Bottrop. Nur vier Tage nach der Trennung von Marco Hoffmann und Sascha Wisniowski verpflichtet Rhenania Bottrop mit Stefan Lorenz seine Wunschlösung.

Der neue Trainer des SV Rhenania Bottrop heißt Stefan Lorenz. Der Ex-Profi tritt damit die Nachfolge von Marco Hoffmann und Sascha Wisniowski an, von denen sich der Verein am Samstag überraschend getrennt hatte. Lorenz bringt nicht nur die geballte Erfahrung aus vielen Jahren als Fußballprofi mit.

„Fachlich bringt er alles mit. Er ist ein sympathischer Typ, der gut zur Mannschaft passen wird. Und er ist bis in die Haarspitzen motiviert, obwohl er die gar nicht hat“, erklärte Jörg Koßek am Dienstag. Rhenanias Vorsitzender ist glücklich darüber, den Wunschkandidaten kurzfristig von einem Engagement überzeugt zu haben. In dem Zusammenhang äußerte sich Koßek auch noch einmal zur Kritik an der plötzlichen Entlassung des bisherigen Trainerteams: „Marco und Sascha haben hier einen Riesenjob gemacht. Ihnen gebührt ein aufrichtiger Dank. Wir wissen nicht, ob die Entscheidung richtig war, aber wir waren im Vorstand einhellig der Meinung, das wir handeln müssen.“

Stefan Lorenz kennt einige Rhenania-Spieler schon aus gemeinsamen Zeiten

Stefan Lorenz war längst über die Geschehnisse im Blankenfeld informiert, als die Rhenania an ihn herantrat. Der gebürtige Berliner, der viele Jahre in Bottrop lebte, kennt den Verein bereits gut. Zwischen 2012 und 2014 war er Trainer der A-Junioren bei Rhenania: Zu seinen Spielern gehörten damals Samet Kanoglu, Marvin Polak und Robin Müller, also drei Spieler, die heute zum Kader des Bezirksligisten zählen.

Trotzdem erbat sich Lorenz am Montagabend nach dem ersten Gespräch mit dem Vorstand eine kurze Bedenkzeit. „Das ploppte ja jetzt ziemlich kurzfristig auf. Ich habe darüber geschlafen und bin der Überzeugung, dass ich das unbedingt machen will“, sagt Lorenz. Die nötige Erfahrung im Trainerbusiness bringt der 40-jährige Essener mit. In der Saison 2015/16 war er an der Seite von Sven Demandt Co-Trainer des Regionalligisten RW Essen, später zog es ihn zum TuS Essen-West und zu Blau-Gelb Überruhr. Mit beiden Vereinen stieg er in die Landesliga auf.

Lorenz will keine Zeit verplempern und legt gleich los

„Der Reiz bei Rhenania ist hoch, ich möchte hier meine Ideen einbringen. Meine Vorgänger haben ja ganz offensichtlich eine gute Vorarbeit geleistet. Jetzt geht es darum, keine Zeit zu verplempern und gleich loszulegen“, sagt Lorenz. Er wird heute Abend bereits das erste Training mit der Mannschaft leiten. Zuvor werden sich Marco Hoffmann und Sascha Wisniowski offiziell von der Mannschaft verabschieden.

Dass die Erwartungshaltung bei der Rhenania hoch ist, darüber ist sich Lorenz im Klaren: „Mit Druck auf dem Kessel bin ich schon bei anderen Vereinen klar gekommen. Wenn ich ehrlich bin, schätze ich das sogar. Ich mag keine Rumeierei. Mir ist klar, was der Verein vorhat und ich bin bereit, alles dafür zu tun. Jeder Trainer weiß, dass er der erste ist, der zur Verantwortung gezogen wird, wenn es nicht läuft. Das ist ja nicht neu.“

Erstmals ernst wird es für Lorenz am kommenden Sonntag. Dann muss Rhenania im Derby gegen den FC Bottrop antreten (15.15 Uhr, Im Blankenfeld). Lorenz: „Wir haben jetzt noch drei Ligaspiele und eine Pokalpartie vor der Brust. Ziel muss es sein, alle drei Spiele zu gewinnen.“

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