Bottrop. Judo-Erstligist JC 66 Bottrop feiert einen gelungenen Saisonstart. Dem überraschenden Remis in Witten ließ das Team nun den ersten Sieg folgen.
Bereits zum Saisonauftakt haben die Bottroper Piraten den Kurs in Richtung Erfolg gesetzt und sich in Witten ein Unentschieden verdient. Am ersten Heimkampftag steigerten die Judoka vom JC 66 Bottrop ihre Leistung gar noch einmal und betrieben beim 8:6 (77:54) gegen das Judoteam Hannover obendrein beste Eigenwerbung.
Denn die 66er bestachen gegen den Konkurrenten aus der niedersächsischen Landeshauptstadt durch Willensstärke und Emotionalität und verdienten sich in einem Bundesligaduell, das bis zum Schluss spannend blieb, den ersten Saisonsieg.
JC 66 Bottrop setzt alles auf eine Karte und gewinnt
Wäre es nach Trainer Markus Wallerich gegangen, hätte das Bottroper Team durchaus mehr Rücksicht auf sein Nervenkostüm nehmen dürfen. „Das war schon sehr aufregend für uns alle“, erklärte er sichtbar erleichtert angesichts des Ergebnisses, „wir hatten das glücklichere Ende für uns, auch weil sich die Jungs den Sieg durch ihr Auftreten wirklich verdient haben. Der Kampf hätte auch anders enden können.“
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Nach der ersten Runde lag Bottrop noch mit 3:4 hinten - entsprechend taktierte Wallerich in der Pause akribisch und entschied sich für die mutige Variante, wie er hinterher verriet: „Ich habe mich mit den Jungs ausgetauscht. Auch habe ich unseren Teammanager Jan Tefett angerufen und ihn gefragt, ob wir mit einer sicheren Aufstellung ein Unentschieden anpeilen oder aber aufs Ganze gehen sollen. Er antwortete, dass wir den Heimkampf gewinnen wollen, daher sind wir das Risiko eingegangen.“
Entsprechend besetzte Markus Wallerich die Gewichtsklassen und sollte für den gezeigten Mut schließlich belohnt werden. Denn die Bottroper legten furios los und bogen den Rückstand in Windeseile durch vorzeitige Siege in eine 6:4-Führung um. Damit lieferten die 66er eine Kopie der Hinkämpfe, als der JC schnell ein 3:0 erzielte, dann aber vier Duelle in Serie abgeben musste. „Einen Kampf haben wir verschlafen, bei einem zweiten ging die Luft aus. Da wollten wir ansetzen und uns verbessern“, so Wallerich.
Florian Böcker kann sich in der zweiten Runde steigern
Der Niederländer Jelle Snippe hielt seine Weste weiß und punktete zwei Mal. Ebenso das Bottroper Eigengewächs Hamsat Isaev, der erst in der Klasse bis 81 kg gewann und sich dann auch in der höheren Klasse bis 90 kg durch einen Hebelgriff durchsetzte. Zudem wurde Oleg Gusev durch Valeriu Capros ersetzt - beide punkteten jeweils.
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Spannend wurde es schließlich, als Florian Böcker gegen den Hannoveraner Goga Vardosanidze antrat und sich für die zuvor erlittene Niederlage revanchierte. Dabei dauerte der Kampf bis zur Verlängerung an, im „Golden score“ beförderte das 17-jährige Nachwuchstalent den Georgier unter tosendem Jubel auf die Matte.
Die Gäste aus Hannover steckten zwar nicht auf und verkürzten noch einmal auf 6:7. In der Klasse bis 100 kg machte es aber auch der Italiener Kevyn Perna schließlich besser als noch im Hinkampf: Zunächst wehrte der JC-Athlet einige Angriffsversuche seines Gegenübers ab, dann steigerte sich Perna merklich und erwirkte durch einen Hebelgriff letztlich eine vorzeitige Aufgabe. Damit war der Heimsieg perfekt.
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