Kirchhellen. Die Klubmannschaft muss sich auch am zweiten Spieltag mit dem zweiten Platz zufrieden geben und verliert im Oberliga-Aufstiegskampf an Boden.

Das Team hatte Extra-Trainingsschichten eingelegt, war hoch motiviert und wollte nach dem verpatzten Saisonstart auf der eigenen Anlage glänzen. Die Clubmannschaft des GC Schwarze Heide Kirchhellen zeigte dann am Sonntag auch eine Leistungssteigerung. Zu fünf Punkten und neuer Spannung im Rennen um den Aufstieg in die Oberliga reichte es aber nicht. Das Team des GC Wasserburg Anholt konterte den Angriff und holte sich mit sechs Schlägen Vorsprung erneut den Tagessieg. Die Frauen des GC Schwarze Heide belegten zum Oberliga-Saisonauftakt Rang drei.

„Dass wir heute den angepeilten Sieg verpasst haben, diesen Schuh muss ich mir wohl vor allem selbst anziehen“, erklärte Felix Duden im Anschluss an den zweiten Landesligaspieltag. Kirchhellens Kapitän war an diesem Sonntag durch alle Tiefen und Höhen gegangen, die der Golfsport bereit hält. Und sein Ergebnis gab am Ende unter anderem auch den Ausschlag dafür, dass der GC Wasserburg Anholt den zweiten Tagessieg einfuhr und seine Favoritenstellung im Kampf um den Oberliga-Aufstieg untermauerte.

Duden hatte auf den ersten neun Spielbahnen losgelegt wie die Feuerwehr. Mit zwei unter Par und auf Platzrekordkurs ging er auf die Back Nine. „Was dann passiert ist, kann ich eigentlich selbst kaum erklären. Ich habe erst meinen Schwung und dann völlig den Faden verloren“, so Duden. Das gipfelte am Par4 der Spielbahn 15 mit zwei Strafschlägen, die er für das Spielen eines fremden Balles aufgebrummt bekam. Duden kam mit einer 84 und einer Feststellung ins Klubhaus: „Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich für die zweite Neun schon mal 50 Schläge gebraucht habe, allerdings auch nicht daran, die ersten neun Loch schon mal besser gespielt zu haben.“

Kirchhellener Trio überzeugt mit guten Scores

Zur Wahrheit gehörte aber auch, dass die Mannschaft diesmal nicht geschlossen überzeugte. Gute Leistungen zeigten Daniel Rösner (78), Justin Weidemann (78) und Jerome Ostrowski (79), die auf einem hervorragend präparierten Platz gute Scores notierten.

Das Team des GC Anholt lag am Ende sechs Schläge vor den Gastgebern und fuhr die Saisonpunkte sechs bis zehn ein. Kirchhellens Rückstand wuchs damit auf zwei Punkte und 37 Schläge an. Doch zu den Akten legen wollen die Kirchhellener die Saison noch nicht: „Unsere Aufstiegschancen sind gering, aber noch sind drei Spieltage zu absolvieren. Wenn wir Anholt dreimal hinter uns lassen, dann steigen wir auf. Dass Anholt zu packen ist, haben wir heute gesehen.“ Positiv vermerkte Duden: „Der ganze Verein hat sich heute als toller Gastgeber präsentiert. Das Klubmanagement hat für hervorragende Spielbedingungen gesorgt und die Klubgastronomie hat alle Teilnehmer fantastisch versorgt.“

Weiter geht es für die Kirchhellener am 20. Juni mit dem dritten Spieltag in Coesfeld. „Unsere letzte Chance, vielleicht noch die Wende zu schaffen. Das wird schwer, aber nicht unmöglich. Wir werden den Spieltag genau analysieren und unsere Lehren daraus ziehen“, sagt Michael Terwort, neuer Coach der Kirchhellener.

Gelungenes Comeback von Alexandra Becker

Kirchhellens Frauen-Klubmannschaft hat schon am ersten Spieltag die Weichen für den Klassenerhalt in der Oberliga gestellt. Das nominelle Ergebnis von 101 Schlägen über Par war vielleicht nicht ganz nach dem Geschmack der Kirchhellenerinnen. Platz drei, die unmittelbare Nähe zu den zweitplatzierten Isselburgerinnen und der schon ordentliche Vorsprung auf die Verfolger aus Grevenmühle und Klosterkamp stimmten Kapitänin Kai-Grit Schlüter am Sonntag dann aber doch zufrieden.

Sie stellte fest: „Nach der langen Coronapause sind wir ganz gut in den Rhythmus gekommen. Das war ein erster Schritt Richtung Klassenerhalt.“ Ärgerlich: Im Heimspiel war Platz zwei hinter dem überragenden Regionalliga-Absteiger GC Grafenberg aus Düsseldorf (85) zum Greifen nah. In der Endabrechnung lag die neuformierte Mannschaft aus der Schwarzen Heide mit dem GC Wasserburg Anholt gleichauf, erst das Stechen entschied mit nur einem Schlag Differenz zugunsten der Isselburgerinnen. Das aber lässt mit Blick auf den kommenden Spieltag am 20. Juni durchaus Platz für Fantasie: „Unser Ziel ist es, unseren dritten Platz zu verteidigen. Und wer weiß, vielleicht können wir Anholt ja im zweiten Anlauf sogar schlagen“, so Schlüter.

Beste Kirchhellenerin am Sonntag war Alexandra Becker, die nach zehn Jahren Wettkampfpause ein gelungenes Comeback in der Klubmannschaft feierte. Becker beendete ihre Runde mit 85 Schlägen. Außerdem waren für Kirchhellen Ursel Goriwoda, Thekla Spell, Amelie Bauer, Anne Gordes und Susanne Grönner im Einsatz. Weiter geht es am 20. Juni mit dem Spieltag beim GC Am Kloster Kamp in Kamp-Lintfort.

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