Mülheim. Die Trainerin des Mülheimers Jonathan Rommelmann bewertet im Interview den Vorlauf, die Bedingungen vor Ort und blickt auf das Habfinale voraus

Mit dem souveränen Einzug ins Halbfinale setzte Ruderer Jonathan Rommelmann das erste Ausrufezeichen aus Mülheimer Sicht. Vor der zweiten Olympia-Runde sprach Marcel Dronia mit seiner Trainerin Sabine Tschäge.

Hallo Frau Tschäge, wie bewerten sie den Vorlauf Ihrer beiden Schützlinge? Gerade im Mittelteil war das schon eine starke Vorstellung, oder?

Der Vorlauf ist aus unserer Sicht gut gelaufen und gibt Sicherheit. Nach der langen Zeit, die wir trainiert haben, ist ja schon ein klein wenig Unsicherheit dabei. Der Ansatz war auf jeden Fall richtig. Gut war, dass die beiden sich von Italien auf den ersten 1000 Metern nicht haben aus der Ruhe bringen lassen.

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Wie empfinden sie die Rahmenbedingungen vor Ort?

Die Rahmenbedingungen sind gut. Man muss sagen: es ist alles perfekt organisiert. Wir wissen das sehr zu schätzen, dass Japan das auf sich nimmt und Olympia durchführt, trotz der Widerstände und trotz der teilweise sehr negativen Berichterstattung. Wir glauben aber schon, dass es der richtige Weg ist, so etwas zu probieren. Es gab leider jetzt zwei positive Tests bei den Niederländern, die jetzt ein bisschen separiert werden. Es wäre auch ein Irrglaube, wenn man denken würde, es würde keiner hier positiv auffallen. Das meines Erachtens Entscheidende ist, dass sofort reagiert wird und alles getan wird, dass es sicher für die Athleten weiterläuft.

Welchen Einfluss spielen die Wetterbedingungen?

Das Wetter ist leider, wie man vermuten konnte, dass es sehr heiß wird. Die 14 Tage, die wir in Kinosaki im Trainingslager waren, haben uns auch geholfen, dass wir die zeitliche Anpassung hinbekommen und uns an diese Schwüle gewöhnt haben. Die starke Sonne ist allerdings jetzt erst hier in Tokio hochgekommen. Wir haben Kühlwesten dabei, alle Räume sind klimatisiert und man bekommt überall eiskaltes Wasser.

"Wir haben im letzten Jahr so viel improvisieren müssen .."

Aufgrund eines möglichen Taifuns hat es zeitliche Verschiebungen gegeben. Welche Rolle spielt so etwas?

Zeitliche Verschiebungen sind natürlich nicht so schön. Anderseits sind wir eine Draußen-Sportart und haben immer wieder mit Wettereinflüssen zu kämpfen. Und wir haben im letzten Jahr so oft improvisieren müssen, weil verschiedene Sachen aus bestimmten Gründen nicht gingen und wir kurzfristig umplanen mussten. Ich hoffe, dass das Ganze unseren Rhythmus nicht durcheinanderbringt.

Worauf wird es im Halbfinale ankommen?

Es gilt im Prinzip das gleiche wie im Vorlauf. Wir wollen versuchen, unser Rennen zu machen. Mit Norwegen haben wir ein starkes Boot drin, das uns in Luzern knapp geschlagen hat. Das sind welche, die wissen, was sie da machen. Es ist unglaublich wichtig, dass sich beide an ihre Renntaktik halten. Wenn sie die Nerven behalten, bin ich sicher, dass sie ihr Ding abfackeln werden.