Bottrop. Den Handballerinnen der DJK Adler 07 Bottrop bleibt das Tor zur Verbandsliga erneut verschlossen. Trainer Meese kritisiert den Verband.

Nach der Lockdown-Verlängerung haben jetzt auch die Klubs des Handballverbandes Niederrhein Gewissheit: Die Saison ist für sie vorzeitig beendet. Zu den großen Verlierern zählen die Handballerinnen der DJK Adler 07 Bottrop, weil ihnen bereits zum vierten Mal in Folge das Tor zur Verbandsliga verschlossen bleibt. Trainer Frank Meese kann seine Enttäuschung nicht verbergen und hält auch mit Kritik nicht hinter dem Berg.

„Der Saisonabbruch ist alternativlos, das ist nicht die Frage“, sagt Meese, „aber der Verband hatte die Chance, das anders zu regeln, er hätte das anders regeln müssen.“ Rumms. Der Trainer der DJK Adler 07 Bottrop macht keinen Hehl daraus, dass er sich und seine Mannschaft zu den großen Verlierern der Regelung zählt. Neidisch blickt Meese Richtung Nachbarverband: „In Westfalen können die ambitionierten Mannschaften an einer Aufstiegsrunde teilnehmen. Das ist eine gute Lösung. Dort wird die Leistung der Klubs gewürdigt, das hätte ich mir auch für den Niederrhein gewünscht.“

Bottrop stand verlustpunktfrei an der Tabellenspitze

Meeses Team hatte wegen der Corona-Pandemie schon in der Vorsaison alle Aufstiegshoffnungen begraben müssen. Damals rangierte das Team nach 18 von 26 Spieltagen in Schlagdistanz zu den Aufstiegsrängen. Die wenigen Punkte gutmachen konnten die Bottroperinnen allerdings nicht, weil die Spielzeit nach der Pause komplett abgebrochen wurde.

In der neuen Spielzeit kam es für die Bottroperinnen noch dicker. Die Adler standen zum Zeitpunkt der Saisonunterbrechung verlustpunktfrei an der Tabellenspitze. Für eine Aufstiegsmöglichkeit fehlt jetzt aber die notwendige Anzahl an Spieltagen. „Das trifft uns hart“, sagt Meese, „die ganzen Mühen und der Trainingsfleiß der Mädels bleiben unbelohnt.“

Im fünften Anlauf soll der Aufstieg endlich gelingen

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Resignieren werden die Bottroperinnen um Frank Meese aber nicht. Die Adler richten ihren Blick schon jetzt Richtung September. Dann soll ein erneuter Anlauf Richtung Verbandsliga unternommen werden. Es wird der fünfte Anlauf sein, denn die Bottroperinnen waren schon in den beiden Spielzeiten vor Corona knapp am Aufstieg gescheitert. „Das ist wie verhext, aber wir geben nicht auf“, verspricht der Coach.

Auch die Bottroper Mannschaft wird mitziehen. Fast alle Spielerinnen des Kaders haben ihre Zusage für eine weitere Saison gegeben. „Nur zwei Spielerinnen haben mir mitgeteilt, dass sie aus Altersgründen kürzer treten werden“, sagt Messe. Verstärkungen hat der Trainer schon auf dem Zettel. Namen will er aber noch nicht nennen, die Spielerinnen sollen nach Öffnung der Sporthallen erst einmal vorspielen.

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Von Patrick Radtke und Oliver Schinkewitz

Meeses ungebrochene Aufstiegshoffnung wird vor allem durch die hohe Leistungsbereitschaft seiner Mannschaft getragen: „Das Team hat in den letzten Monaten großes Durchhaltevermögen bewiesen. Wir haben trotz der Saisonunterbrechung zweimal wöchentlich online trainiert. Wir werden auch jetzt nicht damit aufhören und sehnen die baldige Öffnung der Sporthallen herbei. Der nächste Sommer kommt bestimmt. Und dann wollen wir bereit sein.“

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