Bottrop. Die krisengeschüttelten Bottroper sind auf dem Weg zu alter Stärke, setzen sich mit 2:1 gegen Klosterhardt durch. Ein Joker wird zum Türöffner.

Der SV Rhenania Bottrop steht im Finale des Kreispokals. Die Blau-Weißen setzten sich am Donnerstagabend mit 2:1 (0:0) gegen den Landesliga-Zweiten Arminia Klosterhardt durch und landeten damit einen Erfolg, den ihnen vor wenigen Wochen kaum einer zugetraut hätte.

„Ich hoffe doch, dass wir ins Finale kommen“, erklärte ein prominenter Gast eine Viertelstunde vor Spielbeginn. In den Worten von Stefan Lorenz schwang mit, dass er seinen Trainerposten vor wenigen Wochen zwar ungern, aber ohne großen Streit geräumt hat. Der Ex-Coach der Rhenanen ließ sich wie knapp 300 andere Fußballfans im Blankenfeld blicken. Und er drückte seinem ehemaligen Team die Daumen.

Rhenania Bottrop ist von der ersten Minute an gut im Spiel

Viel ausgerechnet hatten sich die Bottroper für das Halbfinale nicht. Sascha Carl, ehemaliger Vorsitzender der Blau-Weißen, formulierte es mit Blick auf das Spiel gegen den favorisierten Landesligisten so: „Es wäre gar nicht so schlimm wenn wir verlieren, das Spiel um den dritten Platz könnte für uns auch sehr interessant sein.“

Die Fußballer des SV Rhenania hatten mit dieser Zurückhaltung am Donnerstag aber überhaupt nichts am Hut. Die Blau-Weißen waren von der ersten Minute an gleich richtig gut im Spiel und machten dem Favoriten klar, dass der Weg ins Finale nicht über einen Spaziergang zu erreichen sein würde.

Im Halbfinale des Kreispokals setzt sich der SV Rhenania Bottrop (blau) mit 2:1 gegen Arminia Klosterhardt (grün) durch.
Im Halbfinale des Kreispokals setzt sich der SV Rhenania Bottrop (blau) mit 2:1 gegen Arminia Klosterhardt (grün) durch. © Felix Hoffmann

Dass sich beide Teams von Beginn an auf Augenhöhe begegneten, lag aber auch daran, dass Klosterhardts Trainer Marcel Landers das Halbfinale nutzte, um seine Rotationsmaschine anzuwerfen und und einigen jungen Spielern auf den Zahn zu fühlen. Im Vergleich zum Sonntag, als sich die Oberhausener in der Landesliga mit einem torlosen Unentschieden vom VfB Bottrop trennten, änderte Landers seine Startformation gleich auf acht Positionen.

Leo Prinz trifft nur den Pfosten

Und so hatte der SV Rhenania, bei dem mit Bünyamin Kaymakci und Hasan Agbulut auch zwei blutjunge Spieler in der Startformation standen, gegen den Landesliga-Zweiten gleich leichte Feldvorteile. Die Bottroper ließen das Spielgerät gut durch die eigenen Reihen laufen, eroberten sich durch gutes Pressing viele Bälle und boten Klosterhardt kaum Angriffsfläche.

Bottrops Sam Soltani mit einer Rabona-Einlage.
Bottrops Sam Soltani mit einer Rabona-Einlage. © Felix Hoffmann

Dennoch gehörte den Oberhausenern die erste Torchance des Spiels. Samuel Zegado setzte seinen Schuss aus kurzer Distanz knapp links neben das Tor. Rhenanias Antwort ließ nur drei Minuten auf sich warten. Dann bot sich Leo Prinz die größte Chance der ersten Halbzeit. Sein Schuss prallte vom Innenpfosten ins Feld zurück. Es ging torlos in die Halbzeitpause.

Der zweite Durchgang startete dann mit einem Paukenschlag. Der gerade erst aufs Feld gekommene Alkan Celik brachte Rhenania wenige Sekunden nach Wiederbeginn in Führung. Bünyamin Kaymakci hatte sich über rechts Außen durchgesetzt. Klosterhardts Keeper Lucas Goy konnte seine scharfe Hereingabe nicht festhalten. Celik, eigentlich Spieler der Bottroper Reserve, schon den Ball überlegt über die Linie. Für ihn war es bereits der 35. Saisontreffer. Denn für die B-Liga-Mannschaft der Rhenanen hat Celik in 13 Spielen bereits sagenhafte 34 Tore erzielt. Durch das Tor nahm die Partie noch einmal zusätzlich an Fahrt auf.

Im Halbfinale des Kreispokals setzt sich der SV Rhenania Bottrop (blau) mit 2:1 gegen Arminia Klosterhardt (grün) durch.
Im Halbfinale des Kreispokals setzt sich der SV Rhenania Bottrop (blau) mit 2:1 gegen Arminia Klosterhardt (grün) durch. © Felix Hoffmann

Klosterhardt verstärkte seine Offensivbemühungen und wurde in der 86. Minute mit dem Ausgleichstreffer belohnt. Der Jubel des Landesligisten ebbte aber schnell ab. Denn Kevin Wenderdel schoss Rhenania nur drei Minuten erneut in Führung. Der Abwehrchef hatte bei einem Freistoß aus 20 Metern Maß genommen. „Ein traumhaftes Tor“, kommentierte Trainer Stefan Thiele.

