Bottrop. Als Underdog ärgern die Bottroper den Oberligisten 120 Minuten lang. Erst spät setzt sich der Konkurrent aus Duisburg knapp mit 3:2 durch.

Ein wahnsinniger Pokalfight des VfB Bottrop blieb ohne das ersehnte Happy End. Im heimischen Jahnstadion musste sich der frischgebackene Landesligist unter Flutlicht dem klassenhöheren VfB Homberg geschlagen geben, ärgerte den Oberligisten aus dem benachbarten Duisburg aber bis tief in die Verlängerung.

Erst da setzten sich die Homberger mit 3:2 (1:2, 2:2) durch. Der Sieg für die Gäste war schmeichelhaft, denn die Erstrundenpartie des Niederrheinpokals hätte auch anders ausgehen können. So zog Bottrops Trainer Michael Schrank ein positives Fazit: „Den Jungs ist überhaupt kein Vorwurf zu machen. Wir haben eine sehr gute Leistung abgerufen.“

VfB Bottrop in nahezu voller Stärke aufgelaufen

Schon im Vorfeld schien eine kleine sportliche Überraschung keineswegs unmöglich. Denn während die Homberger trotz bereits durchlebtem Meisterschaftsstart noch nach ihrer Form suchen – in der Liga verloren die Duisburger drei ihrer vier Spiele – konnte die Schrank-Elf erstmals in nahezu voller Stärke auflaufen. „Ein, zwei Spieler haben uns noch verletzungsbedingt gefehlt“, äußerte sich der VfB-Trainer, „es war nun unser erstes Pflichtspiel. Und man hat gesehen, dass wir mit dieser Mannschaft durchaus mehr als nur mithalten können.“

Weitere Berichte aus dem Bottroper Lokalsport

Tatsächlich legten die ganz in schwarz gekleideten Hausherren an der heimischen Parkstraße gut los und erwischten ganz zur Freude des eigenen Anhangs einen Traumstart: Keine vier Minuten waren gespielt, da schloss Torjäger Fatih Candan aus halbrechter Position ab. Zwar parierte Hombergs Luca Happe auf der Linie, doch Dennis Weyandt war zur Stelle und drückte das Leder zum 1:0 über die Linie. Durch das mit etwa 300 Zuschauern gefüllte Jahnstadion ging ein Ruck und viele Beobachter fragten sich: Geht da tatsächlich was für den Außenseiter?

VfB Homberg gleicht aus – Bottrop geht per Traumtor erneut in Führung

Auch in der Folgezeit waren die Bottroper dem Oberligisten ein ebenbürtiger Gegner und ließen sich dabei selbst vom zwischenzeitlichen 1:1 (15.) nicht beirren. Es war die erste gute Aktion der in Gelb spielenden Gäste, die den Ball über die Außenbahn schnell nach vorne brachten und durch Cedrick Hupka erfolgreich abschlossen. Erst in der Folgezeit wurden die Homberger zunehmend aktiver, ohne aber zwingende Torszenen zu kreieren.

Auch interessant

Derweil lauerten die Gastgeber auf ihre Chance – und wurden für ihre Geduld in der Nachspielzeit belohnt. Nachdem Murat Berbero den Ball nur an den Pfosten köpfte (45.), war es eine Minute später wieder Weyandt, der einen Abpraller aus 20 Metern in den Winkel jagte und sein Team wieder in Führung brachte.

Biskup vergibt die Chance auf den Bottroper Sieg

Nach dem Seitenwechsel fokussierten sich die Hausherren erneut aufs schnelle Umschaltspiel. Und wieder brauchte es eine Einzelaktion und einen Tempolauf der Homberger über die Außenbahn, um zum 2:2 auszugleichen (54.). Ren Ishizaki war der Nutznießer, der den quergelegten Ball ins Tor drückte.

Sakaki Oka (l.) feiert seinen siegbringenden Treffer zum 3:2 für den VfB Homberg.
Sakaki Oka (l.) feiert seinen siegbringenden Treffer zum 3:2 für den VfB Homberg. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

Danach bauten die Duisburger zunehmend Druck auf und stellten VfB-Keeper Joel Frenzel mehrfach auf den Prüfstand, doch das Unentschieden hatte weiter Bestand. Fünf Minuten vor dem regulären Ende waren es dann die Bottroper, die das Spiel vorzeitig hätten entscheiden können, als Rene Biskup von Alpay Cin im Zentrum bedient wurde, den Gästekeeper aus 12 Metern aber nicht überwinden konnte.

VfB Bottrop kann auf die Leistung aufbauen

Schließlich ging es für beide Teams in die Verlängerung, die sich zunehmend als kräftezehrend erwies. Hier waren es die Homberger, die das Glück auf ihrer Seite hatten, als ein Pfostentreffer in den Füßen von Sakaki Ota landete, der den 3:2-Endstand herstellte (101.).

Auch interessant

Zwar wehrte sich der VfB weiterhin nach Kräften, mehr als eine gute Freistoßchance durch Cin (110.) sprang aber nicht mehr heraus. „Wir verlassen den Wettbewerb erhobenen Hauptes“, fand Schrank versöhnliche Worte, „auf dieses Spiel können wir mit Blick auf die Liga aufbauen. Die Verlängerung hätten wir uns gerne erspart, dennoch freuen wir uns nun auf den Meisterschaftsstart am Sonntag.“ Da geht es für die Bottroper an selbiger Stelle gegen den PSV Wesel-Lackhausen.