Hamburg. Das Bundesliga-Team des JC 66 Bottrop ist mit zwei Niederlagen in die neue Saison gestartet. Gegen Walheim und Hamburg fehlte
Nach fast zwei Jahren Abstinenz waren die Piraten vom JC 66 Bottrop am Samstag erstmals wieder in der Judo-Bundesliga gefordert. Der erste Kampftag führte den Bottroper Tross in die Hansestadt Hamburg. Erbeuten konnten die Piraten dort jedoch nichts, punktlos kehrte der JC noch in den späten Abendstunden in die Heimat zurück. „Dafür haben wir viel Lehrgeld gezahlt und sind reich an Erfahrung“, stellte Bottrops Trainer Markus Wallerich treffend fest. Denn: Sowohl im Duell mit Hertha Walheim als auch gegen das favorisierte Hamburger Judoteam war für die 66er einiges möglich.
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Den ersten Kampf des Tages bestritten die Bottroper gegen Walheim. Mit Blick auf den Kontrahenten aus Aachen glaubten Wallerich und Teammanager Jan Tefett im Vorfeld an ein Duell auf Augenhöhe. Und die Vermutungen der Bottroper sollten sich bestätigen: Eng ging es über die gesamte Kampfzeit zur Sache zwischen den Piraten und der Hertha. Nach den ersten sieben Kämpfen lagen die Bottroper mit 3:4 zurück. „In dem Moment war für uns klar, dass wir mindestens einen Kampf umzubiegen hatten, um einen Zähler zu ergattern“, so Wallerich, „tatsächlich ist unsere Taktik weitestgehend aufgegangen.“
Tsjakadoea überzeugt mit Siegen
Tornike Tsjakadoea etwa, der an den Olympischen Spielen in Tokio teilgenommen hatte und auf dem fünften Platz landete, erwies sich gegen Walheim als Punktegarant: Beide Kämpfe entschied der Niederländer für sich. Zu den Garanten zählt auch Hamsat Isaev – seinen ersten Auftritt schloss der Bottroper in der Klasse bis 81 Kilogramm erfolgreich ab. Allerdings leistete sich der 26-Jährige im zweiten Kampf trotz technischer Führung einen Fehler und unterlag durch zu viele gesammelte Strafen („Shido“). Ein bitteres Ergebnis für Isaev, aber auch für die 66er, da Isaevs zweiter Punkt fester Bestandteil der Rechnung war. „Er kam von der Matte runter und wusste sofort, was los war. Hamsat war ziemlich geknickt“, beschrieb Wallerich. Es war das zwischenzeitliche 3:7 aus Sicht der Bottroper, ein Sieg war in diesem Moment somit nicht mehr möglich.
Heimkampf am Samstag
Die Möglichkeit, für die ersten Saisonpunkte zu sorgen, bietet sich den Bottroper Piraten bereits am kommenden Wochenende.
Der JC 66 Bottrop ist am kommenden Samstag Ausrichter des zweiten Doppelkampftages. Gegner der Bottroper in der Dieter-Renz-Halle werden dann der UJKC Potsdam sowie der VfL Riesa sein.
Zwar holten die Piraten noch drei Punkte, zu einem Remis sollte es aber nicht mehr reichen. „Es war aber nicht nur dieses eine Duell von Hamsat, das den Ausschlag gab. Hier und da hätte es durchaus anders ausgehen können“, so Wallerich. „Auch in der Klasse bis 60 Kilogramm wäre noch mehr möglich gewesen“, ergänzte Tefett.
So starteten die Bottroper schließlich mit der bitteren Niederlage gegen Walheim im Gepäck ins zweite Tagesduell mit den gastgebenden Hamburgern. „Auch hier muss man wieder festhalten, dass unsere Taktik im Grunde aufgegangen ist“, so Wallerich. Ein Punktgewinn gegen den Deutschen Meister aus 2019 stand nicht zwingend auf der Agenda – umso überraschender und positiver fiel das Zwischenfazit nach der ersten Kampfrunde gegen die Hanseaten aus.
Denn die 66er führten zur Pause mit 4:3 und hatten dadurch auf dem Papier für die Rückkämpfe gar einen leichten Vorteil und alle Möglichkeiten auf einen Erfolg. Tefett: „Die Jungs haben sich ins Zeug gelegt. Vor allem, wenn man beachtet, wie jung unsere Truppe im Schnitt war.“ Jedoch entpuppten sich für die Bottroper im zweiten Durchgang gegen Hamburg die Regularien als Herausforderung, da zur Pause mindestens drei personelle Wechsel in den Gewichtsklassen vorgeschrieben sind.
Hamburg ist breiter aufgestellt
„Hamburg verfügte hier in der Breite über andere Optionen“, so Tefett. Dadurch mussten die 66er, bei denen der Däne Mathias Madsen in der Gewichtsklasse bis 100 Kilogramm sein JC-Debüt feierte und einen seiner zwei Kämpfe gewann, in den Rückkämpfen Federn lassen. Nur der Niederländer Jelle Snippe punktete auch im zweiten Duell und hielt seine eigene Weste dadurch weiß.
„Unser Gegner hat es cleverer gemacht, gut aufgestellt und die ganze Qualität gezeigt“, zeigte sich Wallerich anerkennend. „Faktisch wäre in beiden Kämpfen etwas drin gewesen, gegen Walheim sogar noch eher als gegen Hamburg. Aber wir werden die Erfahrungen mitnehmen und es künftig besser machen.“
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