Bottrop. Der Bottroper überzeugt beim VfL Osnabrück in Mittelfeld und Abwehr und entwickelt sich in der 2. Bundesliga zur Stammkraft.

Die Formkurve in der Statistik des Fußballmagazins Kicker zeigt nach oben, ein Stammplatz beim VfL Osnabrück rückt näher. Der Bottroper Fußballprofi Maurice Multhaup wirkt ziemlich zufrieden: „Wenn es bis zum Ende der Saison so weitergeht, dann war es ein gutes Jahr, in dem ich viel gespielt und weitere Erfahrung gesammelt habe.“

14-mal kam er in dieser Saison in der Zweiten Bundesliga zum Einsatz, zunächst als Einwechselspieler, seit Jahresanfang immer häufiger in der Startaufstellung der Niedersachsen. „Am Anfang war nicht so viel, aber jetzt kann man schon sagen okay, das ist in Ordnung“, bilanziert der Mittelfeldspieler, der in Gesprächen immer sehr zurückhaltend formuliert. am Telefon. Nach zuvor zweieinhalb Jahren beim 1. FC Heidenheim war er vom im letzten Sommer nach Osnabrück gegangen, vor allem auch um mehr Spielanteile zu bekommen.

Multhaup trifft sensationell gegen Braunschweig

Der sportliche Leiter des VfL, Benjamin Schmedes, ist „mit der Entwicklung von Maurice Multhaup generell sehr zufrieden. Er hat nach seinem Wechsel ein wenig Zeit gebraucht, um sich an die neuen Gegebenheiten anzupassen. Seither zeigt seine Formkurve eindeutig nach oben.“

Meist wurde Multhaup im Mittelfeld aufgestellt und glänzte, als er mit einem gewaltigen Fernschuss in Braunschweig den 2:0-Sieg sicherte. „Ein sensationelles Tor“, findet Schmedes. „Das sollte ihm noch mehr Selbstvertrauen geben, das vorhandene Potenzial kontinuierlich auszuschöpfen – insbesondere im letzten Drittel mit entsprechender Torgefahr.“

Neuer Platz in der Viererkette

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Aktuell spielt Multhaup allerdings rechts in der Viererkette, weil dort Mannschaftskollegen verletzt fehlen. Nichts Ungewöhnliches für ihn: „Die Position ist für mich nicht neu, ich hab‘s in der Jugend oft gespielt. Ich fühl mich wohl auf beiden Positionen, vorne und hinten. Ob es für immer so ist, kann ich nicht sagen.“ Auch Trainer Marco Grote lässt diese Frage offen: „Wie es weitergeht, werden wir sehen.“ Den Platz in der Abwehr sieht wohl auch der Fußballlehrer eher nicht als Dauerlösung mit Multhaup. Aber Grote lobt den Bottroper: „Er ist dort eine Alternative geworden und macht es auch ganz gut.“

66 Profispiele stehen jetzt in der Vita des 24-Jährigen, der vor etwas mehr als fünf Jahren für den FC Ingolstadt in der Münchener Allianz-Arena sogar in der Bundesliga debütierte. Von Schalke 04, wo er als Jugendlicher 17 Länderspiele machte, aber nie bei den Profis eingesetzt wurde, war Multhaup 2015 nach Oberbayern gegangen; angefangen hat die Karriere des Mannes aus dem Stadtteil Boy einst beim VfB Kirchhellen, wo sein Vater für die Sportanlage zuständig war.

Seit Weihnachten kein Besuch in der Heimat mehr

Seine Schnelligkeit ist Maurice Multhaups großes Plus, das er natürlich auch auf seiner vierten Profistation nutzen will. Die Nähe zur Heimat gefällt ihn am nur etwa 120 Kilometer entfernten Osnabrück, doch wegen der Coronabeschränkungen kann er das derzeit nicht genießen. Nach dem Weihnachtsbesuch war kein weiterer mehr möglich, die Fußballspieler sind noch strengeren Regeln unterworfen als andere.

„Das ist schon schwer“, findet Multhaup. „Wir Fußballer können aber glücklich sein, dass wir unseren Beruf noch so ausführen können. Wir sind ja trotzdem jeden Tag auf dem Platz.“ Zweimal pro Woche werden seine Kollegen und er auf das Virus getestet und insgesamt urteilt der Fußballspieler: „Wir haben bessere Karten erwischt als viele andere.“

Multhaup ist gegen Hannover 96 gefordert

Maurice Multhaup wirkt ernst in den Interviews, dabei sagt Trainer Grote über ihn: „Er ist ein ganz entspanntes, lockeres Kerlchen, der sich hier gut reingefunden hat.“

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Vermutlich wird er das auch am Montagabend im Niedersachsenderby bei Hannover 96 beweisen dürfen. „Es wird ein sehr schweres Auswärtsspiel“, glaubt er. „Wir sind in einer nicht so guten Phase.“ Seine letzten vier Spiele verlor Osnabrück. Vielleicht wird Multhaup dennoch seinen ordentlichen Notenschnitt im „Kicker“ weiter verbessern können.

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