehn Spieltagen rangiert die JSG Kirchhellen/Grafenwald auf dem dritten Tabellenplatz. Sechs Spiele konnten gewonnen werden, dabei erzielte das Team 26 Tore.

Das Team, das mit Felix Mues, Tim Bartels, Andre Preuthen und Alex Greif, einen vierköpfigen Trainerstab hat, bereitet sich schon in den ersten Wochen des Jahres auf den Rückrundenstart vor. Im ersten Pflichtspiel ist die JSG am 11. Februar Gastgeber. Auf dem Kunstrasen an der Loewenfeldstraße steht dann das Spiel gegen den Tabellensiebten SSV Buer II an. Das Hinspiel hatte die Spielgemeinschaft Kirchhellen/Grafenwald mit 4:1 für sich entscheiden können. Spielbeginn ist um 15 Uhr.

Und das letzte Spiel einer Mädchenmannschaft fand in der Saison 2019/2020 statt. Sogar bei den Jüngsten, den sogenannten Bambini, war es über mehrere Jahre hinweg eng. Als „Grafenwald Grasshoppers“ starteten sie im vergangenen Jahr wieder durch. Mittlerweile ist das Team von Dariusz Scholz, Nicole Scheffer und Marlon Cordeiro in der F-Jugend; die neuen Kleinen betreuen Holger Wilms und Manuel Wienert.

Im kommenden Jahr wird wieder eine A-Jugend für den VfL spielen

In dieser Saison wurde erstmals wieder eine B-Jugend gemeldet. Die Jungs werden von Tim Pieper, Tim Lingner und Gordon Spangardt trainiert und betreut. Die Planungen für eine A-Jugend im kommenden Jahr laufen auf Hochtouren.

Auch bei den Mädels sind die Wöller hart am Ball. So führte die Stadt Bottrop in den Herbstferien auf der Grafenwälder Platzanlage ein zweitägiges Fußballcamp für Mädchen durch. Die Leitung lag bei den Trainern des VfL. „Das ist richtig gut angekommen“, verrät der Jugendleiter nicht ohne Stolz. „Auch unser Angebot Mädchenfußball am Projekttag des Vestischen Gymnasiums in Kirchhellen hat viel positives Feedback bekommen.“

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Die Kooperation mit Schulen und Kindergärten sind ein wichtiger Bestandteil in der Strategie der Wöller. Mit Hannah Fockenberg, Nicole Scheffer, Julia Etschberger und Jörg Sievers selbst sind sie in diesem Bereich sehr gut aufgestellt.

„Wir wollen nicht nur die Mannschaften wiederbeleben, die wir aktuell nicht stellen können, wir suchen beständig Nachwuchs in allen Altersklassen. Fast alle unserer Trainerinnen und Trainer besitzen eine Qualifikation, mit Detlef Krella, der gemeinsam mit Tobias Knipping und Marius Brinkhaus die E2 trainiert, haben wir sogar einen ehemaligen Bundesligaspieler.“

Verein trägt die Kosten für Trainerfortbildungen

Viele der Trainer sind seit Jahren im Verein aktiv, beispielsweise Marcel Usai und Johannes Brunnert oder Fabio Stolte, Markus Paul, Florian Vienken und Alexander Große-Beck (C). Recht neu dabei sind Thomas Kistner (D), Maik Ranzenberg (E1) sowie Tim Kistner und Frederik Brinkert (Torwarttrainer).

„Und wir haben noch weitere Übungsleiter in der Pipeline“, berichtet Jörg Sievers. „Interessenten sind immer herzlich willkommen. Falls sich jemand als Trainer und Übungsleiter aus- und weiterbilden möchte - der Verein trägt die Kosten dafür.“

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Der erfahrene Funktionär weiß, dass ein umfangreicher und engagierter Stab Aktionen wie den E-Sports-Wettbewerb für die Jahrgänge 2012 und 2013 erst ermöglicht. Zwei Mal stellte der VfL die „Einlaufkinder“, bei Rot-Weiss Essen und Rot-Weiß Oberhausen.

„Für 2023 planen wir ein Ostereiersuchen, im Sommer gibt es dann ein Heulager in Geldern als Abschlussfahrt. Im Januar fahren wir zum Eishockey nach Düsseldorf, am 15. mit 160 Kindern und Eltern, am 27. sind die Seniorinnen- und Seniorenteams auf Tour.“

Die Wöller sind offen für weitere Ideen und Vorschläge. „Wir sind zu allen - sportlichen - Schandtaten bereit. Das familiäre Miteinander in den Mannschaften und im gesamten Verein steht dabei immer im Vordergrund.“

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