Bottrop. Die Bezirksspruchkammer II verdonnert Emre Kilic wegen „diskriminierender“ Beleidigung eines Gegenspielers zu einer ungewöhnlich langen Sperre.

Der SV Rhenania Bottrop hatte auf ein moderates Urteil gehofft, wurde aber enttäuscht: Die Bezirksspruchkammer hat Emre Kilic eine Sperre von zwölf Spielen auferlegt. Der Top-Torjäger des Bezirksligisten soll in der Partie gegen SW Alstaden seinen Gegenspieler „diskriminierend“ beleidigt haben. Der SV Rhenania hat Einspruch eingelegt und besteht auf eine mündliche Verhandlung.

„Wir halten das Strafmaß für absolut überzogen. Emre Kilic wird bestraft, als sei er quer über den Platz gelaufen, um einem Gegenspieler mit der Faust auf den Hinterkopf zu schlagen. Das hat er aber nicht getan. Da stimmt doch das Verhältnis nicht“, argumentiert Dominik Wrobel. Der Sportliche Leiter des SV Rhenania Bottrop ist enttäuscht vom Ausgang des schriftlichen Verfahrens.

Auch eine Abmilderung der Strafe wurde nicht in Betracht gezogen

Er hatte noch versucht, auf Paragraf 13 der Rechts- und Verfahrensordnung zu pochen: „Wir haben den Antrag gestellt, dass die Hälfte der Strafe zur Bewährung ausgesetzt wird. Emre Kilic ist kein Wiederholungstäter. Er hat sich noch nie etwas Vergleichbares zu Schulden kommen lassen.“ Doch das schmetterte die Bezirksspruchkammer ab. „Dagegen werden wir Einspruch einlegen“, so Wrobel, „Wir werden wohl akzeptieren müssen, dass die Strafe nicht zurückgenommen wird. Uns geht es jetzt nur noch darum, das Strafmaß auf ein erträgliches Maß zu reduzieren.“

Sollte den Rhenanen das in der anstehenden Verhandlung vor der Bezirksspruchkammer nicht gelingen, wird Emre Kilic frühestens im April 2022 wieder in einem Punktspiel für die Blau-Weißen auflaufen können.

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