Bottrop. Herber Rückschlag für Rhenania Bottrop. Schon nach zehn Minuten steht es gegen den FC Blau-Gelb Überruhr 0:2 – und das war erst der Anfang.
Nicht lange nachdenken, direkt wieder rein ins Getümmel. Dies galt für Rhenania Bottrops Torhüter Adrian Wolbeck im Spiel gegen den FC Blau-Gelb Überruhr, nachdem er im Niederrheinpokal unter der Woche noch zwei Mal böse gepatzt hatte.
„Wir haben ihn schon aufgerichtet“, sagte Trainer Stefan Lorenz bereits direkt nach Abpfiff am Donnerstag. Am Sonntag sollte Wolbeck dann aber direkt wieder im Mittelpunkt stehen.
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Nach zehn Minuten bekam Überruhr einen Freistoß auf dem rechten Flügel zugesprochen. Ahmet Kizilisik zog diesen zur Überraschung aller direkt Richtung kurzer Pfosten – und düpierte so auch Wolbeck, auch wenn es ob des platzierten Schusses kein klarer Fehler des Schlussmanns war.
Rhenania Bottrop liegt nach zehn Minuten schon 0:2 zurück
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Rhenania kam nun in Probleme, musste ein paar brenzlige Situationen überstehen und kassierte nach 17 Minuten direkt den nächsten Nackenschlag.
Überruhr kam nach einem Bottroper Einwurf schnell in Ballbesitz, verlagerte das Spiel, suchte dann die Tiefe und schon konnte im Strafraum Rhenanias ein Querpass gespielt werden, den Alison Leite dos Santos als Vorlage zum Tor nutzte. Schlechter hätte es nicht beginnen können für die Blau-Weißen.
Nur zwei Minuten später verhinderte Wolbeck mit einer guten Aktion den dritten Treffer., doch dann schlugen die Bottroper mit starker Effizienz zurück: Ballgewinn im Mittelfeld, Prinz bediente Cakiz, dessen Schuss mit Glück am Essener Keeper vorbei- und ins Tor hineinrutschte.
Handelfmeter bleibt Rhenania verwehrt
Nach dieser aufregenden Anfangsphase nahmen sich die Teams eine Pause, erst in der 38. Minute wurde es nochmal brenzlig, als die Gäste zunächst auf der Linie retteten und die Bottroper nach dem darauffolgenden Schuss einen Handelfmeter forderten, den man durchaus hätte geben können. Der Pfiff blieb aber aus.
Das Tor fiel indes wieder auf der anderen Seite. Nach einem Steilpass aus dem Mittelfeld hatten die reiferen Essener eine Drei-gegen-Zwei-Situation vor dem Bottroper Tor und spielten diese clever aus: 1:3 durch Kizilisik.
Einfache Tore, einfache Gegentore
Hatte Trainer Lorenz in der Pause noch die Hoffnung, auf eine Aufholjagd im zweiten Spielabschnitt, war dieser Traum bereits nach ein paar Sekunden nach Wiederanpfiff zerstört. Überruhr setzte sich einfach auf der linken Seite durch, spielte den Ball flach in den Rückraum, wo gleich mehrere Essener standen. Schlussendlich drosch Kizilisik den Ball mit seinem vierten Treffer ins Tor.
Immerhin gab sich Rhenania nicht auf. Wenige Sekunden später prallte der Ball von einem Essener zu Dominik Wenderdel, der frei auf das Tor zulaufen und zum 2:4 treffen konnte. Beinahe hätte es sogar noch einmal richtig knapp werden können, als erneut Wenderdel in der 75. Minute einschob, das Schiedsrichtergespann aber fälschlicherweise auf Abseits entschieden hatte.
So war es Überruhr, dass nochmal nachlegte, zunächst nach einem Konter, bei denen zuvor gleich zwei Bottroper zum Ball grätschten, aber nur sich selbst trafen und das Spielgerät durchflutschen ließen, sodass Aliosman Aydin traf, dann nach einer Ecke und dem Abschluss von Tristan Richter. Und auch der Schlusspunkt war den Essenern vergönnt. Zwar bediente Rhenanias zunächst Athanasios Mitrentsis Niklas Wenderdel, der per platzierten Schuss ins lange Eck zum 3:6 traf, in der Nachspielzeit sorgte Überruhr dann aber noch für den 3:7-Endstand.
„Wir haben gegen einen sehr starken und robusten Gegner gespielt, aber du darfst keine sieben Gegentore bekommen. Überruhrs Offensivabteilung war im Eins-gegen-Eins sehr gut und hat uns da den Zahn gezogen. Aber sieben Tore sind zuhause zu viel. Da geht es auch auf meine Kappe, dass wir im Defensivverhalten nicht so weit sind, wie ich dachte. Da müssen wir die Pille schlucken, das tut weh, gerade mit den Ansprüchen, die wir haben und glaube ich, auch nicht illusorisch sind“, sagte Lorenz nach dem Spiel.“
Rhenania Bottrop - FC Blau-Gelb Überruhr 3:7 (1:3)
Tore: 0:1 (10.), 0:2 (17.), 1:2 Cakiz (22.), 1:3 (43.), 1:4 (46.), 2:4 N. Wenderdel (47.), 2:5 (64.), 2:6 (68.), 3:6 N. Wenderdel (70.) 3:7 (92.);
Rhenania: Wolbeck - Adolf (66. Solak), K. Wenderdel, Sokhan-Sanj, Müller - D. Wenderdel, Prinz (79. Grollmann), Terwiel, Sakiz (87. Damar) - N. Wenderdel, Thiel (66. Mitrentsis).