Bottrop. Wenige Tage vor dem Saisonstart geht es bei Adler 07 Bottrop hoch her. Wycichowski übernimmt das Frauen-Landesligateam, aber nicht auf Dauer.

Die Entscheidung kam überraschend und zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt: Sieben Tage vor dem Saisonstart trennte sich die DJK Adler 07 Bottrop von Frank Messe, der viele Jahre lang die Geschicke der Landesliga-Handballerinnen gelenkt hatte. Für ihn übernimmt übergangsweise Sebastian Wycichowski.

Wycichowski muss unweigerlich lachen, wenn er gefragt wird, was er in den kommenden Wochen in seinem neuen Job zu tun gedenkt. Wycichowski, der erst vor wenigen Monaten sein Traineramt bei den Männern der DJK niederlegte, ist aus alter Verbundenheit zum Verein als Feuerwehrmann eingesprungen und hat sich bereit erklärt, das Landesliga-Team der Adler solange zu trainieren, bis ein passender Ersatz für Frank Meese gefunden ist. Einen konkreten Plan hat er noch nicht.

Wycichowski machte sich am Montag ein erstes Bild

In die Situation ist er geraten, weil sich der Adler-Vorstand am Sonntag von Meese trennte. „Um für eine Luftveränderung zu sorgen“, wie Abteilungsleiter Sebastian Schubert erklärt. Eine Luftveränderung deshalb, weil es in der letzten Zeit Spannungen innerhalb der Mannschaft gegeben habe. „Wir sind Frank dankbar für die Arbeit, die er bei uns geleistet hat“, so Schubert weiter, „aber es war jetzt Zeit, etwas zu ändern.“ Dankbar ist Schubert auch Sebastian Wycichowski. Die Interimslösung hat zwar betont, nur für eine gewissen Zeit auszuhelfen, sichert damit aber immerhin den Spielbetrieb des Landesliga-Teams.

Am Montag machte sich Wycichowski zum ersten Mal ein Bild von seiner Mannschaft. Zum ersten Training in der Sporthalle an der Beckstraße erschienen sechs Spielerinnen, am Donnerstag soll ein zweites Mal trainiert werden, am Sonntag steht dann schon das erste Saisonspiel an: Die Adler empfangen zum Landesliga-Auftakt die SG Langenfeld und damit eine Mannschaft, die um die ersten Plätze mitmischen will (13.30 Uhr, Dieter Renz-Halle).

Schubert: Müssen einen Trainer finden, der zur Mannschaft passt

„Ich kenne weder diesen Gegner, noch eine andere Mannschaft aus dieser Liga“, sagt Wycichowski, lässt aber durchblicken, diese Wissenslücken schnellstmöglich schließen zu wollen: „Wir werden jetzt erst einmal eine Bestandsaufnahme machen. Wer ist da? Wer ist fit? Wie ist die Stimmung?“ Schon am Samstag will er erstmals die Gelegenheit nutzen, sich über einen kommenden Gegner schlau zu machen. Dann will sich Wycichowski das Spiel zwischen dem MTV Rheinwacht Dinslaken und den Bergischen Panthern anschauen. Das Duell mit den „Raubkatzen“ wird es am dritten Spieltag geben (3. Oktober), gegen Dinslaken spielen die Adler erst am 5. Dezember.

Bis dahin ist die Frage nach einer Dauerlösung für den Trainerposten vielleicht schon beantwortet. Sebastian Schubert sagt: „Wir wollen jemanden finden, der gut passt, wir werden nicht den erstbesten Trainer verpflichten. Das sind wir der Mannschaft schuldig.“

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