Bottrop. Beinahe wäre dem SV Vonderort die Überraschung gelungen. Eine Szene steht sinnbildlich für die Kreispokal-Partie gegen SF Königshardt.
Bis an und teilweise über die Grenzen des physisch Möglichen hinaus gingen die Spieler des SV Vonderort in der ersten Runde des Kreispokals – und hatten gegen den Bezirksligisten SF Königshardt in der 80. Minute die große Überraschung unmittelbar vor Augen.
Beim Spielstand von 0:1 für die Oberhausener verschätzte sich der Königshardter Torhüter, der Ball lag frei zum Einschuss bereit, doch dann streikte der Körper von Kevin Balgar: Ein Krampf zog ins Bein, die Chance war vertan.
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„Das war sehr schade, er konnte den Weg nicht über die Linie drücken. Da hätte er die Weywiesen zum Beben gebracht“, sagt Mike Schweitzer, Trainer der Vonderorter nach der Partie.
SV Vonderort macht die Räume für die SF Königshardt eng
Dass der B-Liga-Aufsteiger in der 80. Minute noch die Chance hatte, auszugleichen, sagt viel über die Leistung der Außenseiter und die der Favoriten aus. Mit der richtigen Einstellung und der taktischen Disziplin, die eigenen Reihen eng zu halten und Königshardt das Leben somit maximal schwer zu machen, hielt der SVV die Partie bis zum Schluss offen.
„Wir haben von Anfang an gewusst, was uns erwartet. Königshardt hatte 70, 80 Prozent Ballbesitz. Aber sie waren überhaupt nicht gefährlich. Wir haben sie immer gedoppelt und sie haben überhaupt keinen Weg durch unsere Abwehr gefunden“, freut sich Schweitzer.
Die Bottroper selbst suchten indes über Konter den Weg nach vorne und hätten bereits nach drei Minuten in Führung gehen können – Balgar war über die rechte Seite entwischt und zog mit hoher Geschwindigkeit Richtung Tor, vergab aber auch da knapp.
„Königshardt hatte nur zwei Torchancen. Nach 25 Minuten mussten wir verletzungsbedingt kurz in Unterzahl spielen. Genau in dieser Zeit machen sie mit einem Traumschuss aus 25 Metern in den Winkel das 1:0“, ärgerte sich Schweitzer. Marvin Tielke hatte ganz genau gezielt.
Am Ende überwiegen der Stolz – und die Erschöpfung
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Schlussendlich sollte es das einzige Tor des Tages bleiben und das vorher erwartbare, aber doch unglückliche Ausscheiden Vonderorts aus dem Kreispokal bedeuten. Ein wenig Enttäuschung herrschte bei den Bottropern natürlich vor, was war aber das Positive, was überwog.
„Vor der Partie sind uns noch drei Spieler ausgefallen, wir hatten eine schwach besetzte Bank. Wir sind total stolz auf die Mannschaft. Sie hat super gefightet. Aber es war schon ziemlich kräftezehrend, wir haben ein oder zwei neue Verletzte“, so Schweitzer, der deshalb auch noch nicht weiß, ob er vor dem Ligastart am 14. August noch ein Testspiel absolvieren wird.
Denn erst einmal heißt es Wunden lecken und Regenerieren – für die Grenzen physisch Möglichen.