Bottrop. Handball-Landesligist SC Bottrop muss sich einen neuen Trainer suchen. Jens Remmert legte sein Amt für eine neue Herausforderung nieder.

Als Jens Remmert im März 2020 Dirk Adam an der Seitenlinie beerbte, erhoffte sich der SC Bottrop einen nachhaltigen Neuaufbau seiner Mannschaft, die gerade zwei schwere Spielzeiten hinter sich hatte. Die Anfänge wirkten unter der Regie des neuen Trainern vielversprechend, verpufften jedoch schnell unter den Corona-Wehen. Die Pandemie sorgte erst für eine Spielpause und zog schließlich auch die Saison-Annullierung nach sich. Die Trainersuche stellt den SC Bottrop jetzt vor eine weitere schwierige Herausforderung. Jens Remmert teilte dem Landesligisten am Dienstag mit, dass er sein Amt als Trainer niederlegt.

„So eine Entscheidung ist niemals leicht“, sagt Jens Remmert, aber das neue Angebot habe er nicht ausschlagen können. Remmert wird zur neuen Saison die Drittliga-Reserve des TuS Volmetal übernehmen. „Nachdem die Saison abgebrochen wurde, hatte ich gleich mehrere Angebote, die ich direkt abgelehnt habe. Als sich dann aber der TuS Volmetal bei mir meldete, musste ich mir das zumindest anhören. Das ist ein interessanter Klub mit einer tollen Struktur“, so Remmert. Noch im Vorfeld des ersten Gesprächs informierte der Dortmunder den Vorstand des SC Bottrop.

Jens Remmert spielte von Beginn mit offenen Karten

Remmert legte seine Karten offen: „Die Pandemie-Situation hat auch mich persönlich getroffen. Ich muss zusehen, dass ich den Handballsport und meine Agentur auch zukünftig unter einen Hut bekomme. Dem Gespräch mit dem TuS Volmetal konnte ich gleich aus mehreren Gründen nicht aus dem Weg gehen.“

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Remmert sagte im Anschluss dem TuS Volmetal, der mit seiner zweiten Mannschaft in der Landesliga spielt, zu und dem SC Bottrop am Donnerstag für die kommende Saison ab. „Ich bin dem SC dankbar, dass er mir keine Steine in den Weg legt. Die Entscheidung war nicht gegen den SC, sondern für die neue Aufgabe“, so Remmert.

Die Entscheidung trifft den SC Bottrop hart. „Auch, weil sich Jens in vielen Bereichen unseres Vereins einbringen wollte. Er war ja nicht nur Trainer der Landesliga-Mannschaft, sondern sollte sich ja auch in unserer Jugend engagieren“, sagt Berthold Krix, Technischer Leiter des SCB. Krix sieht seinen Klub jetzt vor einer schwierigen Aufgabe: „Einen passenden Nachfolger zu finden, wird ganz sicher nicht so einfach. In der Handballszene ist es durch Corona seit Monaten sehr still, viele Kontakte sind eingeschlafen, man trifft sich ja nicht mehr.“

SC Bottrop möchte spätestens im Juni in die Saisonvorbereitung starten

Getroffen von der Entscheidung zeigt sich auch David Krix. Der 2. Vorsitzende und Spieler des SC Bottrop macht keinen Hehl daraus, dass er unter Remmert gerne noch eine weitere Saison gespielt hätte: „Jens hat hier bei uns einen tollen Job gemacht. Er hat in kurzer Zeit eine gute Truppe geformt, hat ein ansprechendes Training gemacht und ist ganz nebenbei auch noch ein richtig guter Typ.“

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Auch David Krix hat realisiert, dass sich die Suche nach einem Nachfolger schwierig gestalten könnte. Zumal die Zeit drängt. Spätestens im Juni möchte der SC Bottrop in die Saisonvorbereitung starten: „Corona lässt uns ja nicht einmal die Chance, die Kandidaten zu einem Probetraining einzuladen. Die Trainerentscheidung nur aufgrund von Gesprächsinhalten treffen zu müssen, ist sicher nicht optimal.“ Ein paar Ideen seien im Klub schon geäußert worden, Krix hält aber auch eine andere Lösung für möglich: „Vielleicht werden wir ja auch in unseren eigenen Reihen fündig.“

Trotz der nun angespannten Personallage nimmt David Krix seinem ehemaligen Trainer den Schritt nicht krumm: „Wir haben natürlich Verständnis für die persönliche Lage von Jens. Er gehört zu denen, die von der Pandemie im besonderen Maße betroffen sind. Da muss er natürlich zusehen, wo er bleibt. Ich persönlich bin traurig, dass er uns verlässt, ich wünsche ihm auf seinem weiteren Weg aber alles Gute.“

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