Bottrop. Die Vorbereitung verlief holprig und ein Topspieler verletzte sich schwer: Adler 07 Bottrop formuliert deshalb auch bescheidene Saisonziele.

Das lange Warten hat am Sonntag ein Ende. Dann starten die Handballer von Adler 07 Bottrop mit einem Heimspiel gegen den TV Issum in die neue Landesliga-Saison. Nach der Corona-Pause, einem Trainerwechsel und einer von Verletzungen geprägten Vorbereitung, zögern die Verantwortlichen mit einer konkreten Zielsetzung.

Die Vorfreude ist riesig, daraus macht Bernd Limper kein Geheimnis. Riesig sind aber auch die Fragezeichen, die den Saisonstart der Adler am Sonntag begleiten. Der Sportliche Leiter geht davon aus, dass es in den ersten Wochen und Monaten noch ordentlich ruckeln wird: „Wir sind mitten in einer Herkulesaufgabe“, sagt Limper: „Hinter uns liegt eine lange Corona-Pause, ein Trainerwechsel und ein personeller Umbruch. Aber auch eine schwierige Vorbereitung, in der nicht alles nach Plan lief.“

Till Overberg fällt für viele Monate aus

Nicht nach Plan war beispielsweise der langfristige Ausfall von Leistungsträgern. Die meisten Spieler kehren zwar jetzt pünktlich wieder ins Training zurück, das gilt jedoch nicht für Till Overberg. Der Topspieler der Adler zog sich im Testspiel gegen Huttrop ohne Gegnereinwirkung einen Knorpelschaden im Knie zu. „Ich rechne damit, dass wir bis Mitte kommenden Jahres auf ihn verzichten müssen“, sagt Limper. Den Saisonstart verpassen wird auch Luca Wiese. Er hatte sich einen Kreuzbandanriss zugezogen und wird wohl frühestens in zwei Monaten wieder zum Team stoßen können.

Was den Adlern Mut macht, sind die fünf jungen Spieler, die neu dazugekommen sind. Jonas Strangemann kommt von der TSG Kirchhellen und kann sein Potenzial als Allrounder auf vielen Positionen ausspielen. Linkshänder Calvin Heuer kam aus Hiesfeld. Das gilt auch für Torhüter Robin Winter, der wegen eines Kreuzbandrisses aber eher als Verstärkung für die kommende Saison gesehen wird. Mit Viktor Kilb haben die Adler einen neuen Rückraum-Spieler. Auf dieser Position spielt auch Trainersohn Jonas Kulinski, der vor seiner einjährigen Handballpause für den Verbandsligisten HSG Wesel spielte.

Neuzugänge haben großes Potenzial

Ein gefühlter Neuzugang ist Ben Overberg. Der einstige Leistungsträger hat die letzten beiden Spielzeiten wegen eines Kreuzbandrisses verpasst, hat sich aber wieder an die Mannschaft herangerobbt und könnte vielleicht schon am Sonntag wieder auflaufen. „Das aber“, schränkt Limper ein, „entscheidet ganz allein Ben. Er spielt erst dann, wenn er den Zeitpunkt für gekommen hält.“

„Die Vorbereitung hat gezeigt, dass die fünf Neuzugänge großes Potenzial haben, aber auch, dass sie ihre Rollen im Team erst noch finden müssen“, sagt Limper. Wunderdinge von der Mannschaft erwartet der Sportliche Leiter in der Hinrunde nicht: „Wir tun gut daran, den Ball flach zu halten. Vor uns liegt ein personeller Umbruch. Der neue Trainer wird noch Zeit brauchen, um der Mannschaft seine Art von Handball einzuimpfen.“

Kampfansagen an die Konkurrenz bleiben in diesem Jahr also aus. Nur in einem Punkt gehen die Adler in die Offensive. Limper: „Wir wollen begeisternden Handball spielen und eine Mannschaft sein, die alles in die Waagschale wirft.“ Ziel ist es auch, die Halle voll zu machen, das gelang nicht nur im Aufstiegsjahr, sondern auch in den wenigen Spielen der Vorsaison. „Die Renz-Halle muss zur Festung werden“, sagt Limper. Bei der Umsetzung wird einigen Spielern eine Schlüsselrolle zukommen, da ist sich Limper sicher: „Von Robin Wortmann, Philipp Klanten, Ben Overberg und Mike Rudolph erwarten wir, dass sie die Verantwortung übernehmen und die Truppe anführen. Sie werden dabei helfen, dass sich die Talente schnell zurecht finden.“

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