Bottrop. Nur drei Frauenteams spielten bei der Bottroper Stadtmeisterschaft gegeneinander. Am Ende gab es verdiente Siegerinnen in Rot – und etwas Chaos.
Die Frauen-Nationalmannschaft begeistert gerade Fußballdeutschland und spielt am Mittwoch im Halbfinale der Europameisterschaft gegen Frankreich. In Bottrop hingegen ist die Entwicklung des Frauenfußballs in der Spitze mit dem Aufstieg von Rhenania Bottrop in die Landesliga zwar gut, in der Breite jedoch gibt es Sorgen – das zeigte die Stadtmeisterschaft ganz deutlich.
Der SV Blau-Weiß Fuhlenbrock meldet in dieser Saison kein Team mehr, noch so eine Spielzeit wie die vergangene mit zahlreichen zweistelligen Niederlagen wollten sich die Frauen in der Kreisliga nicht noch einmal erleben. Die lange und große Tradition des Frauenfußballs – einst die beste in Bottrop – ist nun vorbei.
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Doch nicht nur die Blau-Weißen fehlten am Sonntagvormittag auf der Anlage von Rhenania Bottrop. Auch der VfB trat nicht an. So war es dann doch ein etwas tristes Bild, welches die Stadtmeisterschaft bei den Frauen abgab.
SV Rhenania geht direkt in Führung, VfL Grafenwald gleicht aus
Immerhin: Mit Landesligist Rhenania und den beiden Bezirksligisten VfL Grafenwald und Fortuna waren die drei besten Mannschaften der Stadt vor Ort. Und der Start des Turniers hätte aus Sicht der Favoritinnen von Rhenania auch kaum besser laufen können. es dauerte nicht lange, da führten sie schon gegen Grafenwald.
Der Moral der Spielerinnen aus dem Bottroper Norden tat dies aber keinen Abbruch. Mit einem schönen Heber über Rhenanias Torhüterin hinweg glichen sie aus. Dies sollte auch der Endstand bleiben.
Fortuna Bottrop sichert sich verdient den Titel
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Im zweiten Spiel des Tages zwischen der Fortuna und Rhenania warteten die Fans vergebens auf einen Treffer.
Beide Mannschaften verzeichneten je eine gute Torchance, das war es dann aber auch schon. So blieb Rhenania bei zwei Treffern stehen und es war klar: Die Mannschaft, die das dritte und schon letzte Spiel zwischen Fortuna und Grafenwald gewinnt, holt auch den Stadtmeisterschafts-Titel. Etwas mehr Druck machte die Fortuna. Ein guter Lupfer-Versuch ging knapp am Tor vorbei, dann jedoch ließ die Fortuna-Keeperin den ball durch die Finger glutschen und hatte Glück, dass keine Grafenwälderin richtig stand.
Es dauerte bis sechs Minuten vor Schluss, ehe der Treffer zum Titel fallen sollte. Aus 18 Metern zog eine Fortunin einfach mal ab – nach leichtem Bogen über die VfL-Torhüterin hinweg schlug der Ball im Netz ein, kurz danach zischte die Kugel über die Latte, wiederum nur eine Minute später trafen die Roten erneut und sorgten für die Entscheidung.
Die Fortuna war die bessere Mannschaft – und sicherte sich auch verdient den Titel. „Das ist ein guter Motivationsschub, um da weiterzumachen, wo wir nun angefangen haben“, so Fortuna-Trainer Fabian Baschista. Wie hungrig die Fortuninnen auf Erfolge sind, zeigten sie daran, dass nach dem Turniersieg sogar noch trainiert wurde, ehe gemeinsam auf den Titel angestoßen wurde.
Über den Modus kann man noch einmal nachdenken
Marcel Dietzek von der Rhenania haderte etwas mit dem Termin. „Beim Frauenfußball hast du auch jüngere Spielerinnen, die in den Sommerferien dann noch weg sind. Bei uns waren vier von der ersten Mannschaft dabei. Dennoch war es eine gute Trainingseinheit“, so Dietzek, der die Idee der Stadtmeisterschaft an sich gut findet.
Steffen Drews vom VfL Grafenwald freute sich über die „willkommene Abwechslung im Vergleich zu einem Freundschaftsspiel. Er war trotz des dritten Ranges zufrieden.
Die Ergebnisse: Rhenania - VfL Grafenwald 1:1; Fortuna - Rhenania 0:0; Grafenwald - Fortuna 0:3.
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