Bottrop. Am Dienstag bittet Marco Hoffmann erstmals wieder zum Training. Der Coach des Bezirksligisten will seine Jungs behutsam wieder aufbauen.
Mit der Verpflichtung von Artur Klujew hat Fußball-Bezirksligist SV Rhenania Bottrop die personellen Planungen für die kommende Saison abgeschlossen. Die Blau-Weißen haben sich fest vorgenommen, genau da weiter zu machen, wo sie vor dem Ende der durch Corona abgebrochenen Saison aufgehört haben. Ein konkretes Saisonziel will Trainer Marco Hoffmann aus guten Gründen aber nicht nennen.
- Fitness: In Bottrop wird bei Hartmetall Ruhrpott wieder geschwitzt
- Jugendsport: Die Ruhr Games kommen nach Hause - Mit einer Sonderedition
- Sportpolitik: Bernd Tischler möchte dem Bottroper Sport ein Zeichen senden
Die Infektionszahlen gehen zurück, die ersten Lockerungen erlauben auch den Fußballern wieder mehr Möglichkeiten. Wie wollen Sie die jetzt nutzen?
Marco Hoffmann: Wir haben natürlich mit großem Interesse die neuen Regeln vernommen. Was die Sache auf Dauer jedoch schwierig macht, ist, dass sich alle Tage wieder etwas ändern kann, dass alles von der Entwicklung der Corona-Pandemie abhängt. Wir haben uns schon in der vergangenen Woche im Trainerteam kurzgeschlossen und auch mit den Spielern gesprochen. Wir werden ab Dienstag im Blankenfeld wieder ins Training einsteigen.
Kontaktsport ist unter den aktuellen Bedingungen weiterhin nicht möglich. Welchen Wert hat ein Training unter diesen Voraussetzungen?
Es geht jetzt vor allem darum, wieder in die Gänge zu kommen. Hinter den Spielern liegt eine sechsmonatige Pause. Im Trainerteam werden wir gefordert sein, die Belastungen richtig und schlau zu steuern, damit wir zum Saisonstart dann auch wirklich fit sind. Jetzt schon Vollgas zu geben wäre mit Blick auf die Saison ein großer Fehler. Deshalb sind die Rahmenbedingungen auch gar nicht so schlecht. Ich habe mal geschaut, welche Übungen wir kontaktlos durchführen können, und davon gibt es tatsächlich eine ganze Menge.
Wie war das Echo aus der Mannschaft, dass ab Dienstag wieder trainiert wird?
Die Jungs sind natürlich richtig heiß, alle wollen wieder auf den Platz und freuen sich darauf, ihre Mitspieler wiederzusehen.
Wie muss man sich ein Training ohne Zweikämpfe vorstellen?
Momentan ist ja nur kontaktfreies Training in Gruppen von maximal 20 Sportlern möglich. Wir werden den Kader deshalb in zwei Gruppen aufteilen. Und bei den Inhalten geht es wirklich nur darum, dass die Jungs langsam wieder in die Gänge kommen. Viele Spieler haben schon die Befürchtung geäußert, die Vorbereitung könnte brutal werden. Das wird sie aber nicht, wenn alles so läuft, wie wir uns das im Trainerteam vorstellen. Die kommenden vier Wochen sehe ich eher als Vorbereitung auf die richtige Vorbereitung, die bei uns am 4. Juli beginnen soll.
Mit ein wenig Glück könnte schon bald wieder Kontaktsport und damit „normales“ Fußballtraining möglich sein. Dann allerdings nur mit einer Negativbescheinigung von jedem einzelnen Spieler.
Diese Einschränkung ist natürlich nicht schön. Aber: Ich habe vor ein paar Tagen auf dem Weg zur Arbeit selbst einen Test in einem Drive In machen lassen. Das hat nur wenige Minuten gedauert, war völlig unproblematisch. Ich werde nicht von allen Spielern erwarten können, dass sie vor jedem Training einen Test machen. Für Jungs, die diesen Test nicht vorweisen können, werden wir Alternativen anbieten. Wir stehen immer mit drei Trainern auf dem Platz. Eine Gruppe für kontaktloses Training einzurichten, ist kein Problem.
Mit Blick auf die nahende Saison ist festzuhalten, dass Rhenania die Säulen ihrer Mannschaft halten konnte und sich darüber hinaus sogar verstärkt hat. Was ist von dieser Mannschaft in Zukunft zu erwarten?
Nach einem halben Jahr Pause lässt sich dazu nichts Verlässliches sagen. Wir wollen aber das fortsetzen, was wir zuletzt gezeigt haben. Guten und erfolgreichen Fußball. Ein konkretes Ziel werden wir nicht ausrufen. Noch einmal: Wir kommen aus einer extrem langen Pause, die viele Unwägbarkeiten mit sich bringt.
Weitere Berichte aus dem Bottroper Sport