Rhenanias Coach war sehr zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft: „Wir sind richtig gut ins Spiel bekommen, waren in der zweiten Halbzeit sogar noch etwas dominanter.“ Thiele stellte außerdem fest: „Wir hatten die Möglichkeiten, das Spiel früher für uns zu entscheiden.“ Damit sprach der Coach auch drei Elfmeter-reife Szenen an, in denen Schiedsrichter Christoph Persch Gnade vor Recht habe walten lassen.

Der Pokalerfolg gegen Klosterhardt ist für die Bottroper mit Blick auf die anstehenden Ligaaufgaben ein Mutmacher. Thiele: „Heute waren alle Jungs da, sie haben ihr Potenzial abgerufen und erkannt, dass sie mit einer solchen Leistung auch nominell stärker besetzte Gegner schlagen können.“ Auch die Art und Weise gefiel Thiele: „Natürlich wollen die Jungs jedes Spiel gewinnen. Fußball darf aber nicht immer nur Kampf sein. Fußball ist ein Spiel. Schön, dass so langsam ein wenig die Leichtigkeit zurückkommt. Und mit den guten Ergebnissen steigt natürlich auch die Stimmung.“

Bottrops Finalgegner wird am Freitag in der Partie zwischen dem VfR 08 Oberhausen und Schwarz-Weiß Alstaden ermittelt (19.30 Uhr, Tiroler Straße).

Im Halbfinale des Kreispokals setzt sich der SV Rhenania Bottrop (blau) mit 2:1 gegen Arminia Klosterhardt (grün) durch.
Im Halbfinale des Kreispokals setzt sich der SV Rhenania Bottrop (blau) mit 2:1 gegen Arminia Klosterhardt (grün) durch. © Felix Hoffmann
Im Halbfinale des Kreispokals setzt sich der SV Rhenania Bottrop (blau) mit 2:1 gegen Arminia Klosterhardt (grün) durch.
Im Halbfinale des Kreispokals setzt sich der SV Rhenania Bottrop (blau) mit 2:1 gegen Arminia Klosterhardt (grün) durch. © FELx | Felix Hoffmann
Im Halbfinale des Kreispokals setzt sich der SV Rhenania Bottrop (blau) mit 2:1 gegen Arminia Klosterhardt (grün) durch.
Im Halbfinale des Kreispokals setzt sich der SV Rhenania Bottrop (blau) mit 2:1 gegen Arminia Klosterhardt (grün) durch. © FELx | Felix Hoffmann
Im Halbfinale des Kreispokals setzt sich der SV Rhenania Bottrop (blau) mit 2:1 gegen Arminia Klosterhardt (grün) durch.
Im Halbfinale des Kreispokals setzt sich der SV Rhenania Bottrop (blau) mit 2:1 gegen Arminia Klosterhardt (grün) durch. © Felix Hoffmann
Im Halbfinale des Kreispokals setzt sich der SV Rhenania Bottrop (blau) mit 2:1 gegen Arminia Klosterhardt (grün) durch.
Im Halbfinale des Kreispokals setzt sich der SV Rhenania Bottrop (blau) mit 2:1 gegen Arminia Klosterhardt (grün) durch. © Felix Hoffmann
Im Halbfinale des Kreispokals setzt sich der SV Rhenania Bottrop (blau) mit 2:1 gegen Arminia Klosterhardt (grün) durch.
Im Halbfinale des Kreispokals setzt sich der SV Rhenania Bottrop (blau) mit 2:1 gegen Arminia Klosterhardt (grün) durch. © Felix Hoffmann
Im Halbfinale des Kreispokals setzt sich der SV Rhenania Bottrop (blau) mit 2:1 gegen Arminia Klosterhardt (grün) durch.
Im Halbfinale des Kreispokals setzt sich der SV Rhenania Bottrop (blau) mit 2:1 gegen Arminia Klosterhardt (grün) durch. © Felix Hoffmann
Im Halbfinale des Kreispokals setzt sich der SV Rhenania Bottrop (blau) mit 2:1 gegen Arminia Klosterhardt (grün) durch.
Im Halbfinale des Kreispokals setzt sich der SV Rhenania Bottrop (blau) mit 2:1 gegen Arminia Klosterhardt (grün) durch. © Felix Hoffmann
Im Halbfinale des Kreispokals setzt sich der SV Rhenania Bottrop (blau) mit 2:1 gegen Arminia Klosterhardt (grün) durch.
Im Halbfinale des Kreispokals setzt sich der SV Rhenania Bottrop (blau) mit 2:1 gegen Arminia Klosterhardt (grün) durch. © Felix Hoffmann

Weitere Berichte aus dem Bottroper Sport