Kirchhellen. Das hatte sich der Westalenligist leichter vorgestellt: YEG Hassel kam beim VfB Kirchhellen mit einem blauen Auge davon.
Aus Buchmacher-Sicht war das Ausscheiden des VfB Kirchhellen gegen den zwei Klassen höher spielenden Gegner nicht überraschend. Doch im Viertelfinale des Kreispokals war am Donnerstag kein großer Unterschied zwischen dem Bezirksligisten und YEG Hassel zu erkennen. Mit ein wenig Glück hätte es für den VfB in einer turbulenten Schlussphase mit zwei Toren und zwei Platzverweisen beinahe noch zum Elfmeterschießen gereicht. In der fünften Minute Nachspielzeit forderte der Bezirksligist einen Handelfmeter, doch Schiedsrichter Eric Timmer zeigte eine überraschende Reaktion.
Ahmet Inal hatte vor dem Spiel versprochen, seine stärkste Elf in das Pokalspiel zu schicken. Nach 90 Minuten plus Nachspielzeit war sich der Trainer der Gelsenkirchener aber nicht mehr sicher, ob ihm das auch tatsächlich gelungen war. Sicher war zumindest, dass er höchstpersönlich für das unrühmliche Ende des Abends sorgte. Inal hatte sich an der Seitenlinie in einer Mischung aus Frust und Enttäuschung an einer Wasserflasche ausgelassen, schimpfte lauthals über Schiedsrichter Eric Timmer.
Schiedsrichter mit schwacher Leistung
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Seine Kritik war nicht einmal aus der Luft gegriffen, verfehlte jedoch die angemessene Tonlage komplett. Hassels Coach flog mit Gelb-Rot vom Platz. Mit seinem Ausraster hatte Inal seiner Mannschaft indirekt sogar einen Dienst erwiesen. Denn eigentlich hätte Schiedsrichter Eric Timmer in dieser Szene des Spiels für Kirchhellen auf den Elfmeterpunkt zeigen können. Doch Timmer entzog sich der schwierigen Entscheidung, sprintete an die Seitenlinie und las Inal mit der Ampelkarte die Leviten. Timmer pfiff die Partie trotz Kirchhellener Proteste gar nicht mehr an.
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Für YEG Hassel war der Schlusspfiff wie eine Erlösung. Der Westfalenligist war zwar über die volle Distanz die spielbestimmende Mannschaft, von einem Klassenunterschied war aber so gut wie nichts zu sehen. Dem VfB Kirchhellen reichten die Fußball-Basics, um den Westfalenligisten zu entzaubern. Der Bezirksligist präsentierte sich lauffreudig und bissig in den Zweikämpfen. Hassel führte zwar nach einer gelungenen Einzelaktion von Faruk Gülgün ab der 29. Minute mit 1:0, doch viel mehr brachten die Favoriten nicht zustande.
Fabian Mohs muss früh verletzt ausgewechselt werden
Und dass gegen eine Kirchhellener Mannschaft, die am Donnerstag nicht einmal eine Glanzleistung ablieferte und die bereits nach 14 Minuten auf ihren Spielgestalter verzichten musste. Fabian Mohs hatte sich in einem Kopfballduell eine Platzwunde unter dem rechten Auge und einen Brummschädel zugezogen. Er musste ausgewechselt werden und dem VfB fehlten in der Folge die Offensiv-Ideen.
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Knapp 300 Zuschauer sahen im Anschluss ein fahriges Spiel. Hassel erspielte sich zwar eine Reihe an Torchancen, scheiterte aber immer wieder an guten Reflexen von Torhüter Josua Garz. Der Ausgleichstreffer lag wie das drohende Gewitter in der Luft. Als Emre Can in der Nachspielzeit dann doch noch das 2:0 erzielte, schien das Spiel entschieden. Doch es wurde noch einmal spannend. Nach einer Tätlichkeit flog Hassels Ahmet Tosun mit Rot vom Feld (92.), zwei Minuten später erzielte Timon Kleine-Wieskamp den Anschlusstreffer zum 1:2. Am Ende ein leistungsgerechtes Ergebnis.
Marc Wischerhoff hatte die knappe Niederlage schnell verdaut. Kirchhellens Trainer war zufrieden mit dem Resultat: „Wir haben in der ersten Halbzeit nicht wirklich gut gespielt. Aber die Jungs haben sich richtig reingehauen, haben eine läuferisch starke Leistung gezeigt. darauf können wir aufbauen.“