Bottrop. Die Verschiebung der Olympischen Spiele in Tokio hat auch Auswirkungen auf die Bottroper Judoka. Schmidt muss nun „auf den Punkt“ Leistung zeigen.

Der große Startschuss zu Olympia 2020 in Tokio wäre eigentlich am Freitag, 24. Juni gefallen. Durch das Coronavirus wurden die Spiele um ein Jahr verschoben. Für die Bottroper Judoka Agatha Schmidt hat die Verschiebung durchaus Auswirkungen, auch wenn sie erst an Olympia 2024 in Paris denkt.

Agatha Schmidt, was bedeutet die Verschiebung der Olympischen Spiele für Sie?

Schmidt: Für Olympia in Tokio komme ich nicht in Frage. Da haben wir mit Martyna Trajdos eine deutsche Favoritin, die mit Abstand vorne ist. Ich habe noch kein Turnier gekämpft, durch das ich mich qualifizieren könnte, denn man startet beim Judo zwei Jahre vor Olympia auf Turnieren und sammelt Punkte. Ich träume von Olympia 2024, denn nach Trajdos gibt es in meiner Gewichtsklasse noch keine Nummer zwei. Allerdings hätte ich jetzt meine ersten großen Turniere kämpfen müssen und hätte Erfahrung sammeln können, weil sich die Olympiastarter auf Olympia konzentriert hätten. Das fällt aktuell alles weg, weil die Turniere nicht stattfinden können. Wenn es wieder losgeht, habe ich dadurch nicht so viel Zeit Erfahrung zu sammeln. Da die Qualifikationsphase dann schon nah ist, muss ich versuchen, auf den Punkt Leistung zu bringen.

Die Verschiebung ist für Sie also sogar eher negativ. Gibt es auch positive Aspekte?

Schmidt: Ja, ich kann mega viel trainieren zu Hause, das läuft gut und ich mache auch viele Fortschritte. Und dadurch, dass ich mich auf die großen Turniere besser vorbereiten kann, erhöht sich die Chance, dass ich nicht direkt in der ersten Runde rausfliege, sondern dass ich durch das ganze Training bereiter für die Turniere bin.

In der Bundesliga könnten Tagesturniere die Lösung für dieses außergewöhnliche Jahr sein.

Schmidt: Ja, das würde mich sehr freuen und ich kann mir auch gut vorstellen, dass das stattfindet. Denn ansonsten ist das ganze auch ein bisschen schwierig. Geplant sind aktuell international nur die Höhepunkte wie die Europameisterschaft, für die ich durch Martyna Trajdos nicht in Frage komme und die U23, für die ich leider zu alt bin.