Bottrop. Alle Infos und 30 Fotos zum Halbfinale: Gegen den zwei Klassen höher spielenden SV Heißen sorgte die kleinste Spielerin für den großen Moment.

Die Fußballerinnen des SV Rhenania Bottrop haben das Finale des Niederrheinpokals erreicht. Die Mannschaft von Marcel Dietzek setzte sich am Donnerstagabend mit 1:0 gegen den zwei Klassen höher spielenden SV Heißen durch. Das Tor des Tages fiel bereits nach vier Minuten.

Marcel Dietzek war sich vor dem Spiel nicht sicher, wie er sein Bauchgefühl deuten sollte. Der Trainer des SV Rhenania setzte zwar wie immer großes Vertrauen in sein Team, hatte aber auch Respekt vor den Mülheimerinnen. „Eine unangenehme Mannschaft, körperlich robust. Das wird nicht leicht“, erklärte Dietzek vor dem Spiel.

Adisa Mehic lässt Rhenania Bottrop schon nach fünf Minuten jubeln

Seine Worte sollten sich bewahrheiten. Doch zuvor durfte er jubeln. Schon in der zweiten Minute lag die Bottroper Führung in der Luft. Adisa Mehic hatte sich auf der linken Außenbahn durchgesetzt, stand schon schussbereit im Strafraum, versuchte aber ein Abspiel, als ein Torschuss die bessere Wahl gewesen wäre.

Nur zwei Minuten später machte die kleinste Spielerin auf dem Platz dann alles richtig. Nach einem tödlichen Pass von Sabrina Mallner lief sie allein aufs Tor zu, guckte Mülheims Torhüterin aus und schob den Ball in die linke Torecke - 1:0.

Das Tor nahm den Bottroperinnen etwas von der Anfangsnervosität, doch in ihrem Element waren die Blau-Weißen am Donnerstag nicht. Das erkannte auch Dietzek: „Das war wirklich kein gutes Spiel von uns, das war purer Kampf. Wir hätten lieber Fußball gespielt, aber Heißen ist dann der falsche Gegner.“

Rhenania Bottrop gegen SV Heißen 1:0 (1:0).
Rhenania Bottrop gegen SV Heißen 1:0 (1:0). © FELx | Felix Hoffmann

Rhenania wählte immerhin das richtige Mittel. Anstatt sich den hoch anlaufenden Mülheimerinnen in Zweikämpfen zu stellen, wurden die Bälle häufig mit langen Pässen nach vorne geschlagen. Ein probates Mittel, um sich die körperlich starken Gegnerinnen vom Leib zu halten. Das sah zwar selten gut aus, war aber äußerst effektiv. „Heißen war nur über Standards gefährlich, aber auch die haben wir gut verteidigt“, erklärte Dietzek später.

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Die Bottroperinnen nahmen die verdiente Führung mit in die Halbzeitpause. Das größte Stück Arbeit lag aber noch vor ihnen. Denn nach dem Seitenwechsel entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, nicht selten vogelwild. Es ging rauf und runter.

Während Heißen vergeblich versuchte, die Bottroper Defensive zu entscheidenden Fehlern zu zwingen, suchten auch die Bottroperinnen immer wieder den direkten Weg vor das gegnerische Tor. Neun Minuten vor Spielende hätte es beinahe die Vorentscheidung gegeben.

Eine Mülheimerin sorgt fast für die Vorentscheidung

Celina Buszkowski hatte sich auf der linken Außenbahn durchgesetzt und flankte in den Strafraum. Eine Mülheimerin hämmerte den Ball beim Klärungsversuch an die Unterkante der Latte. Da fehlte nicht viel zum 2:0.

Auf der anderen Seite musste Bottrop noch eine zehnminütige Dauerbelagerung überstehen. Bestnoten verdiente sich dabei die nimmermüde Laura Buczkowski. Die 24-Jährige ging keinem Zweikampf aus dem Weg, war mit ihrer Schnelligkeit meist einen Schritt eher am Ball und gab ihrer Mannschaft damit viel Sicherheit.

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Ihre Schwester Celina sah in der 90. Minute innerhalb weniger Sekunden gleich zwei Gelbe Karten. Sie hatte sich bei Schiedsrichter Frank Saßmannshausen über eine Abseitsentscheidung beschwert und auf die Gelbe Karte mit einer abfälligen Handbewegung reagiert. Eine harte Entscheidung des Unparteiischen. Rhenania brachte aber auch in Unterzahl das 1:0 über die Zeit.

„Wir freuen uns jetzt auf das Finale. Wahrscheinlich gegen Borussia Mönchengladbach. Ein Ziel, auf das wir konkret hinarbeiten werden. Vielleicht können wir noch eine Schüppe drauflegen, noch ein wenig fitter werden“, so Marcel Dietzek.

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