Bottrop. Der VfB Bottrop lag zur Halbzeit 0:1 zurück und wirkte regelrecht ratlos. Doch das Derby gegen den SV Rhenania erfuhr noch eine krasse Wendung.
Fatih Candan zog einsam seine Bahnen auf dem Rasen des Jahnstadions. Der Ex-Profi wärmte sich in der Halbzeitpause auf und wusste ganz genau, was von ihm erwartet wurde. Er musste einen lethargisch aufspielenden VfB Bottrop, der gegen den SV Rhenania verdient mit 0:1 hinten lag, zu neuem Leben erwecken. Und der 32-Jährige hauchte den Schwarz-Weißen tatsächlich neues Leben ein. Mit einem lupenreinen Hattrick führte sein Team zum 3:1-Erfolg.
Den Sieg des VfB Bottrop nur an einer Person festzumachen, wäre übertrieben und unfair. Doch am Donnerstag ging von Fatih Candan genau das Signal aus, dass die Schwarz-Weißen brauchten, um ins Spiel zu finden. Er brachte Zielstrebigkeit und Konzept in das Offensivspiel, das in den 45 Minuten zuvor noch einem chaotischen Durcheinander glich.
Rhenania Bottrop nutzt gleich die erste Torchance zur Führung
In der Tat war es der SV Rhenania, der dem Spiel zunächst seinen Stempel aufdrückte. Und das lag nicht allein an der frühen Führung durch Artur Klujew, der bereits nach drei Minuten einen Konter zum 1:0 abschloss. Die Blau-Weißen hatten tatsächlich das richtige Rezept gefunden.
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Stefan Lorenz ließ seine Jungs früh anlaufen, erlaubte sich in der Defensive und auch im Aufbauspiel keine Schnörkel. Mit lang gespielten Bällen und Diagonalpässen überbrückte der Tabellendritte das überlaufene Mittelfeld, suchte dann immer wieder den direkten Weg vor das Tor.
Die Bemühungen des VfB über ein geordnetes Aufbauspiel zu Chancen zu kommen, wirkte dagegen träge und uneffektiv. Die einzige Chance der ersten Hälfe verbuchte Kudret Kanoglu mit einem Distanzschuss nach 30 Spielminuten. Ein Großteil der knapp 500 Zuschauer war erstaunt über die schwache Leistung.
Das sollte sich nach der Hereinnahme von Candan und Serkan Köse nach dem Seitenwechsel schlagartig ändern. Das Offensivspiel des VfB, das jetzt mehr Risiko einging, bekam deutlich mehr Struktur. Rhenania verteidigte aber bis zu einem unglücklichen Handspiel in der 56. Minute clever.
Nach einem Handelfmeter bekommt der VfB Bottrop Oberwasser
Candan schnappte sich den Ball, schulterte die Verantwortung, verwandelte sicher und gab dem Spiel mit dem Ausgleich eine ganz neue Richtung. Denn jetzt machte Rhenania auf, kämpfte um die erneute Führung, lief dabei aber ins offene Messer.
Nur zehn Minuten nach dem Ausgleich führte der VfB mit 2:1. Kudret Kanoglu hatte sich auf Links durchgesetzt, Candan verwertete seinen Pass zur Führung. Auch das dritte Tor des VfB ging auf die Kappe von Candan. Dabei sah das 3:1 viel leichter aus, als es tatsächlich war. Candan nahm einen langen Ball aus der Luft, schüttelte seinen Gegenspieler ab und ließ sich auch von Rhenanias Keeper Kai Hanysek nicht mehr stoppen.
Am Ende ein verdienter Sieg für den VfB. Und eine bittere Niederlage für den SV Rhenania, der nach starkem Beginn den Sieg vor Augen hatte, aber nicht nur mögliche Punkte, sondern auch den dritten Tabellenplatz verlor.
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