Bottrop. Die vielen Ausfälle bringen den VfB Bottrop in die Bedruille: Der Aufsteiger unterliegt dem SV Scherpenberg und kassiert weiteren Platzverweis.
Bräuchte es eine Mustervorlage, um die derzeitige Situation rund um den VfB Bottrop zu beschreiben – das Heimspiel der Schwarz-Weißen am Sonntagnachmittag hätte sich bestens für diese Rolle angeboten. Denn der Klub aus dem Jahnstadion unterlag dem SV Scherpenberg mit 1:3 (0:2) und musste damit bereits die vierte Niederlage in Folge hinnehmen.
Obendrein sah sich die Truppe von VfB-Trainer Michael Schrank nach einem Platzverweis nahezu eine ganze Halbzeit lang in Unterzahl, ausgerechnet in dieser Phase wussten sich die Bottroper zu steigern. Schließlich verpasste das fehlende Glück den Rest, sodass sich der VfB zunehmend mit dem Thema Abstiegskampf auseinandersetzen muss.
VfB Bottrop geht personell geschwächt ins Spiel
Für das Schrank-Team war die Ausgangslage vor dem Scherpenberg-Duell klar: Nur mit neuen Punktgewinnen kann in der Liga für Entlastung gesorgt und der Schalter wieder auf Erfolg umgelegt werden.
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Zudem musste Michael Schrank vor den Augen des versammelten VfB-Vorstandes, die sich unter die mehr als 250 Zuschauer mischten, die Mannschaft auf etlichen Positionen umstellen. Denn die Liste an Ausfällen war lang: Frederick Ansah, Fatih Candan, Danny Steinmetz, Devin Müller oder Murat Berbero zählten dazu. „Ein ungeheures Handicap“, äußerte sich Schrank, „die Verluste tun uns sichtlich weh.“
Geradezu verständnisvoll und nachsichtig zeigte sich der VfB-Coach im Anschluss an die neuerliche Meisterschaftspleite gegen den SVS, durch welchen die Bottroper in der Tabelle weiter abgerutscht sind. „Im Grunde kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen“, äußerte sich Schrank und verwies dabei auf den gezeigten Einsatz seiner Elf gegen einen Landesliga-Tabellenführer, dem weitestgehend Paroli geboten wurde und der dennoch den Unterschied zu einer wahren Spitzenmannschaft aufzeigte.
SV Scherpenberg spielt gnadenlos effektiv
Denn während sich die Schwarz-Weißen vor eigenem Anhang von Beginn an bemüht präsentierten, die gezeigten Angriffe aber meist ohne den gewünschten Effekt blieben, erwies sich Scherpenberg als gnadenlos effektiv: Schon nach fünf Minuten erwischten die Gäste den VfB auf dem falschen Fuß, als Keeper Joel Frenzel das Tor verließ, nachfolgend aber den Ball nicht klären konnte und Darius Strode den Ball nach einer Flanke ins leere Gehäuse köpfte.
Keine zehn Zeigerumdrehungen später setzte es den nächsten Nackenschlag, als sich die Gäste aus Moers mit einfachen Mitteln auf der rechten Seite durchsetzten und Maximilian Stellmach zum 2:0 abschloss (15.).
„Die Gegentore haben wir uns selbst zuzuschreiben“, befand Schrank, „es ist bitter, da wir ansonsten keine Torchancen zugelassen haben.“ Das Problem: Auch den Bottropern mangelte es vor dem gegnerischen Tor an Durchschlagskraft, sodass es kaum Torchancen auf den Notizzettel schafften und die Hausherren mit der Last eines 0:2-Rückstandes in die zweite Halbzeit gehen mussten.
Rot gegen Hussein Solh nach Notbremse
In dieser wurde der VfB dann wieder eiskalt erwischt, als Hussein Solh schon nach drei Minuten zur Notbremse griff und dafür Rot sah. Zumindest wusste Frenzel den fälligen Strafstoß zu parieren und damit noch einmal ein Lebenszeichen zu senden.
Ausgerechnet in Unterzahl erwischten die Bottroper nachfolgend ihre beste Spielphase, verzeichneten einige Abschlüsse und belohnten sich nach 54 Minuten mit dem Anschlusstreffer durch Rene Biskup, der puren Willen zeigte und sich vor dem Schuss gegen zwei Gegenspieler durchsetzte.
Danach versuchte die Schrank-Elf einiges, blieb aber ohne das nötige Glück. Mit einem weiteren Aufreger nach 70 Minuten wurde den Bottropern dann der endgültige K.o. verpasst, als Scherpenbergs Strode zwar zum 3:1 traf, dem Ganzen aber ein Foulspiel an Emre Köksal vorausging – der Pfiff des Schiedsrichters blieb jedoch aus und somit war die Partie für den VfB gelaufen.
Denn nennenswerte Szenen blieben fortan aus. „Das war einfach nur maximal ärgerlich für uns“, resümierte Schrank, „wir müssen nun zusehen, dass wir mit eigenen Kräften die Kurve kriegen. Ich bin absolut zuversichtlich, dass wir wieder Spiele gewinnen werden, wir dürfen aber den Kopf nicht verlieren.“
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