Bottrop. Die Stadtmeisterschaft der Bottroper Sportschützen wird wohl erneut nicht stattfinden. Manfred Sorgatz vermisst aber mehr als nur den Sport.

Eigentlich würde Manfred Sorgatz aktuell mitten in den letzten Vorbereitungen für die Stadtmeisterschaft der Schützen stecken. Doch zum zweiten Mal in Folge wird daraus wohl nichts. „Ich plane Mitte des Jahres normalerweise schon die Stadtmeisterschaft für das kommende Jahr. 2020 standen die Termine schon, aber das gesamte Turnier musste coronabedingt abgesagt werden.

Und für dieses Jahr habe ich gar nicht erst geplant, da war von vornerein nichts zu erwarten“, sagt Sorgatz, der Leiter der Fachschaft Schießen im Bottroper Sportbund und Organisator der jährlichen Stadtmeisterschaft.

Sportschützen konnten von Mai bis Oktober durchschießen

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Sein Herzenssport liegt wie so vieles anderes momentan still. Da es sich zudem um eine Indoor-Sportart handelt, müssen die Schützen sich wohl auch weiterhin noch in Geduld üben. Immerhin sind sie darin mittlerweile längst erprobt.

„Im ersten Lockdown mussten auch wir alles runterfahren. Im Mai vergangenen Jahres konnten wir den Schießsport unter Auflagen und mit einem Hygienekonzept wieder aufnehmen. Das haben Vereine gut umgesetzt, auch wenn es nur Training war und es weder auf Kreis-, noch auf Landes- oder Bezirksebene Wettbewerbe gab“, so Sorgatz.

Seines Wissens nach habe es keine einzige Ansteckung innerhalb der Schützenvereine gegeben. Auch dadurch war es möglich, dass von Mai bis Oktober durchgeschossen wurde.

Hoffnung auf sinkenden Inzidenzwert

Doch seit Anfang November ist nun wieder Ruhe eingekehrt. Das Vereinsleben bleibt dabei auf der Strecke. „Bei Schützen fehlt der Zusammenhalt, alle treffen sich normalerweise einmal in der Woche. Schützenwesen ist nicht nur der reine Schießsport, es geht auch um die Kameradschaft und die Geselligkeit untereinander und über die Vereinsgrenzen hinaus“, sagt Sorgatz.

Er hofft, dass bei sinkenden Inzidenzzahlen auch das Schützensportwesen schnell wieder zur Normalität zurückkehren kann. „Dadurch, dass wir es letztes Jahr schon ausprobiert haben, sind wir gefestigt. Wir wissen, was zu tun ist, sobald Indoorsport wieder betrieben werden kann.“

Dabei hat Sorgatz auch jeden Tag den Inzidenzwert im Blick. Sinkt dieser unter 50, rechnet der Fachschaftsleiter mit der Freigabe. Sorgatz: „Ich hoffe, dass wir noch in diesem Halbjahr wieder den Trainingsbetrieb aufnehmen dürfen, damit die Leute sich wieder einmal die Woche sehen können. Dann kann ich auch für nächstes Jahr planen. Aktuell können wir aber nur abwarten.“

In Bottrop gibt es 16 Sport- und Bürgerschützenvereine: BSV Andreas Hofer, BSV Batenbrock, BSV Boy, BSV Eigen, BSV Fuhlenbrock, BSV Lehmkuhle - Ebel, BSV Stadtmitte, BSV Vonderort,BSV Welheim, SV Grafenwald, SuJC Bottrop, SSC Bottrop, SSB Bottrop, Sportschützen Eigen 1997 e.V., SG Foramen Magnum, Schwarzpulver Schützen e.V. Die Nachwuchsgewinnung ist ein großes Problem bei den Sportschützen. „Damit kämpfen wir schon seit Jahren“, sagt Manfred Sorgatz. Interessierte sind daher stets willkommen.

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